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Abstimmungszeit beendet
Autor Heinrich luz am 09. Januar 2017
8729 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

PKV Maßlos

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich würde Ihnen gern eine Frage stellen zum Thema

- private Krankenversicherung, über 55 Jahre alt und Altersrückstellungen

- zu diesem Thema gab es schon ein paar Beiträge auch von Ihnen. Aus meiner Sicht beleuchten diese Beiträge und Antworten aber nur einen kleinen Teil der Angelegenheit. Ich bin seit über 30 Jahre in der PKV und bin bis jetzt zufrieden gewesen. Nun bin ich 67 Jahre alt und habe ein Problem damit, dass ich keine Möglichkeit habe in eine andere PKV oder in die GKV zu wechseln. Das ganze mit Hintergrund einer 100% Tariferhöhung meiner PKV ab 2017. Bei allen Antworten im Forum und von Ihnen wird vergessen, dass die PKV sehr hohe Altersrückstellungen für Ihre Mitglieder gebildet hat. Diese Beträge sind nicht unerheblich und können nicht zu einem anderen Versicherungsträger mitgenommen werden. Ich kann das nicht verstehen da jeder Versicherte diese Beiträge eingezahlt hat und somit auch sein Eigentum sein sollten. Warum wird dies unterbunden?.
- Maßnahmen, die nur einzelne bevorzugen, sind einer freien Marktwirtschaft nicht förderlich.

Über eine baldige Antwort würde ich mich freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor R. Gläßer
    am 11. Januar 2017
    1.

    "Maßnahmen, die nur einzelne bevorzugen, sind einer freien Marktwirtschaft nicht förderlich", genau der Meinung bin ich auch. Die PKV war in jungen Jahren, ab einem bestimmten Einkommen, für Einzelne sicher lukrativ. Im Alter aber, meist mit altersbedingtem, höherem Behandlungsbedarf, wirtschaftlich eine Katastrophe, wie man den Beiträgen entnehmen kann. Auch die PKV Mitglieder wurden bevorzugt, weniger Kosten - am Anfang - bessere Behandlung, kürzerer Wartezeiten bei Terminen. Das die PKV später teurer wird, war hinlänglich bekannt. Weshalb also jetzt die Politik einschalten?
    Jeder/Jede PK-Versicherte hatte die Wahl.

  2. Autor Heinrich luz
    am 11. Januar 2017
    2.

    Guten Tag Herr Gäßler,

    vielen Dank für Ihren Kommentar.
    In Ihrer Betrachtung fehlt leider die Politik - diese ist aber entscheidend, da von ihr die Rahmenbedingungen ausgehen. Auch in der PKV wurden die Rahmenbedingungen in den letzten 20 Jahren sehr stark verändert - meist zu Gunsten der Versicherungsträger. Ich möchte eigentlich nicht in die GKV - ich möchte eigentlich nur, dass die Rahmenbedingungen wieder so sind, dass die beiden Vertragspartner auch in Augenhöhe verhandeln können. In meinem und vielen anderen Fällen ist das leider nicht mehr möglich. Wir können nicht mehr verhandeln, wir werden gezwungen zu akzeptieren. Das entspricht keiner demokratischen - rechtsstaatlichen Grundlage.
    Nun aber noch ein paar Worte zur GKV und PKV
    Auch die PKVl Mitglieder zahlen mit in die GKV ein - der jährliche Steuerzuschuss zur GKV beträgt 14 Mrd €..Das sind Steuereinnahmen - auch von den Versicherten der PKV . Die PKV dagegen finanziert sich selbst und hat dabei ein wesentlich besseres Angebot an Gesundheitsleistungen - es ist mir klar das dieser Vergleich hinkt!
    Noch ein paar Zahlen. Die GKV hat Rückstellungen in Höhe von rund 24 Mrd € die PKV hat alleine Altersrückstellungen in Höhe von rund 220 Mrd €. Ein Wahnsinnsbetrag der eigentlich längst gedeckelt gehört. Das alles bei 9 Millionen Mitglieder die jährlich ca. 37 Mrd.€ Beiträge bezahlen.
    Nur so als Gedankenspiel - eine neue Versicherung für wirklich alle, mit den Rücklagen der beiden bisherigen Systeme!!!!
    Die Zahlen stammen zum einen von https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/m...
    und zum anderen
    https://www.pkv.de/service/broschueren/daten-und-zahlen/z...

  3. Autor R. Gläßer
    am 14. Januar 2017
    3.

    Guten Tag Herr Luz,
    der Sozialstaat wird abgebaut zu Gunsten weniger. Rente und Sozialleistungen werden gekürzt, Beamtenpensionen und Abgeordnetendiäten eher nicht. Als ich 1981 in die Arbeitswelt eingetreten bin gab es Arbeitslosenversicherung mit 67% des letzten Nettoeinkommens bei Arbeitslosigkeit. Mittlerweile 12 Monate ALG1 danach ALG2. Eigentlich eine einseitige Vertragsänderung, hatte ich die Chance etwas zu ändern?
    Nein. Ich musste es aktzeptieren. Soli seit 25 Jahren, musste ich auch aktzeptieren. Der deutsche Michel wählt den strategischen Sozialabbau seit Schröder. Auf der anderen Seite gibt es Steuervergünstigungen für multinationale Konzerne, Vermögenssteuer seit 1997 ausgesetzt, Banken- und Konzernrettungen, großzügige Alterversorgung für Bundespräsidenten,diese Liste kann ich endlos fortsetzen. Aber in einigen Bereichen haben wir die Wahl, ich selbst zahle seit 1989 freiwillig in die GKV ein. Man sollte meiner Meinung nach das komplette Sozialversicherungssystem umbauen um auch die großen und sehr großen Einkommen in die Pflicht zu nehmen. Wer 12 Mio. Euro "verdient" kann ruhig einen großen Beitrag für soziale Leistungen abgeben.

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