Sehr geehrter Herr Maas,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Es ist unbestritten: Gerade die niedrigen Milchpreise gefährden die Existenz vieler landwirtschaftlicher Betriebe. Die Bundesregierung ist sich dessen bewusst. Bäuerliche Landwirtschaft ist in Deutschland unersetzlich: Sie ist und bleibt das Markenzeichen der ländlichen Räume.
Deshalb arbeitet die Bundesregierung an Lösungen zur Verbesserung der Situation. Für notwendige strukturelle Anpassungen gibt es jetzt den Branchendialog Milch. Neben Maßnahmen zum kurzfristigen Abbau der Milchmengen soll er auch Vorschläge zur Neuordnung der Marktstruktur erarbeiten. Die Bundesregierung unterstützt dies zum Beispiel mit dem Agrarmarktstrukturgesetz, das befristete Absprachen zur Milchmenge erlaubt. Sollte die Branche die nötigen Anpassungen nicht vornehmen, wird die Bundesregierung auch die Möglichkeit gesetzlicher Regelungen prüfen.
Entlastungen bei der landwirtschaftlichen Unfallversicherung im Umfang von 178 Millionen Euro unterstützen die Betriebe 2016 finanziell. Zudem erhalten sie Liquiditätshilfen. Das zweite Hilfspaket der EU von 500 Millionen Euro setzt sich aus 150 Millionen Euro EU-Direktbeihilfen und weiteren 350 Millionen Euro für nationale Maßnahmen zusammen. Davon fließen rund 58 Millionen Euro nach Deutschland. Wer die Mittel in Anspruch nimmt, soll die Milchproduktion begrenzen. Die für Deutschland bereitgestellten EU-Mittel sollen mit Bundesmitteln zu einem größeren Paket zusammengeführt werden.
Klar ist aber auch: Politik kann nicht den Markt ersetzen. Eine Rückkehr zur staatlichen Mengensteuerung wäre wenig zielführend, da sich beispielsweise auch 2009 die Milchpreise auf dem heutigen Niveau befanden. Zudem würde sie nicht zu notwendigen strukturellen Anpassungen führen.
Weitere Informationen:
http://www.bmel.de/DE/Landwirtschaft/Agrarpolitik/1_EU-Ma...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 12. Juli 2016
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am 29. Juli 2016
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