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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Roberto Sansone am 15. September 2016
10672 Leser · 4 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Flüchtlingspolitik

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ich habe mich in der Jugend immer sehr mit der Politik der SPD oder der Grünen identifizieren können.
Allerdings hat mir der Weg den Deutschland seit Ihrer Legislaturperioden eingeschlagen hat, in puncto Wirtschaft, Gesundheitspolitik sowie Innen- und Außenpolitik sehr gut gefallen.
Die Art und Weise wie Sie allerdings die Flüchtlingspolitik führen, gegen Populismus aus Europa, den anderen Parteien, und einigen aus Ihrer Partei imponiert mir im höchsten Maße. Sie verkörpern die christlichen Werte Europas mit denen ich mich 100% identifizieren kann. Es ist wohltuend dass Sie an Humanität festhalten auch wenn es gerade aus Süddeutschland starken Gegenwind gibt. Ich komme aus einem europäisch geprägtem Elternhaus und bin stolz in diesem tollen Land leben und arbeiten zu können - nicht zu letzt seitdem Sie wieder einen europäischen humanitären Gedanken vorleben.
Hierfür möchte ich mich bei Ihnen bedanken und werde meinen Teil zum "wir schaffen das" so gut ich kann beisteuern.

Können Sie diesen Kurs in der Flüchtlingspolitik gegen interne Widerstände und im Auge der anstehenden Wahlen fortzusetzen oder bedarf es Korrekturen?

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 24. Oktober 2016
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Lang,
Sehr geehrter Herr Sansone,

vielen Dank für Ihre Mails, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten. Ihre inhaltlich ähnlichen Zuschriften beantworten in einer gemeinsam.

Ihre positive Einschätzung und Unterstützung der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin freut uns. Die Bundeskanzlerin hat in den letzten Wochen in mehreren Zeitungs- Interviews die humanitäre Verantwortung betont, die Sie ansprechen. Diese Verantwortung bildet das Fundament der Flüchtlingspolitik. Deutschland hilft, wo Hilfe geboten ist. Menschen, die vor Verfolgung, Gewalt und Unterdrückung fliehen, bieten wir Schutz. Viele der Geflüchteten dürfen zumindest eine Zeit lang in Deutschland bleiben.

Die Bundesregierung hat in den letzten Monaten Vieles auf den Weg gebracht, damit Deutschland diese außergewöhnliche Situation bewältigen kann. Es bleibt das Ziel der Bundeskanzlerin, dass sich eine Situation wie im vorigen Jahr nicht wiederholt. Dafür schaut sie auch über Deutschland hinaus: Kontrollierte legale Migration soll die illegale ablösen. In den Herkunftsländern der Flüchtlinge sollen bessere Perspektiven geschaffen und Fluchtursachen bekämpft werden.

Politik bedeutet immer, Argumente abzuwägen und Lösungen zu finden. Daran wird sich auch in den nächsten Monaten nichts ändern.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Lars Riewe
    am 16. September 2016
    1.

    Volle Zustimmung. Wenn wir später mal auf irgendwas in diesem Land stolz sein können ist es dieser menschliche Fels in der populistischen Brandung Europas 2016. Ich hoffe, dass unsere Kinder und Enkel weiter in einem freien und humanen Europa leben dürfen und uns nicht fragen werden: "Wieso habt Ihr die Spaltung zugelassen, den Frieden aufs Spiel gesetzt. Wieso habt Ihr Millionen Menschen an Europas Grenzen umgebracht auf der Flucht nach Europa? Wieso habt Ihr wieder nur zugeschaut?"
    Ich möchte, dass unsere Nachkommen mal sagen: 1914 und 1933, dass war nichts. Aber 2015 war ein Zeichen für Menschlichkeit und hat dem neuen Europa den Weg gewiesen. Man wird ja noch träumen dürfen...

  2. Autor Erhard Jakob
    am 16. September 2016
    2.

    Roberto,
    .
    nach dem derzeitigen Abstimmungsverhältnis zu urteilen,
    bedarf es offensichtlich dringender Korrekturen.
    .
    Im *Atom-Energie-Streit* haben die *Rot-Grünen* den
    Austieg beschlossen. Anschließend haben die
    *Schwarz-Gelben* den Ausstieg aus
    dem Ausstieg beschlossen.
    .
    Nach dem schlimmen Reaktor-Unfall in Japan hat
    die Bundeskanzlerin bzw. deren Bundes
    regierung wieder den Ausstieg aus
    dem Ausstieg beschlossen.
    .
    Sie hat also einen doppelten Salto rückwärts gemacht.
    Wenn sie diesen noch einmal in Richter *Willkommens-
    Kultur* und *Wir schaffen das* hinbekommt. Bin ich
    der festen Überzeugung, das wir das schaffen!

  3. Autor Ingeborg von Platen
    am 18. September 2016
    3.

    ich kann Ihnen da nur zustimmen. Frau M. hat es geschafft, Deutschland in Europa zu isolieren und mit ihrer sog. Flüchtlingspolitik den Briten Argumente für den Brexit geliefert.

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