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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Michaela Hunner am 08. Februar 2017
7582 Leser · 4 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Einbezug Ehrenamtlicher

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

mir ist wichtig zu sagen, dass ich Ihre Arbeit im Grundsatz sehr unterstütze. Daher betreue ich auch seit Oktober 2014 in unserer Gemeinde ehrenamtlich Flüchtlinge. Wir haben auch schon einige Erfolge erzielt.

Bei den Ablehnungsbescheiden ist für uns teilweise nicht nachvollziehbar, wie diese zustande kommen. Wir sind auch der Meinung, dass nicht alle bleiben können. Aber viele von denen, die es verdient hätten hier zu bleiben, da sie selbst und in Ehrenamtskursen Deutsch lernen, Mini Jobs annehmen und auch sonst mit uns ohne Diskussion kooperieren, müssen gehen. Und einige, die bleiben dürfen, machen keine Anstalten, sich zu integrieren, Deutsch zu lernen oder eine Arbeit zu suchen. Das finde ich äußerst ungerecht.

Daher mein Vorschlag: Könnten nicht Integrationsbeauftragte und Kümmerer der Landkreise eine Art standardisierter Checkliste je Flüchtling beantworten, die dann bei der Entscheidung berücksichtigt wird?

Und dann noch die Frage: Warum gibt es keine engere Vernetzung bzw. Informationsaustausch zwischen dem BAMF und der jeweilig zuständigen Ausländerbehörde?

So ließe sich auf alle Fälle die Spreu vom Weizen besser trennen und neben der Integration zahlreicher junger Frauen und Männer auch der Fachkräftemangel in Deutschland über motivierte Flüchtlinge in den Griff bekommen.

Dieser Punkt ist mir wirklich ein Herzensanliegen. Bitte denken Sie ernsthaft über meinen Vorschlag nach und schieben Sie nicht nur wegen der bevorstehenden Wahl Menschen in ein Land ab, das für sie den sicheren Tod bedeutet. Das wäre weder demokratisch, noch human, noch mit christlichen Werten vereinbar.

Danke für Ihre Antwort
Viele Grüße
Michaela Hunner

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Eveline Schreder
    am 10. Februar 2017
    1.

    Ich stimme Ihnen beiden voll und ganz zu!

  2. Autor Klaus Fink
    am 10. Februar 2017
    2.

    Ich denke, dass Abschiebeverfahren auf der Grundlage von Vorschriften bzw. Rechtsnormen erfolgen müssen. Sonst könnte menschlicher Willkür Tür und Tor geöffnet werden !

    Das schließt zwar nicht aus, dass in Einzelfällen auch Härteregelungen zum Tragen kommen sollten.

    Aber Einzelpersonen - Sie nennen sie "Kümmerer" - anhand von Checklisten solche Entscheidungen zu überlassen, würde nach meiner Einschätzung dazu führen, dass noch viel weniger als bisher abgeschoben würden. Der psychologische Druck von vielen Seiten (u.a. auch ProAsyl, Volkskirchen, Asylkreise) wäre nämlich für die Entscheider enorm.

    In Bereich Abschiebungen liegt - wie wir alle wissen - völliges Staatsversagen vor, wenn man sich einmal die Abschiebezahlen und die Zahl der Abschiebepflichtigen in Relation setzt. Im Bedarfsfall könnte ich diese Feststellung gerne noch mit aktuellen Zahlen unterfüttern !
    Auf dieser Plattform wurde hierzu auch schon ein mehr als aussagefähiger Beitrag unter dem Titel "Abschiebebankrotterklärung des Staates" geschrieben.

  3. Autor Michaela Hunner
    am 10. Februar 2017
    3.

    Ich bezeichne die Damen und Herren als "Kümmerer", weil das die Stellenbezeichnung der Personen ist, die vom Landkreis dafür bezahlt werden, dass sie Schnittstelle zwischen den Behörden und den Flüchtlingen sind. Sie werden also vom Staat bezahlt und sind daher "Offizielle". Ich habe bewusst nicht die Ehrenamtlichen genannt, da mir schon klar ist, dass unsere Meinung da wenig zählt.

    Herr Fink hat mich missverstanden bzw. ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich würde natürlich nicht den Kümmerern die Entscheidung allein überlassen. Aber ich denke, dass sie einen wichtigen Beitrag leisten können.

    Wie oben beschrieben sind wir auch der Meinung, dass es einige Personen gibt, die niemals in Deutschland ankommen werden und daher eine Rückführung mehr als Sinn macht. Auch unter unseren direkten Flüchtlingen im Ort. Es kann also nicht die Rede davon sein, dass wir alle hier behalten wollen.

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