Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Uwe Wendisch am 07. Juli 2017
9051 Leser · 2 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Hilfe

Meine Tochter arbeitet in einem Milchviehbetrieb als Anlagenleiterin mit viel Verantwortung. Als Familienangehörige habe ich oft die Zitterpartien miterlebt, wie der Erzeugerpreis der Milch im Keller lag und die entstandenen Kosten in keinster Weise gedeckt werden konnten, dazu noch der sogenannte Mindestlohn für die Landwirte! Jetzt nach einem horrenden Preisanstieg bei Butter und den anderen Milchprodukten frage ich mich, wo denn die drastische Erhöhung dieser Produkte eigentlich in Wirklichkeit hängen bleibt, da ja unsere Landwirte wirklich für ihre mühsame Arbeit und damit Grundversorgung unserer Bevölkerung mit Peanuts abgespeist werden incl. Hungerlohn!.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 10. August 2017
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Wendisch,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Sie können gewiss sein, dass die Bundeskanzlerin die Anliegen der Bauern sehr ernst nimmt. Sie weiß aus vielen Gesprächen mit Bauern, welche Sorgen und was für ein Druck mit Preis- und Marktentwicklungen verbunden sind.

Die Stellung der Milchbauern innerhalb der Wertschöpfungskette muss verbessert werden, das ist ein wichtiges Anliegen der Bundesregierung. Der Preisverfall vor einem Jahr traf vor allem die Bauern – das schwächste Glied der Kette. Die Bundesregierung und die EU haben in dieser schwierigen Phase insgesamt fast 600 Millionen Euro bereitgestellt, um betroffene Milchbetriebe zu unterstützen. Mit Erfolg: Der Milchpreis stieg wieder.

Nun gilt es, strukturelle Verbesserungen in der Milchbranche voranzubringen, zum Beispiel durch fairere Vertragsbeziehungen zwischen den Landwirten und den Molkereien. Im Vorfeld des 2. Milchgipfels in Berlin im Juni 2017 sagte er Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt: „Auch Anpassungen der Lieferbeziehungen zwischen Milcherzeugern und Molkereien sind kein Tabu mehr. Allerdings müssen Tempo und Umfang der Reformbereitschaft zunehmen.“ Er stellte klar, dass die Modernisierung der Lieferbedingungen eine Aufgabe der Wirtschaft ist. Die Politik kann unterstützend eingreifen. Konkrete Handlungsfelder fasst der Milchbericht 2017 zusammen:
https://www.bundesregierung.de/Content/Infomaterial/BMELV...

Die Bundesregierung hat auch das Agrarmarktstrukturgesetz geändert und damit die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um Erzeuger zu stärken. Erzeugerorganisationen und Molkereien haben jetzt die Möglichkeit, zeitlich befristet Absprachen zur Begrenzung oder Reduzierung der Milchmenge zu treffen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (2)Schließen

  1. Autor Hartwig Gebmayer
    am 08. Juli 2017
    1.

    Mich würde auch interessieren wo das Geld bleibt. Ich kaufe meine Butter in 'Famila'. Dort war ja lange Zeit ein Stück 'Deutsche Markenbutter' 250g, hergestellt in ZHG-Offenburg für unter ein EUR zu haben, Dann kam die Zeit da kostete das gleiche Stück 1,29 EUR, dann eine Zeit lang 1,49 EUR. Als ich gestern einkaufen war, kostete das gleiche Stück Butter schon 1,79 EUR. Und trotzdem kommt kein bisschen mehr Geld beim den Milchbauern an?

  2. Autor Wolfgang Mücke
    am 31. Juli 2017
    2.

    Die EU-Landwirtschaft ist eine Planwirtschaft. Die funktioniert eben nicht.

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