Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Jan Schreiber am 08. Februar 2017
7820 Leser · 6 Kommentare

Soziales

Hepatitis Impfung während der Ausbildung

Sehr geehrte Damen und Herren des Bundespresseamtes,
ich möchte Ihnen gerne folgende Frage stellen:
Wieso muss ich als Gesundheits- und Krankenpflegeschüler mehrere Hepatitis Impfungen, welche vorsorglich in der praktischen Ausbildung benötigt werden, zu 100% aus eigener Tasche bezahlen.
Weder der Arbeitgeber noch die Krankenkasse übernimmt auch nur einen einzigen Cent von der Summe, die insgesamt bei über 200€ liegt.
Wie kann es sein ,dass ein Mensch der in solch einem Job, im Schichtdienst, am Wochenende und regelmäßig länger als 5 Tage am Stück arbeitet, alleine für die Kosten aufkommen muss?
Anbei möchte ich gerne hinzufügen, dass ich die Berufe im Pflegebereich, verglichen mit anderen Berufen, allgemein für unterbezahlt halte.
Kann man wirklich von sozialer Gerechtigkeit sprechen, wenn eine Krankenschwester, die manchmal bis zu 10 Tage am Stück arbeitet, vielleicht die Hälfte von dem verdient, was eine Verwaltungskraft bei der Stadt in einer 5 Tage Woche bei sitzender Bürotätigkeit verdient?

Ich danke im Voraus für die Mühe der Beantwortung der
Fragen.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Schreiber
18 Jahre aus Braunschweig

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Christine Teichert
    am 09. Februar 2017
    1.

    Meine Ausbildung ist mehr als 40 Jahre her, ich bekam alle Impfungen auf Kassenrechnung. Herr Schreiber unser Beruf unterliegt dem öffentlichen Dienst, der wurde immer schlechter bezahlt und die Tarife schlechter bekämpft.
    Sie haben zusätzlich das Pech in die Zeit der schwarzen Null zu gehören, aber auch in die Zeit der geringeren Schätzung für unseren Beruf. Die Geringerschätzung begann in den 80' Jahren. Schon in der Zeit hörte ich von einen Politiker das die Tätigkeit einer Pflegeperson überbewertet würde, weil sie früher von Hausfrauen erfolgreich ausgeführt wurde. Danach begannen die Einschränkungen bei gewissen Tätigkeiten und die veränderte Berufbezeichnung setzte die Krone auf--neue Tarife mit neuen Verträgen.
    Damals wünschte ich mir einen Politiker auf meiner Station. Es kam nur Entertainer Hans Rosenthal und erhielt 24h eine eigene Schwester vor seiner Tür abgestellt !!
    Eine weitere Erklärung gibt vielleicht der Spruch, den man uns wärend der Ausbildung einbleute: "Eine Schwester hat zu dienen und nicht zu verdienen".

  2. Autor Eveline Schreder
    am 10. Februar 2017
    2.

    Hallo Jan,

    ich kann nicht glauben :-( was du schreibst.
    Ihr müsst 200.- selber zahlen???
    Gratis dazu bekommt ihr einen Hungerlohn, habt schreckliche Arbeitszeiten und den stressigsten Job überhaupt?
    DANN GLAUBE ICH NICHT MEHR AN UNSER SYSTEM, FRAU MERKEL!

    Ich habe ein paar Ideen in meinem schlaflosen (warum, schreibe ich gleich) Kopf :
    1 Es ist super, dass du Frau Merkel geschrieben hast.
    2 Legt alle die Arbeit nieder. Streikt! Dann hat Deutschland ein riesiges Problem und ihr habt fast alle Macht der Welt :-) Aber nein, wir sollten vernünftig sein.
    3 Rede mit der Klinikleitung oder sonstigen Chefs. Habe keine Angst davor! Du schaffst das. Gemeinsam seid ihr stark!
    4 Vor allen Dingen habe keine Angst, setze alle Hebel in Bewegung.

    Liebe Frau Dr. Merkel, das müssen Sie ÄNDERN. Sie sind unsere oberste Chefin und das sind Peanuts für SIE!

    Kurz zu mir: Vor 1 Woche hatte ich eine Gallenoperation und bin am Sonntag entlassen worden. Schlaflos konnte ich Tag und Nacht die Ärzte, Pfleger etc. beobachten und stellte mir vor, es würde sie nicht geben.
    Was für eine Wahnsinnsleistung dort erbracht wird!
    Ich bin mit der Klinik und dem ganzen Personal äußerst zufrieden gewesen und sagte meinem Lieblingspfleger, dass er mit Goldbarren noch unterbezahlt sei. Weil ich mit eigenen Augen sah, welche Leistungen rund um die Uhr dort erbracht werden, gab ich dem Team 50.- Trinkgeld.

    Viel Glück Jan!
    Toll, dass du dich für diesen Beruf entschieden hast!

    Alles Liebe, Eveline Schreder

  3. Autor Klaus Fink
    am 10. Februar 2017
    3.

    Die Situation hat sich nicht nur für die Bediensteten sondern auch für die Patienten über die Jahre gravierend verschlechtert. Ich glaube, fast jeder wird aus eigener Erfahrung dem zustimmen können. Durch immer enger gewordene Zeitfenster und Personaleinsparungen hat sich die Qualität in den Kliniken markant verschlechtert. In gewisser Weise kann man schon feststellen, auch bei uns lässt "Lambarene" langsam grüßen. Und dies habe ich bereits mehrfach - gottseidank noch nicht als Patient - aber aus eigener Anschauung bei Krankenbesuchen und über Berichte von Patienten erfahren. Das Krankenhauswesen wird wie so vieles von der Politik einfach zu tode gespart ! Es fehlt anscheinend überall das Geld (u.a. auch für Schulen, Universitäten, Straßen, Brücken, Polizei, Militär ...) und das obwohl wir doch so ein reiches Land sind und Frau Merkel noch gerne viel mehr Flüchtlinge aufgenommen hätte, wäre nicht die Balkanroute gegen ihren Willen durch die Visegrad-Staaten gesperrt worden.

  4. Autor Martin G. Schultz
    am 01. März 2017
    4.

    Lieber Herr Schreiber!
    Was sagt denn der Personalrat an Ihrem Ausbildungsplatz dazu?
    Ich wünsche Ihnen und Ihren Kollegen, dass die Impfkosten erstattet werden!
    Viel Glück!

  5. Autor Erhard Jakob
    am 02. März 2017
    5.

    Martin,
    ich habe Zweifel, dass der Personalrat davon Kenntnis hat.
    Desweiteren ist möglich, dass der Betroffene über kurz
    oder lang entlassen wird, weil er die Sache
    öffentlich gemacht hat.

  6. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.