Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Klaus Fink am 21. Juni 2017
7682 Leser · 12 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Verhältnis der Politik zu den Kirchen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

in jüngster Zeit wird durch die Volkskirchen mit deren ausgeprägter Einflussnahme auf politische Entscheidungen das Säkularisierungsprinzip verletzt.

So treten die Volkskirchen für eine weitere Aufnahme von Flüchtlingen ein, obwohl Deutschland nach einer neuesten Untersuchung von allen Industrieländern mit großem Abstand bereits die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat.

Wenn man sich die aktuelle Sicherheitslage und den großen Finanzbedarf betrachtet, sind die Aufnahmekapazitäten völlig ausgeschöpft.

Jetzt dürfte man nur noch wirklich berechtigten Asylbewerbern Schutz und Aufnahme bieten, aber alle Wirtschaftsflüchtlinge konsequent bereits an den Grenzen abzuweisen. Denn sind diese einmal eingewandert wird es schwer bis unmöglich und sehr teuer, sie wieder zurückzuführen.

Einzelinteressen – ob z.B. von Kirchen oder der Wirtschaft - dürfen keinesfalls politische Entscheidungen bestimmen ?
Das Wohl der eigenen Bevölkerung ist primär zu verfolgen, wenn man Neid- und Konkurrenzdenken vermeiden will und gesellschaftlicher Frieden weiterhin gesichert werden soll

Die Volkskirchen sind gegenüber anderen Kirchen in einer privilegierten Stellung, wenn man den staatlichen Kirchensteuereinzug betrachtet. In anderen Ländern sind Kirchen nur auf Spenden angewiesen, was positiv eine stärkere Ausrichtung der Kirchen auf ihren originären kirchlichen Auftrag bewirkt.

Man kann den Kirchen natürlich Meinungsäußerungen nicht absprechen, aber eine so weitreichende Einflussnahme auf politische Entscheidungen wie offenkundig bisher sollte auch nicht möglich sein. Das sollte von der Politik gegenüber den Kirchenspitzen deutlich angesprochen werden. Als Ziel von Politik muss Lobbyismus in allen Bereichen stärker beschränkt werden, um Entscheidungsunabhängigkeit zu gewährleisten.

Wie sehen Sie als bekennende evangelische Christin das Zusammenwirken von Regierungspolitik und Kirchen ?

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Fink

Kommentare (12)Schließen

  1. Autor Klaus Fink
    am 21. Juni 2017
    1.

    Frau Steffens, mit Ihrer Aussage, dass die Kirche Teil des Volkes ist, haben Sie natürlich recht. Das bestreitet niemand. Aber die Kirchen haben zuvorderst klerikale Aufgaben zu erfüllen und sie sind nicht zuständig für die Politik eines Landes. Da gibt es nicht ohne Grund die Parteien und die vom Volk gewählten Volksvertreter und diese sollten Entscheidungen ohne zu starke externe Beeinflussung allein nach ihrem Gewissen treffen können. Und das gilt auch für eine Bundesregierung !

    Die strikte Trennung von Staat und Kirche ist ein wesentlicher Grundpfeiler unserer Demokratie und von den Gründungsvätern wohlbedacht so festgelegt worden.

    In der Flüchtlingsfrage verfolgen die Kirchen sichtlich starke Eigeninteressen wie die Vergrößerung ihrer Gemeinden durch Glaubensübertritte von Muslimen, Wohnraumvermietung für Flüchtlinge u.a.m.

    Ein besonderes Ärgernis stellt aus meiner Sicht das Kirchenasyl dar, mit dem die Abschiebung nicht asylberechtigter Flüchtlinge vielfach verhindert werden soll.

    Wohlüberlegt wurde auch in der Türkei vom Gründungsvater Ata Türk ein säkulares System eingeführt, wobei durch Erdogan derzeit eine schrittweise Aushebelung sichtbar wird.

    Es geht um die Kirchen als solche und nicht um die einzelnen Kirchenmitglieder. Denen ist selbstverständlich ihr politisches Mitspracherecht unbenommen, wie bei jedem anderen Bürger auch.

    Zusammenfassend finde ich persönlich, dass in der Flüchtlingsproblematik die Kirchen das Gebot politischer Neutralität und damit rote Linien überschreiten. Und das sollte verändert werden.

  2. Autor Hartwig Gebmayer
    am 21. Juni 2017
    2.

    @Rosi Steffens, sind sie Mitarbeiter von Frau Merkel und bekommen sie Geld für ihre Kommentare. Die Kommentare die sie hier grundsätzlich ablassen sind immer Merkel konform, schon komisch. Sie erinnern mich immer wieder an 'Karl-Eduard von Schnitzler' der zu DDR-Zeiten eine gleiche Aufgabe hatte.

  3. Autor Klaus Fink
    am 23. Juni 2017
    3.

    Die Kanzlerin hat sich in der Flüchtlingsfrage sehr stark von den Wünschen der Kirchen - in dem Zusammenhang vor allem der evangelischen Kirche - bei Ihren politischen Entscheidungen leiten lassen.

    Man denke in diesem Zusammenhang nur an die damalige mediale Omnipräsenz des Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche und den engen Schulterschluss mit Frau Merkel.

    Ich hatte damals den Eindruck, Frau Merkel handelt nicht als Kanzlerin ihres Volkes - nebenbei: ca. 86 % der Bevölkerung lehnten die damalige unkontrollierte und überbordende Zuwanderung ab ! - sondern fast schon als "Funktionsträgerin" der Kirchen.

    Man sieht hier schon Prallelen mit dem zunehmenden Einfluss des Islams in der Türkei, nur die Dimension ist kleiner. Aber die Richtung entspricht sich !

    Und das sollte wieder auf ein vernünftiges Maß zurückgeführt werden !

  4. Autor Klaus Fink
    am 23. Juni 2017
    4.

    Frau Steffens, jetzt wollte ich zu diesem Beitrag eigentlich keinen weiteren eigenen Kommentar einstellen. Aber Sie lassen mir wieder mal keine Wahl, da Sie zu relevanten Punkten entweder gar nichts schreiben oder so "verklärt", dass es nicht zielführend ist.
    Des weiteren lesen Sie aus meiner Sicht andere Kommentare nicht präzise genug und schreiben einfach mal drauf los. Das führt zu Verwirrung und Konfusion.Besonders Ihr Absatz 4 und 5. So habe ich ganz eindeutig von Kirchen und nicht Kirchengliedern gesprochen. Bitte nachlesen. Absatz 5 ist auch nicht korrekt, da ich das Mitspracherecht von Kirchenmitgliedern ausdrücklich bejahe und keinesfalls die Religionsfreiheit des GG negiere. Auch da mal nachlesen.
    Aber auch mal keine Kritik, Ihren Absatz 7 kann ich so teilenl. So das war`s.

  5. Autor Edith Gottschow
    am 27. Juni 2017
    5.

    Die Sendung "Augstein und Blome"
    könnte man ersetzen durch:
    "Steffens und Fink"

    Man würde informiert, könnte sich amüsieren und manchmal auch die Faust in der Tasche machen !

    Edith Gottschow

  6. Autor Klaus Fink
    am 27. Juni 2017
    6.

    Danke Frau Gottschow für diesen sinnigen Kommentar.
    Natürlich dürfen Sie all das gerne tun was Sie anführen. Das ist Ihr unbestrittenes Recht, dass Ihnen niemand absprechen kann und will.

    Aber Sie können sich auch gerne noch mit ein klein wenig substantiierteren Kommentaren einbringen.

  7. Autor Klaus Fink
    Kommentar zu Kommentar 6 am 28. Juni 2017
    7.

    Sorry, vielleicht habe ich aber auch den hinter Ihrem Kommentar steckenden Sarkasmus falsch aufgefasst.

  8. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.