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Abstimmungszeit beendet
Autor Markus Pfeifer am 21. November 2016
7770 Leser · 2 Kommentare

Wirtschaft

MItbestimmung und Verantwortung

Was wird am Arbeitsmarkt verkauft? -Ich behaupte, die Menschen verkaufen mehr als nur ihre Arbeitskraft: sie verkaufen auch ihr Selbstbestimmungsrecht. Denn wer trifft in einem klassischen Unternehmen die Entscheidungen darüber, was getan wird, wie es getan wird, wo es getan wird und was mit den Profiten geschieht? -Der Arbeitgeber! Und das ergibt aus kapitalistischer Sicht sogar Sinn: Ihm gehört das Unternehmen, er trägt das Risiko, also trifft er die wichtigen Entscheidungen.

Frage: Können Menschen überhaupt ihre Selbstbestimmung verkaufen? Ist das nicht ganz ähnlich, als würde man sich in Sklaverei verkaufen? Meines Erachtens reicht es nicht, dass man den Vertrag freiwillig abschließt und jederzeit kündigen kann - ich finde, das Recht auf Selbstbestimmung sollte so unveräußerlich sein wie der Stimmzettel bei einer Wahl.

Wie wäre es also, wenn man einen Rechtsanspruch auf demokratische Mitbestimmung (eine Person, eine Stimme!) am Arbeitsplatz schaffen würde - und um den einforderbar zu machen auch ein unveräußerliches Recht, einen fairen Anteil des eigenen Arbeitsplatzes zu besitzen?

Oder anders: Warum verbieten wir nicht Arbeitsverträge mit klassischen privaten Unternehmen (so wie wir Sklaverei verbieten) und machen die Genossenschaft zur einzigen legalen Organisationsform in der freien Wirtschaft?

Insbesondere würde damit auch sichergestellt, dass die Menschen Unternehmensinteressen berücksichtigen. Es würden systematisch Entscheidungen zum Wohle Aller im Unternehmen getroffen.

Es wäre das Christlichste, was man sich überhaupt nur vorstellen kann! Die Unternehmen müssten sich dann eben in Genossenschaften umwandeln oder ohne Arbeitnehmer auskommen. Ich denke, sie würden richtig entscheiden.

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Holger Körner
    am 21. November 2016
    1.

    Hallo Herr Pfeifer,

    Das ganze würde vielleicht funktionieren, wenn Menschen wie Maschinen wären - sind sie aber nicht. Jeder der im Betrieb hat seine eingene persönliche Meinung und will diese dann auch vertreten. Somit wären die Arbeitnehmer mehr mit Diskussion, denn mit der tatsächlichen Arbeit beschäftigt. Und wer soll in der Firma die Führung übernehmen? Wer entscheidet, was das Wohl Aller ist? Eine gewählte Komission?
    Sollen die jetzigen Unternehmen ihr Know-How zwangsweise zur Verfügung stellen?
    Ihr Vorschlag ist das mit Abstand Unsozialste, was ich bisher n diesem Forum gelesen gabe.

    Mit freundlichen Grüßen
    Holger Körner

  2. Autor Wolfgang Riedel
    am 22. November 2016
    2.

    Oh, Herr Körner, wissen Sie nicht wieviele solcher Genossenschaften in D existieren und zwar sehr gut?
    Aus Ihrer Antwort erkenne ich welcher Kaste Sie angehören!

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