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Abstimmungszeit beendet
Autor Uwe Hirlehei am 04. Januar 2017
6983 Leser · 1 Kommentar

Die Kanzlerin direkt

Zulassung von Gigalinern durch die Hintertür

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

in einem Kommentar heute in der SZ von Herrn Bauchmüller wurde kritisiert, dass Herr Dobrindt quasi durch die Hintertür die sogenannten Gigaliner zugelassen hat.

Folgende Konsequenzen werden aufgezeigt:
1. XXL-Laster benötigen neue Infrastrukturen: Notspuren in Tunnels sind für sie zu kurz, ebenso die Lkw-Parktaschen der Autobahn-Parkplätze.
2. In Zeiten von Internethandel und Just-in-Time-Logistik wächst das Güteraufkommen ohnehin. Aber eben auf der Straße, nicht bei der Bahn - der umweltfreundlichen Alternative. Von wegen Klimaschutz.
3.Dasselbe gilt auch für eine andere, noch viel perfidere Konsequenz der Verordnung aus der stillen Zeit. Denn Dobrindt erlaubt damit faktisch die Verlängerung herkömmlicher Sattelzüge um 1,3 Meter. Die Folge: Es ist der "Eins-zu-eins-Ersatz des Fuhrparkbestandes" herkömmlicher Auflieger. Die neuen, längeren Sattelzüge dürfen auch jenseits der Autobahnen verkehren. Zwar ist das ein "Feldversuch". Doch der ist auf sieben Jahre angelegt und dürfte den meisten Spediteuren reichen, ihre Fahrzeuge zu erneuern.
4. Wegen dieser 1,3m passen die o.g. Sattelzüge nicht auf die Waggons der Bahn, es werden also vermehrt Güter weiterhin und das in größerem Ausmaße auf der Straße verkehren.

Die oben aufgezeigten Punkte schaden der Umwelt (CO2-Ausstoß sowie andere schädliche Abgase und Stäube werden nicht verringert sondern vergrößert, Klimaschutz passé), der Verkehr auf den Straßen nimmt noch mehr zu, die Deutsche Bahn und ihre Wettbewerber werden zudem einen großen Nachteil daraus erfahren.

Warum wurde eine so weitreichende Entscheidung des Verkehrsministeriums nicht vorher mit Fachleuten diskutiert?
Haben da Lobbyisten wieder ganze Arbeit geleistet?

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Hirlehei

Kommentare (1)Schließen

  1. Autor Gregor Köpf
    am 14. Januar 2017
    1.

    Klar habe da die Lobbyisten die Finger drin. Das Traurigste finde ich ist aber daß selbst die DB jetzt Monstertruck fährt, und zwar mit Ihrer eigenen Speditionsabteilung DB Schenker...mehr dazu zu lesen in meinem Beitrag hier auf diesem Portal http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/der-niedergang-...

    Man wird aber erst aufwachen bei der Regierung wenn die letzte Straßenbrücke kaputt und der letzte Autobahnmeter mit Lastwägen verstopft ist. Aber denn ist es zu spät, bis dahin hat die Bundesbahn die eh schon seit ca 25 Jahren nur am Abbauen und mit Rückzug beschäftigt ist, jegliche Leistungsfähigkeit im Güterverkehr eingebüßt. Da ist dann nur noch mit vielen Milliarden was zu retten, aber es dauert seeehr lange. Bis dahin ist der Verkehr schon lang kollabiert. Aber man denkt ja bloß von einer Wahl zur nächsten.

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