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Abstimmungszeit beendet
Autor Heike Thieß am 22. August 2016
6300 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Rente

Sehr geehrte Frau Merkel,
ich möchte Ihnen hiermit mitteilen, dass ich von der Regierung mehr als enttäuscht bin und möchte Sie fragen: Können Sie nicht mehr für die "kleinen" Leute machen.

Vorab: ich bin 58 Jahre, geschieden, 2 erwachsene Kinder. Meinen Beruf als Krankenschwester kann ich wegen Rückenproblemen nicht mehr ausüben. Deshalb arbeite ich als Arzthelferin ( war gerade 50 und eine Umschulung wurde nicht mehr bezahlt), was wiederum nicht so gut bezahlt wird.

Ich habe vor einigen Monaten meine Renteninformationen bekommen und ich habe geweint.
Ich habe keine Lust mehr zur Arbeit zu gehen. Wofür? Werde ja doch nur von HARTZ IV im Alter leben. Dafür habe ich dann immer gearbeitet? Mir die Knochen kaputt gemacht, sodass ich heute schon ohne Schmerzmittel nicht mehr aus komme und an eine Freizeitbeschäftigung nicht zu denken ist. Ich mir Brillen usw. heute schon nicht leisten kann.
Noch nie bin ich so betrogen und belogen worden, wie von der Rentenillusion.
Ich habe auch nicht das Geld mich noch für die Rente abzusichern, dafür war es einfach mit den Reformen für meine Altersklasse zu spät. Alles Geld und auch Lebens- oder Rentenvorsorgen sind für meine Kinder ausgegeben worden ( Alleinerziehend ).
Ich würde mir wünschen, dass sie / die Regierung mehr an die denken, die nicht viel verdienen.
Ich würde gerne im Alter nicht immer auf den Cent sehen wollen.

Mit freundlichen Grüßen
Heike Thieß, Hamburg

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Norbert Stamm
    am 22. August 2016
    1.

    Ja, Frau Thieß, genau so ist das mit der Rente! Und nicht nur Ihnen geht es so, sondern sehr vielen Menschen in Deutschland. Dies ist daher ein wirklich wichtiges Thema! Schuld daran ist die wirklich schandbare Rentenpolitik der letzten Jahrzehnte. Denn es ist weder als unglücklicher Zufall vom Himmel gefallen, noch ist es naturnotwendig aus der Erde gewachsen, dass der Rentenfaktor „gesunken“ ist. In Wirklichkeit wurde er von der Politik bewusst und zielstrebig „gesenkt“! Und soll nach gegenwärtigem Stand weiter gesenkt werden. Man hat nämlich mithilfe von Nachhaltigkeits- u. a. Faktoren die Renten von den Bruttolöhnen abgekoppelt und den Durchschnittssatz des Verhältnisses von Renten zu Löhnen von über 50 % auf gegenwärtig 48 % gesenkt und peilt für demnächst 43 % an.

    Die sozial völlig verantwortungslose rot-grüne Regierung Schröder/Fischer hat das angerichtet. Ihr damaliger Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung(!) Walter Riester (seit 1. 10. 2009 Aufsichtsrat des Finanzdienstleisters Union Asset Management Holding) führte die nach ihm benannte Riester-Rente ein. Darunter ist zu verstehen, dass die Beiträge (halbe/halbe von Arbeitnehmern und Arbeitgebern) zur gesetzlichen Rentenversicherung gesenkt und gedeckelt wurden, mit der Begründung, die sogenannten Lohnnebenkosten in Deutschland seien zu hoch. Zum Ausgleich sollten die Arbeitnehmer allein Geld für eine private Rentenversicherung einzahlen und dazu staatliche Zuschüsse erhalten.

    Jedoch:
    Erstens konnten gerade diejenigen, deren Einkommen zu klein war (im Verhältnis zu den erforderlichen Ausgaben für die Familie, besonders Alleinerziehende), diese Beiträge nicht aufbringen. Zweitens hat sich gezeigt, dass die staatlichen Zuschüsse ein prima Geschäft für die Versicherungswirtschaft waren, die viel mehr Kosten ( für Verwaltung, Personal und Werbung, sowie vor allem Provisionen für die Vertreter) abzogen, als bei der gesetzlichen Rentenversicherung anfallen. Drittens hat sich nun im Zusammenhang mit der Finanzkrise gezeigt, dass die angeblich erreichbaren Renditen wegen desZinsrückgangs viel zu niedrig ausfallen, wenn überhaupt, denn es gab sogar Verluste!

  2. Autor Erhard Jakob
    am 23. August 2016
    2.

    Ohje Heike,
    die Situation wird viel schlimmer als du denkst.
    Du wirst im Alter jeden Cent viel mehr
    umderhen müssen, wie du es
    bis jetzt getan hast.
    .
    Noch schlimmer wir des werden, wenn die
    CDU/CSU/SPD nicht mehr an der
    Regierung ist!

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