Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Antje Puchert am 22. Februar 2017
7556 Leser · 6 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Pass und Arbeit von Flüchtlingen

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
ich habe sehr viel Kontakt zu Flüchtlingen. Insbesondere kümmere ich mich darum, Flüchtlinge in Arbeit zu bringen. Sie zu motivieren, Deutsch zu lernen. Das ist für mich die beste Integration und hält die Menschen davon ab, ihre Zeit sinnlos zu verbringen.
Vom Innenministerium gab es im Dezember die Empfehlung, nur noch eine Arbeitserlaubnis zu erteilen, wenn derjenige sich durch einen Pass ausweist. Die Flüchtlinge müssen innerhalb von 3 Monaten zur Botschaft gehen und Papiere aus ihrem Heimatland besorgen. Aus Angst vor Abschiebung wird dies von den Flüchtlingen nicht gemacht.
Diese neue Regelung, dass die Arbeitserlaubnis von Ausweisen abhängt führt zu vielen Entlassungen, da die Genehmigung nicht verlängert wird und zur Zermürbung der Arbeitgeber. Die Flüchtlinge, die bereits gut integriert sind werden dazu getrieben, wieder Sozialhilfe zu empfangen. Alle anderen stellen keine Anträge auf Arbeitserlaubnis, da die Hürden nun so groß sind.
Ich frage Sie, ist das so wirklich sinnvoll?
Und ganz ehrlich, es zermürbt auch mich als Ehrenamtlicher. Es kostet nur sinnlos Energie. Es ist kaum mehr möglich Arbeitgeber zu finden, die Flüchtlingen einstellen.
Und diejenigen, die es treffen soll - nämlich die straffälligen Asylbewerber - die gleiten nur noch mehr in die Illegalität.
Bitte überdenken Sie das Vorgehen und wenn möglich, leiten Sie zügig Schritte ein, um die Asylbewerber, die nun schon gut integriert sind weiter zu unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
Antje Puchert

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Klaus Fink
    am 22. Februar 2017
    1.

    Ein geordnetes Asylverfahren muss - unabhängig von Anträgen auf Arbeitserlaubnis - in jedem einzelnen Fall den gesicherten Nachweis der Identität sicherstellen.
    Sonst wird möglichem Missbrauch Tür und Tor geöffnet, was in den vergangenen Monaten schon in zahllosen Fällen festgestellt worden ist.
    Denken Sie bitte auch daran, dass antragstellende deutsche Leistungsempfänger staatlicherseits auch stets gezwungen sind, einen ganzen "Wust" an Anträgen und Nachweisen beizubringen.
    Schon der Gleichheitsgrundsatz des GG zwingt zu einheitlichen Verfahren unabhängig von Nationalität und Status.

  2. Autor Felizitas Stückemann
    am 22. Februar 2017
    2.

    Fahren Sie einmal ohne Ausweis in ein anderes nicht
    europäisches land. Da kommen Sie erst garnicht hinein !
    Was ich nicht verstehe ist, dass Flüchtlinge ohne Pass
    überhaupt zu uns kommen und überhaupt einen Antrag
    stellen können. Da, mit Sicherheit, können sich viele
    Unberechtigte hineinschmuggeln.
    Wenn z.B. ein Jugentlicher in einem Zug ohne Fahrkarte
    erwischt wird, muss er auch seinen Pass zeigen. Kann er
    das nicht, wird er solange festgehalten, bis die Identität
    festgestellt ist.
    Was machen denn die Flüchtlinge, wenn es einmal um
    Personenkontrolle, z.B. bei einer Veranstaltung geht ?
    Nennen sich ganz anders ? Also: Ohne Pass geht nichts.

  3. Autor Peter Mautner
    am 22. März 2017
    3.

    Zum Tema Ausweis ist ja schon genug gesagt und da teile die Meinung der Kommentare und nicht ihre.

    Ich finde, so Leute wie sie, die sich eigentlich helfend gegenüber den Flüchtlingen engagieren, schaden diesen Menschen. Sie zeigen diesen Menschen ein Lebensstil, was diese und wahrscheinlich auch die nächste Generation der Flüchtlingsfamilien in ihrer Heimat nicht haben werden. Sie nehmen diese Leute z.B. zum Weihnachtsfest mit, zeigen ihnen ihr privates Leben und ihr Haus und da sehen diese Menschen einen Lebensstandard, den sie nicht kennen. All das steigert das Begehren, das sich und seiner Familie in der Heimat auch bieten zu können. Diese Menschen können nie mehr zurück in ihr altes Leben.
    In der Türkei hielten sich Ende Januar 2.582.600 syrische Flüchtlinge auf. Dazu kommen rund 218.000 Nicht-Syrer, die bereits registriert sind und etwa 139.000 weitere bisher nicht registrierte Personen. Die meisten von denen wollen nach Zentral-Europa (Deutschland).
    Sie haben noch viel Arbeit vor sich, diesen Menschen arbeit zu beschaffen.
    Was tun sie den für die 2 Millionen Arbeitslose mit deutschem Pass?

  4. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.