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Abstimmungszeit beendet
Autor Klaus Fink am 20. Juni 2016
10235 Leser · 4 Kommentare

Arbeitsmarkt

EU am Scheideweg

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

die anstehende Abstimmung in England über einen Verbleib in der EU rückt wieder einmal die Frage ins Blickfeld, ob die EU in der jetzigen Form noch zeitgemäß ist und auch längerfristig überlebensfähig bleibt ? Ich sehe - auch heute noch - viele Vorteile der EU. Trotzdem stellt sich mehr denn je die Frage, ob für das Überleben der EU nicht dringend Reformen angesagt wären. Es zeigt sich nicht nur hinsichtlich Griechenland, dass ein Zusammenschluss von Ländern mit völlig unterschiedlichen Wirtschaftsleistungen große Probleme dauerhaft mit sich bringt. Es kann doch nicht sein, dass Europa zu einer reinen finanziellen Transfergesellschaft verkommt ! Einige Länder zahlen erhebliche finanzielle Mittel in den EU-Finanztopf, andere Länder empfangen auf Dauer nur Leistungen. Wenn es aber an europäische Solidarität geht (=> siehe Aufnahme von Flüchtlingen) stehen egoistische nationale Interessen bei den meisten EU-Länder im Vordergrund. So kann es doch nicht weitergehen. Die Akzeptanz bei Politikern und in der Bevölkerung in allen EU-Ländern nimmt rapide ab. Es müssen Reformen auf den Weg gebracht werden, bevor der "europäische Patient mausetot ist" ! M.E. muss man schnellstmöglich versuchen, den Kern von Europa zu erhalten, d.h. nur bisher bewährte Dinge beibehalten und alles andere nach und nach über Bord werfen. Damit ist keine Rückkehr zu Nationalstaaten gemeint. Dies wäre der falsche Weg. Aber so weitermachen wie bisher funktioniert auch nicht. Man sieht dies überdeutlich an den derzeitigen Fliehkräften innerhalb der EU. Von der Euphorie der Europagründer ist nämlich nicht mehr viel übriggeblieben.
Mit freundlichen Grüßen
K. Fink

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 20. Juni 2016
    1.

    Klaus,
    das sehe ich genauso, wie Sie!
    .
    Andererseits stellt sich dann aber auch die Frage,
    ob die Bundesrepublik Deutschland nicht auch
    zu einer reinen Transfergesellschaft
    verkommen ist?
    .
    Die Einen zahlen ein und die
    Anderen kassieren ab.

  2. Autor Gregor Köpf
    am 20. Juni 2016
    2.

    Guten Morgen Herr Fink,

    ich stimme Ihnen voll und ganz zu. Die EU war schon immer ein Papiertiger und geleitet von Bürokraten, aber mit der Osterweiterung und dem andauernden Schuldenerlassung schaufeln die sich ihr eigenes Grab. Vor diesem Hintergrund hoffe ich daß der Brexit stattfindet (auch wenn ichs nicht glaube), damit die in Brüssel mal einen Schuß vor den Bug kriegen. Mein Wunsch wäre, daß man wieder zu den Wurzeln zurückkehrt. Also eine EU nur mit den Gründungsländern, sprich wenn GB ausgetreten ist, tritt Deutschland ebenfalls aus, und gründet zusammen mit GB, F, NL,B,L,I und AT eine neue EU. UND ES KOMMT AUCH SONST KEINER REIN! Die Oststaaten und die Südstaaten können meinetwegen in der alten Gemeinschaft bleiben und ihr eigenes Ding machen, in die neue stabile kommen sie aber nicht rein und man soll denen auch den Eure wegnehmen.

    Wenn die von der EU so weitermachen wie bisher, sehe ich nur einen einzigen Weg, und der geht abwärts. Für die EU hat die letzte Fahrt zum Friedhof noch nicht stattgefunden, aber der Leichenwagen steht schon mit laufendem Motor bereit….

  3. Autor Felizitas Stückemann
    am 20. Juni 2016
    3.

    Klar, sieht Klaus Fink das richtig. Schließlich ist er
    gelernter Wirtschaftswissenschaftler. Aber: Was wären
    die "bisher bewährten Dinge" die beibehalten werden
    sollen ? Darüber streiten sich die Geister. Olaf Henkel hatte auch schon einmal Vorschläge gemacht, besonders
    was die Verkleinerung betrifft, die Gregor Köpf meint.
    Der Gedanke einer gemeinsamen EU entstammt aber
    ursprunglich aus dem Wunsch, nie mehr gegeneinander
    Krieg zu führen, wie das in der Vergangenheit war. Da
    sind wir schon ein Stück weiter gekommen. Zumindest
    als Beispiel die Freundschaft mit Frankreich.

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