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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor C. Teichert am 15. Mai 2017
10600 Leser · 6 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Versorgung durch das Ehrenamt der Tafeln

Wieso werden die Tafeln nicht unterstützt, werden ihre Auflagen und Ausgaben nicht erleichtert?
Ein Sozialstaat kann sich doch nicht auf Kosten seiner Ehrenämter rühmen.
Die Menge der Lebensmittelausgaben für Bedürftige werden immer kleiner, an manchen Tagen leerer Regale wird das Busgeld zu einer zusätzlichen Verschwendung.

Die Zahl der Bedürftigen stieg und steigt weiterhin. Das wurde durch die Flüchtlingswelle deutlich erkennbar.

Gleichzeitig sinken die Spenden der Händler. Nach deren Aussage ist die deutsche Bürokratie schuld, die bei Arbeitsaufwand und Auflagen sogar Kosten verursacht.

Wer spenden will kann doch nicht zur Kasse gebeten werden.
Ein Beispiel aus der Wiesbadener Praxis. Wurstspenden aus der Fabrik, müssen ihre krumm gewordene verkaufsunfähige Produktion einem zusätzlichen 5000,-€ Lebensmittelgutachten plus Steuerabgabe unterziehen. Der Wurstbrät ist der gleiche wie im Verkauf.
Ein Sozialleistungsempfänger ist auf billige Lebensmittel angewiesen. Jede unerwartete Rechnung, Energiekostennachforderung, kaputte Schuhe, rezeptfreie Medikamente, oder die Mobilitätskosten bringen diese Menschen in Not.
Notwendig wäre die Anpassung des Sozialhilfesatzes an aktuelle Preise oder besser die individuelle Anerkennung der Zusatzausgaben.
Ein 80-jähriger Rentner soll den Führerschein abgeben und der Bedürftige 80-jährige soll Fahrrad fahren?? Warum erhält er den Bus nicht kostenlos ?

Sie haben gesagt das die Flüchtlinge uns bereichern. Wann trifft das ein, wenn Tafeln keine Waren ausgeben können weil Flüchtlinge die Bedürftigenzahlen zusätzlich steigern, die Spenden nicht mehr ausreichen?

Der Staat kann die steigende Zahl der deutschen Niedrigverdiener und Bedürftigen nicht mindern.
Nein, er sorgt sogar durch seine Rentenkürzung, Wohnungs-/ Lohnpolitik für weitere Bedürftige.
Er hilft ungenügend den Ehrenämtern, den Menschen die diesen Sozialstaat aufrecht halten.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 13. Juni 2017
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Teichert,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Das ehrenamtliche Engagement hat für den Zusammenhalt der Gesellschaft eine hohe Bedeutung. Immer mehr Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich. Erst kürzlich hat die Bundeskanzlerin das gewürdigt: „Bürgerschaftliches Engagement ist ein Markenzeichen Deutschlands. … Deshalb verstehen wir es auch als Aufgabe der Politik, Verantwortungsbereitschaft zu fördern und insgesamt gute Rahmenbedingungen für das Ehrenamt zu ermöglichen.“

Zu Ihrer konkreten Frage zu den Tafeln: Die Bundesregierung sieht in den Tafeln eine wichtige Ergänzung der vorhandenen staatlichen Sozialleistungen und begrüßt es, dass die Tafeln eine sinnvolle Verwendung von qualitativ einwandfreien Produkten, insbesondere von überschüssigen Lebensmitteln, ermöglichen.

Bei der Weitergabe von Lebensmitteln bestehen bei Gebern wie Empfängern häufig Unsicherheiten im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen. Um diese zu klären. hat die Bundesregierung einen Leitfaden veröffentlicht: http://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Leifa....

Bund und Länder haben sich bereits im Jahr 2012 darauf verständigt, auf Lebensmittelspenden an Tafeln oder sonstige Einrichtungen für Bedürftige keine Mehrwertsteuer zu erheben. Bei begrenzt haltbaren Lebensmitteln soll der Wert nach Ladenschluss regelmäßig null Euro betragen. So fällt keine Umsatzsteuer an.

Ziel der Bundesregierung ist, dass Menschen ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können. Deshalb ist es erfreulich, dass sich die soziale Lage in Deutschland in den letzten Jahren insgesamt positiv entwickelt hat. Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat deutlich zugenommen, während die Arbeitslosenquote den niedrigsten Stand seit der deutschen Einheit erreicht hat. Erstmals seit 1993 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen unter die Eine-Millionen-Marke gesunken. Der Anteil der Menschen, die materiellen Entbehrungen ausgesetzt sind, ist weiter rückläufig und liegt auf einem sehr niedrigen Niveau.

Über 65-jährige sind dabei seltener armutsgefährdet als die Gesamtbevölkerung. Das deutsche Rentensystem ist stabil und finanziell solide aufgestellt. 2016 haben die Ruheständler von der höchsten Rentensteigerung seit 23 Jahren profitiert. Zum 1. Juli 2017 wird die gesetzliche Rente erneut spürbar steigen.

Zahlreiche Maßnahmen dieser Legislaturperiode sind besonders den unteren Einkommensgruppen zu Gute gekommen. Beispielhaft genannt seien der Mindestlohn, die Stärkung der Tarifbindung, höhere Erwerbsminderungsrenten, Rente mit 63, Mütterrente, Bundesteilhabegesetz, Erhöhung des Wohngeldes, steuerliche Entlastung für Alleinerziehende oder der Ausbau der Kinderbetreuung. Nicht zuletzt wurden auch die Grundsicherung für Arbeitsuchende und die Sozialhilfe regelmäßig angepasst.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (6)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 18. Mai 2017
    1.

    Wenn eine Staat alte Menschen mit weniger als 500 Euro in Rente
    schickt, kann man doch nicht von einen Sozialstaat reden.

    *Viel ärmere Staaten* schicken ihre Rentner mit eine Mindestrente
    von über Tausend Euro in den wohlverdienten Ruhestand.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 18. Mai 2017
    2.

    Ich habe den Stand von + 37 auf +38 angehoben.
    Ich bin etwas verwundert, dass Rosi noch
    nicht mit - abgestimmt hat.

    Schaut auf meinen Beitrag >Gift<. Dort waren
    eine ganze Menge *Ross* zu werke.

    Schaut auch in die >taz<
    am Wochenende!

  3. Autor Christine Teichert
    am 18. Mai 2017
    3.

    Guten Tag, was sollen diese Kommentare die zu jeden Thema identisch sind ?
    Was möchten sie wirklich ?

  4. Autor Christine Teichert
    Kommentar zu Kommentar 3 am 18. Mai 2017
    4.

    Herr Jakob, Entschuldigung. Sie waren nicht gemeint mit dem Kommentar Nr.3.
    Angesprochen wurde ein Herr Wörl der sich unter meinen Beiträgen immer als NATO Oberbefehlshaber anmeldet und jedesmal den Satz schreibt: "Fr. T. ich danke ihnen für ihr Interesse an der BRD".
    Eigenartig, jetzt sehe ich diesen Kommentar nicht mehr.

  5. Autor Moderations Team
    Kommentar zu Kommentar 4 am 19. Mai 2017
    5.

    Sehr geehrte Frau Teichert,

    der von Ihnen angesprochene Nutzer hat sein Konto deaktiviert und somit seine Kommentare gelöscht. Daher können Sie diese nicht mehr sehen.

    Viele Grüße
    Ihr Moderations-Team

  6. Autor Erhard Jakob
    Kommentar zu Kommentar 5 am 22. Mai 2017
    6.

    Welcher Nutzer hat sein Konto deaktiviert?

    Wieso sind dann seine Fragen, Beiträge
    und Kommentare nicht mehr sichtbar?

    Wer Fragen, Beiträge und Leserbriefe an eine
    Zeitung schickt und diese auch veröffentlicht
    werden. Dann sind diese doch auch bis
    in alle Ewigkeit sichtbar.

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