Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Thomas Fischer am 20. März 2017
7625 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Hilfe für die Hungernden und Durstenden anstelle Erhöhung des Wehretats / Beitrags zur NATO

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

in Zeiten des zunehmenden Populismus und der Tendenz sich abzuschotten und Hilfe zu verweigern wäre es ein gutes Zeichen, sich nicht auf mehr oder weniger geschickte Drohungen und Forderungen einzulassen, sondern mit klaren Worten und Taten neue moralische Maßstäbe zu setzen.
Während der Präsident der USA, Donald Trump, Sie auffordert die Ausgaben für Verteidigung auf 2% des Bundeshaushalts zu steigern, sind in Afrika, speziell in Somalia und angrenzenden Ländern Millionen von Menschen vom Tod durch Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln bedroht.

Erst vorgestern hat mich ein Beitrag in den NAchrichten erschüttert, bei dem eine junge Mutter erzählte, dass sie mit Ihren 4 Kindern loszog, um innerhalb von 6 Tagen ein Versorgungscamp zu erreichen und auf dem Weg dahin starben 2 ihrer Kinder. Das ist unmenschlich!

Sie und wir als deutsches Volk haben es nicht nötig, auf die Forderungen Trumps, Edogans und Orbans einzugehen.

Stellen Sie diese Populisten bloß, indem Sie mit gutem Beispiel vorangehen und anstelle Milliarden in die Aufrüstung zu stecken sofort und unmittelbar 4 Milliarden Euro für die Bekämpfung der furchtbaren Situation in Afrika bereit stellen. Machen Sie dies publik, stellen Sie den Forderungen "America first" eine Handlung im Sinne menschlichen Lebens und Überlebens entgegen.

Herr Dr. Schäuble konnte 26 Mrd Euro Überschuß im vergangenen Jahr erzielen. Wir können uns diese 4 Mrd Euro leisten.

Ich würde gern einen Sinn darin sehen, warum ich als Gutverdiener so hohe Steuern zahle.

Ich danke Ihnen.

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Klaus Fink
    am 21. März 2017
    1.

    Aus meiner Sicht schließt das eine das andere jedoch nicht aus. Finanzielle Hilfen für Afrika sind ohne Frage ein sehr dringliches Gebot der Stunde, um Hunger und Elend dort zu bekämpfen. In diesem Punkt haben Sie völlig recht.
    Aber man sollte bestehende Armut und soziale Ungerechtigkeiten auch bei uns nicht außer Betracht lassen. Ebenso müssen in die Landesverteidigung hohe finanzielle Mittel gesteckt werden, damit die Friedenssicherung in sehr unsicher gewordenen Zeiten durch eine adäquate Abschreckung wieder sicher gestellt werden kann. Auch das ist Teil einer verantwortungsvollen Politik und nicht - wie gerne und schnell behauptet wird - Populismus.
    Aber wirksame und nachhaltige Hilfen für einige Staaten in Afrika sind fraglos dringend erforderlich, auch weil sich sonst sehr große Menschenströme unaufhaltsam zu uns auf den Weg machen. Und daran kann keinem gelegen sein. Schon das bisherige Ausmaß an illegaler Migration stellt für Europa ein immenses Problem aufgrund fehlender Solidarität innerhalb der EU dar.

  2. Autor Bea Schmidt
    am 22. März 2017
    2.

    Man sieht auf den Bildern stets Frauen mit ihren Kindern - wo sind die Väter? Von denen scheint kaum einer loszuziehen, und sich um Nahrung zu kümmern - zumindest gefühlt. Wo also sind die Männer der Frauen, die Väter? Was tun diese? Ich kann nicht nachvollziehen, wieso man ein Kind nach dem anderen bekommt, wenn man weder Wasser noch Nahrung hat. Es muss ein Umdenken stattfinden in diesen Ländern.
    Ich erinnere mich noch an all die Band-Aid-Konzerte, Millionen-Milliardenhilfen für Afrika. Was hat sich seit dem Geldfluss geändert? Gefühlt NICHTS!

    Dass man mit Nahrung helfen muss, steht außer Frage, allerdings muss dringend gegen die Bevölkerungsexplosion gearbeitet werden, durch Aufklärung und Kampagnen. Wo ist überhaupt die Kirche? Von dort kommt NICHTS - gefühlt. Wie so oft. Afrika ist reich an Bodenschätzen, es könnte dem Kontinent gut gehen, würden nicht oftmals nutzlose Tyrannen an der Macht sein und Traditionen wichtiger erachtet werden als eine zivilisierte Gesellschaft, die von ihrer Arbeit leben kann. Zudem scheint alles an den Frauen hängen zu bleiben, von Männern sieht man kaum etwas. Laufen diese nach Europa davon und lassen ihre Familien im Stich? Und was machen die Frauen? Fügen ihren Töchtern zudem noch schlimmste Genitalverstümmelungen zu. Die Kinder tun mir sehr leid. Was ist das nur für eine Welt... :-(

    Wenn man in diesen Ländern ENDLICH nicht umdenkt, wird das Drama immer so weitergehen...

  3. Autor Klaus Fink
    am 23. März 2017
    3.

    Frau Schmidt: Ihr Kommentar trifft aus meiner Sicht den Nagel auf den Kopf.

    Das Hauptproblem Afrikas ist fraglos die massive Bevölkerungsexplosion, die in klarem Gegensatz zu den Versorgungsmöglichkeiten steht.
    Ein Umdenken und eine in allen Bereichen veränderte Sozialisation wären der Schlüssel für Verbesserungen, damit den traditionellen archaischen Denkweisen in der Bevölkerung erfolgreich entgegengewirkt werden könnte. Dabei müsste insbesondere den Frauen ein wesentlich verbesserter Bildungszugang ermöglicht werden.
    Zu leisten hätten dies in erster Linie die Afrikaner selbst, allerdings begleitet und finanziell kräftig unterstützt durch die UN, die Kirchen, UNICEF und weiteren internationalen Institutionen sowie aufgestockten Entwicklungshilfefonds der Länder.

    Warum sich die Kirchen bisher "gefühlt" so zurückhalten ist mir unklar. Sie mischen sich ansonsten - manchmal fast schon missionarisch - in wichtige politische und gesellschaftliche Fragestellungen gerne und nahhaltig ein (=> siehe u.a. Flüchtlingsfrage in Deutschland).

    Für die Kirchen müsste doch auch die Zukunfts- und Überlebensfähigkeit des Planeten und seiner Bevölkerung und die Bekämpfung von Hunger, Not und Verelendung im Mittelpunkt des Denkens stehen und nicht antiquierte Glaubensgrundsätze, die nicht mehr zu nachhaltigen Lösungen auf existentielle Zeitragen führen.
    Barmherzigkeit und Nächstenliebe hat auch damit zu tun.
    Über Bord zu werfen wären auch - sofern noch vorhanden - engstirnige Sichtweisen, die suggerieren, dass die Gläubigkeit besonders bei sehr armen Menschen besonders ausgeprägt ist.

  4. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.