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Abstimmungszeit beendet
Autor Heike Specht am 11. November 2016
6410 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Wie wird die Welt von morgen aussehen?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ich hätte gerne Ihre ganz persönliche Meinung dazu gewußt, wie wir alle damit umgehen können, dass sich ganz offensichtlich eine Wut auf diesem Erdball ausbreitet und die Sprachrohre dieser Bewegung vor Mitteln nicht zurückschrecken, die an sehr dunkle Kapitel der Geschichte erinnern. Was mich vor allem umtreibt - und das nicht erst seit der US-Wahl gestern - ist, dass die demokratischen Strukturen in Bezug auf diese Entwicklungen komplett versagen. Ich kann ja verstehen, dass es in allen Ländern dieser Welt eine nicht unerhebliche Menge an Menschen gibt, die sich vom System abgehängt fühlen, aber dass diese Wut ganz regulär auf der politischen Bühne ausgetragen wird, diese quasi gekapert wird, finde ich erschreckend. Ein Rassist im weißen Haus, ein Demagoge in der Türkei, pöbelnder Mob am Tag der deutschen Einheit, der Brexit. Dass sich dies alles auf den Moment konzentriert zeigt mir: es ist keine Randerscheinung sondern berührt vielmehr die zentrale Frage, wie wir zukünftig friedvoll miteinander leben können, in Deutschland und in der Welt. Ich frage mich insbesondere, was ich als einzelner Bürger ausrichten kann, um diesen Tendenzen entgegenzuwirken, da ich nicht die Erwartung habe, dass die Probleme auf politischer Ebene gelöst werden können. Die aktuellen Ereignisse zeigen ja gerade, dass das etablierte System recht machtlos ist. Was ist ihr Rat?
Mit den besten Grüßen nach Berlin
Dr. Heike Specht

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Klaus Fink
    am 11. November 2016
    1.

    Es ist sicher nicht so, dass quasi von extern grundlos eine Kaperung der politischen Systeme erfolgt sondern es gibt klare und nachvollziehbare Ursachen hierfür. Wenn die regierenden Parteien Politik am mehrheitlichen Willen der jeweiligen Bevölkerungen vorbei betreiben, dann kommt es bei Wahlentscheidungen - wie soeben in den USA geschehen - zu solch unvorhergesehenen und eruptiven Ergebnissen. Und es sind Tendenzen sichtbar, dass es bei künftigen Wahlen in anderen Ländern - z.B. im nächsten Jahr in Frankreich und in Deutschland - in wahrscheinlich abgeschwächter, aber ähnlicher Art so weitergehen könnte. Viele Menschen fühlen sich eben von der Politik schlichtweg nicht mehr vertreten, wobei wirtschaftliche Existenz- und Zukunftsängste und die Sorgen vor starken Überfremdung dominieren. Die Entwicklung in der Türkei ist gesondert zu betrachten, da dort derzeit politische Bestrebungen sichtbar sind, die Demokratie hin zu einer Autokratie umzuwandeln.

  2. Autor Felizitas Stückemann
    am 19. November 2016
    2.

    ..."pöbelnder Mob am Tag der deutschen Einheit," sollte man aber
    nicht sagen. Das ist Jargon. Es waren Menschen aller Schichten,
    in Wut und Angst. Wie sagte der bekannte Journalist und Autor
    Henryk M. Broder dazu: "Das Volk darf grob sein..."

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