Sehr geehrter Herr Jehle,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die internationale Lage stellt auch die Bundeswehr vor neue Herausforderungen. Wie Sie wissen, wird die Landesverteidigung auch als Bündnisverteidigung von der Nordatlantischen Allianz sichergestellt. Bei aktuellen Konflikten oder möglichen Einsätzen stimmen wir uns eng mit den Verbündeten und Partnernationen ab.
Das haben die Staats- und Regierungschefs der NATO auf dem Gipfel in Wales 2014 noch einmal ausdrücklich bestätigt. Sie haben unter anderem beschlossen, gemeinsame, schnell verfügbare Einsatzkräfte zu schaffen. Bei der Aufstellung der „NATO-Speerspitze“ hat die Bundeswehr besondere Verantwortung übernommen.
Dazu sind die NATO-Luftraumüberwachung und der Luftraumschutz, die Seepatrouillen und robuste Truppenübungen verstärkt worden. Um den Einsatz von Reaktionskräften zu erleichtern, sind sechs zusätzliche Führungseinrichtungen in den östlichen Mitgliedsstaaten aktiviert worden, zwei weitere sind geplant.
Vor dem NATO-Gipfel in Warschau am 8. und 9. Juli 2016 werden weitere Maßnahmen im Rahmen der Rückversicherung der östlichen Bündnispartner und der Bündnisverteidigung geprüft. Diese Prüfung berücksichtigt besonders die Sicherheitsbedürfnisse Polens und der baltischen Staaten.
Deutschland nimmt seine außen- und sicherheitspolitische Verantwortung in zahlreichen Auslandseinsätze wahr. Um die Einsätze auch künftig durchführen zu können, sind flexible Streitkräfte von grundlegender Bedeutung. Dieser Ansatz findet sich auch in den aktuellen Planungen der Bundeswehr wieder. Wie Sie zu Recht betonen, zeigen die Krisen im Nahen und Mittleren Osten sowie in Nord- und Westafrika, wie wichtig diese Ausrichtung auch für Deutschland ist.
Die Bundesministerin der Verteidigung hat die notwendigen Schritte zur Modernisierung der Streitkräfte bereits eingeleitet. Sie sind in der „Agenda Rüstung“ zusammengefasst, die im Bereich der Beschaffung, aber auch in der industriellen Fertigung Verbesserungen vorsieht. So führen teilweise um Jahre verspätete Auslieferungen hochtechnisierter Rüstungsgüter zu Einschränkungen beim Einsatz des vorhandenen Materials. Die umfangreiche „Agenda Rüstung“ und der angekündigte Aufbau von Personal sollen die Mängel beseitigen. Mit den bereits beschlossenen und geplanten Maßnahmen bei Material und Personal sowie mit dem flexiblen Ansatz ist die Bundeswehr auf einem guten Wege, nicht nur den aktuellen, sondern auch künftigen Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen.
Weitere Informationen:
www.bundeswehr.de oder www.bmvg.de
Zum Dossier NATO-Speerspitze - VJTF:
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MS...
Zum Dossier Rüstungsangelegenheiten:
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/DcixEYAgDADAWVw...
Trendwende Personal:
http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYvBCsIwEET_aDd...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 23. Mai 2016
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am 24. Mai 2016
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am 30. Mai 2016
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