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Abstimmungszeit beendet
Autor B. Bauer am 08. Juni 2016
9021 Leser · 5 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Als Bayer CDU wählen können

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich würde Ihnen gerne eine Frage stellen.

Ich bin im Jahr 1996 nach Bayern gezogen und fühle mich inzwischen hier voll beheimatet.

In der Vergangenheit habe ich bei den Bundestagswahlen (weniger bei den Landtagswahlen) konsequent CSU gewählt, um die Ihre Politik, Frau Bundeskanzlerin, also die Politik der CDU zu unterstützen.

In letzter Zeit habe ich jedoch zunehmend das Gefühl, dass ich den Herren der CSU mit der Abgabe meiner Stimme den Rücken stärke, wenn es darum geht, Ihre, und damit die von mir gewünschte, Politik zu konterkarieren. Mit den öffentlich getätigten Aussagen der Herren Seehofer und Söder möchte ich eigentlich nicht in Verbindung gebracht werden.

Ich befinde mich also in einem Dilemma:
a) Ich wünsche mir weiterhin eine starke CDU auf Bundesebene.
b) Ich kann eben dieser CDU aber bei der Bundestagswahl nicht meine Stimme geben (was ich schon als verfassungsrechtlich bedenklich finde - allerdings bin ich nur Mediziner, was verstehe ich schon von Jura...)
c) Wenn ich der CSU meine Stimme gebe, erreiche ich unter Umständen das genaue Gegenteil von dem, was ich eigentlich möchte.
d) damit bin ich als Staatsbürger in einer Situation, in der ich mich von der politischen Meinungsfindung ausgeschlossen fühle, da ich als Bürger Bayerns nicht berechtigt bin, diejenige zu Kanzlerin zu wählen, die ich dort möchte, ohne gleichzeitig Ihrem Gegner den Rücken zu stärken.

Gibt es keine Möglichkeit, diesen unwürdigen Zustand zu beenden? Wie kann ich meine Stimme derjenigen geben, der ich sie geben möchte?

mit freundlichen Grüßen
B. Bauer

Kommentare (5)Schließen

  1. Autor B. Bauer
    am 10. Juni 2016
    1.

    Sehr geehrter Herr oder Frau Schlosser,

    ich habe nirgendwo geschrieben, dass ich Bayer sei oder mich als solcher fühle. Wenn überhaupt, bin ich Franke, und das übrigens auch qua Geburt. Allerdings frage ich mich., was das inhaltlich mit dem Thema zu tun hat.

    Falls es Sie aber beruhigt, ich habe größtenteils baierische Vorfahren, Blut-und-Boden-technisch also nah genug dran, um hier ein Aufenthaltsrecht zu haben ,-)

    In wie fern andere Autoren bereits etwas geschrieben haben, ist mir nicht bekannt, ich bin neu in diesem Forum und hatte mir intelligente Antworten auf eine Frage erwartet, die mich persönlich umtreibt, nämlich wie ich bei der nächsten Bundestagswahl erreichen kann, dass ich auch tatsächlich der Person meine Stimme gebe, der ich sie geben möchte - das ist ein Recht, Hessen, Sachsen etc. haben, vielleicht auch per Geburt, wer weiß.
    Ich möchte gerne Frau Merkel meine Stimme geben. In einem demokratischen Prozess. Geht das nun oder nicht? Außer vielleicht durch kurzfristigen Umzug nach Hessen, Sachsen etc.?

    Aus Ihrem im Dialekt gehaltenen" Zugroaster" darf ich schließen, dass sie "echter" Baier (mit "i", so viel sollte Ihnen Ihr aufrechtes Baierischsein bzw Baierntum schon wert sein) sind? Na, da wird ich wohl nie dazugehören - das weiß ich schon auch, dass es in vielen Gegenden Bayerns (auch Schwabens, Hessens etc....) immer mal wieder Menschen anzutreffen sind, die "wahre" Byern (Schwaben, Hessen) nur anerkennen, wenn mindestens 6 von 7 vorfahren consanguin waren... ob das allerdings nun hier den politischen Diskurs vorantreibt, wer weiß...

  2. Autor B. Bauer
    am 13. Juni 2016
    2.

    Lieber Herr oder Frau Schlosser

    Den Versuch Ihres Sarkasmus in allen Ehren, aber ich hab Ihren Kommentar weniger als "lustig machen" als mehr als Versuch einer Ausgrenzung empfunden, was ich schade finde - insbesondere, weil ich meine Frage eben mit Absicht hier und nicht auf Bild.de gestellt habe, um kluge Antworten von Menschen zu erhalten, die ein möglichst wenig eingeschränktes Weltbild haben. Da gehören Sie doch sicher mit dazu, oder?

    Aber sei´s drum... vielleicht habe ich nur Ihren bodenständigen Humor misinterpretiert. Versuchen´s in Zukunft a weng mehr mit die Smileys und a weng weniger mit die Ausrufezeicha, dann verstehts der Frange au leichder, wenn der Bayer ihm witzig komme will ;-)

    Jetzt mal ganz unhumorig, könnten Sie mir erklären, warum Sie der Meinung sind, sich über meinen Betreff lustig machen zu müssen? Wenn´s geht möglichst wenig plakativ und "sarkastisch" und mehr argumentativ?

    Warum finden Sie es lustig, dass ich bei einer Bundestagswahl als Bundesbürger gerne die Möglichkeit hätte, die Partei der Bundeskanzlerin zu wählen?

    Jetzt zeigen Sie mal, was außer Sarkasmus noch so intellektuell in Ihnen steckt und gehen Sie mal im dritten Anlauf auf die eigentliche Frage mit Sachargumenten ein! Das können Sie! Ich glaube an Sie! Und nach diesen Sätzen angebracht: ;-)

    Lieben Gruß

    B. Bauer

  3. Autor B. Bauer
    am 14. Juni 2016
    3.

    Lieber Herr Dischinger,

    vielen Dank für die freundliche Antwort und den nützlichen Hinweis.

    Den threat habe ich durchgeschaut, inklusive der Diskussion.

    Was mir allerdings aufgefallen ist, ist das Abstimmungsverhalten: 30 Stimmen Contra, 335 Stimmen Pro. Das scheint mir, tief in meiner demokratisch eingestellten Seele, doch ein deutliches Votum der hier stimmberechtigten Mehrheit (sicher nicht repräsentativ, gebe ich zu, aber dennoch...).

    Darüber hinaus scheint es mir eben wegen der Häufigkeit dieser Frage so zu sein, dass ich nicht der Einzige bin, den dieses Thema umtreibt.

    Und letztlich ist es ja auch schon fast eine Maximalforderung, gleich eine bayerische CDU gründen zu wollen. Will ich ja gar nicht unbedingt. Ich hätte nur gern, dass mein Wählerwille bei der Bundestagswahl sichtbar wird und das nicht nur "by proxy".

    Schaun´s, mir geht's ja gar nicht darum, die CSU als solche absägen zu wollen. Ich war einer der ersten, der unseren Stoiber zum Kanzler machen wollte. Weil ich von seiner Integrität und seiner Kompetenz überzeugt war. Mir würde es ja schon reichen, wenn man auf dem Wahlzettel die Alternative hätte zwischen "CSU (und zwar, weil ich davon überzeugt bin, dass Seehofer ein guter Mann ist)" und "CSU (aber nur, weil ich eigentlich die CDU wählen will und ich das in Bayern nur so kund tun kann)" . Dann könnten sich unsere Landesfürsten wenigstens nicht auf Bundesebene mit meiner Stimme dicke tun, die ich Ihnen ja eigentlich gar nicht geben wollte.
    Am Rande: Ein ganz furchtbarer Ratschlag aus dem oben genannten threat war ja: "Wählen sie doch FDP, die ist eine gute Alternative". Eben darum geht es ja: Ich würde gerne auf Bundesebene meine Stimme der Bundeskanzlerin geben, und nicht einer Alternative (irgendeiner). Ich fahr ja auch einen BMW, weil ich den perfekt finde und nicht einen Mercedes, weil der eine "ganz gute Alternative" ist.

  4. Autor Erhard Jakob
    am 14. Juni 2016
    4.

    Wenn Bruder (CDU) und Schwester (CSU)
    sich trennen, habe beide verloren.
    .
    Und die anderen Parteien würden
    sich >eins ins Fäustchen lachen!<

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