Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Joerg Gelszus am 18. Januar 2017
6811 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Was machen Sie mit dem Steuerplus ?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
Hart aber Fair diskutierte das Steuerplus/Steuergerechtigkeit, wobei jeder sofort eine Idee hatte wie man das Geld am besten schnell wieder ausgeben kann. Was stellen Sie sich vor?

Ich bin gegen Schnellschüsse anstelle überlegten Handelns und abwarten was die nächsten Monate bringen. Es gibt sehr viele Unsicherheiten durch die Trumpwahl und/oder den Brexit. Italien und/oder die Wahlen in Frankreich/Niederlande können diese weiter verstärken. Daher ist es sinnvoll im Augenblick die Steuerüberschüsse/Pläne darauf auszurichten, ob wir auch in Zukunft auf hohe Steuereinnahmen und niedrige Arbeitslosenzahlen bauen können oder eine Reserve benötigen, um uns gegen mögliche Gefahren abzusichern und die Wirtschaft und Steuerzahler zumindest nicht zusätzlich zu belasten. Auch die Abschaffung des Solidaritätsbeitrages sollte in diesem Sinne neu bewertet werden. Den Spitzensteuersatz zu erhöhen macht niemanden ärmer, sollte aber moderat gehalten werden, Sätze über 50% sind zu hoch, 10% Anhebung auf 46%=(42+4.2) können alle Spitzenverdiener verkraften. Eine Vermögenssteuer ist vertretbar, wenn sie einmalig ist und nicht höher als der Kirchensteuersatz ist. Verwendungsalternativen sollten angeboten werden z.B. Schuldentilgung, Flüchtlingshilfe, Kirche, Infrastruktur/Bildung,etc. So entscheidet der Steuerzahler was damit gemacht wird und nicht die Politiker. Gleichzeitig sollte diese Vermögensteuer nur auf Kapitalvermögen, nicht jedoch auf Wohn- oder Firmeneigentum erhoben werden. Dafür gibt es die Erbschaftssteuer, die hier auch auf Werte über dem Freibetrag zugreift. Die Grunderwerbssteuer sollte niedriger sein und dafür die veraltete Grundsteuer überarbeitet werden. Am wichtigsten ist jedoch die Europäische Union als Gegengewicht zu Amerika, Russland, China, etc. zusammenzuhalten. Dafür bin ich bereit mehr zu tun.

Freundliche Grüße,
Joerg Gelszus

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Christine Teichert
    am 18. Januar 2017
    1.

    Herr Gelszus, das Steuerguthaben ist Eigentum der Menschen die Steuern gezahlt haben. Die Summe würde das Land lediglich Tage über Wasser halten, warum also zurückhalten ? Der SolI ist seid dem Aufbau der DDR nicht mehr gerechtfertigt. Der Hammer ihrer Aussage ist: 10%Spitzensteuersatz erhöhen macht niemanden ärmer. Andererseits ist nur die einmalige Vermögenssteuer akzeptabel. Da sie die Grunderwerbsteuer sogar gesenkt haben wollen und kein Wohneigentum als Vermögen versteuert haben möchten, schätze ich sie als betuchten Menschen ein der gern sein Kapital in Immobilien verstecken möchte, damit Einnahmen machen aber möglichst keine Steuern zahlen.
    Ein netter Unsinn !!!
    Was möchten -/ können sie mehr tun um das Gegengewicht zu Amerika ....herzustellen, außer die Armen mit 10% Steuererhöhung zu belasten und den Reichen die Steuerflucht zu erleichtern, durch steuerarme Immobilienerwerbe.

  2. Autor Joerg Gelszus
    am 19. Januar 2017
    2.

    Frau Reichert,

    1. Mit Deutschland kann es ganz schnell bergab gehen kann. Sollten Italien, Niederlande oder Frankreich aus dem Euro ausscheiden, dann ist der Euro nicht mehr zu halten, die DM explodiert, was sofort die Investitionen in Deutschland stoppen würde, die Arbeitslosenzahl würde sich innerhalb von 2 Jahren verdoppeln. Dazu käme dann ein Krieg in Griechenland mit der Türkei, Italien würde mit Österreich im Clinch liegen und der Balkan platzt auseinander. Frankreich schliesst die Grenzen und Deutschland muss ausserdem noch die USA,China,Russland mit Freihandelsverträgen ausstatten, die dann weiter zu Ungunsten Deutschlands ausgehandelt werden. Polen,Ungarn,Tschechien,Slowakei werden Ihre eigenes Ding machen und weitere Arbeitsplätze aus Deutschland abziehen.
    2. Der Spitzensteuersatz soll um 4% Punkte (10% von 42%) auf 46% erhöht werden. Wer in Deutschland alleine über 52.000 Euro verdient (Ehepaare 105.000) ist nicht arm und kann 4% mehr Steuern ab dieser Grenze verkraften.
    3. Die Grunderwerbssteuer will ich nicht geschenkt sondern wieder auf 3-5% zurückdrehen. Dann können auch ärmere Menschen sich Wohnungen leisten. Dafür aber die Grundsteuer, die im Moment ca. 450 Euro pro Jahr für ein 120qm Wohnung (im Wert von 1 Mio Euro) im Zentrum von Berlin ist, die sollte an den Kaufpreis/Wert der Wohnung gekoppelt sein und mindestens mal 100 Euro pro Monat kosten. Das kriegt der Staat dann jedes Jahr und nicht nur einmalig und die mit den teureren Wohnungen zahlen mehr.
    4. Vermögenssteuer ist eine doppelte Besteuerung, meistens schon vorher als Erbe, Einkommen oder Kapitalertrag versteuert worden, deswegen ist eine Vermögenssteuer eine zusätzliche Spende der Vermögenden und die sollte einmalig sein.

    Ich möchte ein starkes Deutschland wo die Starken mehr helfen und mehr beitragen als andere. Schwache entlasten ist ok, hat aber eher was mit Solidarität also Gerechtigkeit zu tun.

  3. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.