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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Abstimmungszeit beendet
Autor Peter Schidla am 26. Juli 2017
12402 Leser · 26 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Verlust von Motivation durdch Umverteilung von jungen Flüchtlingen

Sehr geehrte Frau Merkel,

ich bin Dipl. Sozialpädagoge und arbeite seit 2014 mit und für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bei der evangelischen Jugendhilfe in Würzburg. Die Entscheidung dieser Zielgruppe Jugendhilfe zukommen zu lassen war hervorragend. Vielen Dank! Die aktuelle Studie des BVkE Evaluation "Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" bestätigt, dass diese Jugendhilfe die effektivste Form von Jugendhilfe überhaupt ist. Ich behaupte, die beste Form der Integration.
Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass die politisch nachvollziehbaren Anpassungen im Asylrecht dieser Zielgruppe erheblich schaden und viel Geld, professionelle Arbeit, Motivation von Ehrenamtlichen und Pädagogen vernichtet.
Ich richte mich an Sie wegen des, meiner Meinung nach, "Umverteilungswahnsinns", welcher mit UMA betrieben wird. Ein Beispiel: drei Jugendliche aus Gambia schaffen den Weg über das Mittelmeer. Sie kämpfen sich in Italien durch und kommen in Konstanz an. Dort werden sie aufgenommen, nach ein paar Tagen gibt es ein Gespräch. Dann werden sie Würzburg zugeteilt. Dort finden sie schnell Anschluss, sind in der Schule motiviert, finden Freunde, sind froh und voller Potenzial. Dann wird ihnen beim Erstgespräch mit dem Jugendamt gesagt, ihr werdet verteilt nach Augsburg. Zuständiges Jugendamt ist Eichstätt. Obwohl Würzburg noch nicht seine Quote erfüllt und danach wieder Zuteilungen erhält. Die Jungs werden traurig, wütend, auffällig und hauen ab. Treiben sich in Deutschland herum. Das ist unverständlich, sowie ökonomisch, menschlich, pädagogisch, professionell nicht tragbar, zerstört Geld, Menschlichkeit und Motivation von Professionellen. Noch schlimmer, es bestätigt Stimmungsmacher. Bitte stoppen Sie diesen Unsinn, bevor wir noch mehr Demokratie vernichten! Vielen Dank.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Schidla

Kommentare (26)Schließen

  1. Autor Klaus Fink
    am 26. Juli 2017
    1.

    Gegen Überbürokratisierung mit der Folge von Steuergeldverschwendung anzukämpfen, ist nicht nur sinnvoll sondern geboten.
    Diesbezüglich kann man Ihnen nur zustimmen.

    Allerdings erstaunt schon, dass die Jugendlichen nachdem Sie humanitäre Aufnahme in Deutschland gefunden haben, aufgrund einer Umverteilung, so "unsinnig" sie auch sein sollte, so schnell die Contenance verlieren und - wie Sie schreiben - "abhauen und sich in Deutschland rumtreiben."

    Was ist denn das für eine charakterliche Einstellung ?

    Auch viele deutsche Leistungsempfänger erleben in den Ämtern oft "Sonderbares", ohne nur ansatzweise so zu reagieren.

    Das bestätigt mich darin, dass es einfach in den allermeisten Fällen wohl nicht passt und sie "nicht zu Deutschland gehören". Zumal die wenigsten aus Afrika Zugewanderten überhaupt einen Asylgrund haben und sich somit völlig illegal bei uns befinden.

    Deutschland ist doch keine "staatliche innere Mission" !

    Auch wird das Schengen-Abkommen massenhaft gebrochen, da sich zwischen Deutschland und dem Mittelmeer nur sichere Drittstaaten befinden. Kann ein Bürger in Deutschland auch so sanktionslos Rechtsbruch begehen ?

  2. Autor Felizitas Stückemann
    am 26. Juli 2017
    2.

    Die genannten drei Jugendlichen aus Gambia, die in Italien
    angekommen sind, haben in Italien Asylantrag zu stellen,
    nicht in Deutschland. Sie sollten folglich nicht von Würzburg
    nach Augsburg, sondern nach Italien "verteilt" werden. So
    steht es im Gesetz.

  3. Autor Johannes Wollbold
    am 26. Juli 2017
    3.

    Ich kenne ähnliche Fälle, in denen jugendliche Flüchtlinge lange in einer Erstaufnahme blieben, dann doch aus ihrem guten Umfeld herausgerissen und umverteilt wurden. Oder ein 15jähriger, der weder in einer Wohngruppe noch bei einem sehr engagierten Vormund Fuß fasste, dann nicht zur Schule ging, wochenlang auf der Straße lebte - eine fast letzte Chance und sein Wunsch wäre gewesen, in die Wohngruppe zu seinen beiden gut integrierten Cousins zu ziehen. Aber die lag in einem anderen Bundesland, und Freihalten von Plätzen für eventuell im gleichen Bundesland "umzuverteilende" Jugendliche war wichtiger als unbürokratische Nothilfe.

    PS: Ich finde es schockierend und traurig, wie hier in diesem Forum Anliegen gnadenlos niedergestimmt werden, die Verständnis für Flüchtlinge in konkreten Situationen zeigen (in den ersten 10 Stunden dieses Beitrags 13mal "Daumen runter", nur meine Unterstützung). Alles was, gebetsmühlenartig wiederholt, in die Richtung geht kriminell - frauenfeindlich - zu viele - raus, raus, raus!, findet dagegen begeisterte Zustimmung und landet auf den vorderen Plätzen. Bis hin zur Forderung nach "massiven Änderungen des Grundgesetzes" zur Bekämpfung von "Mafiastrukturen islamischer Familien-Clans". Im Kommentar verbunden mit von Björn Höcke abgeschautem Geschichtsrevisionsimus, Leugnen historischer Verantwortung und deutscher Identät gerade in Aufarbeitung von Nazi-Größenwahn, Verbrechen und nationalem Egoismus (http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/gegen-mafiastru... - kommentar 6 und hauptbeitrag)

    PSS: Leute, bevor ihr hier alle AfD wählt, seht nochmal genauer hin, wen ihr dann alles im Paket mitkauft!

  4. Autor Christian Adrion
    am 27. Juli 2017
    4.

    Steuergelden müssen unter Kontrolle sein. Es kann nicht angehen, dass noch mehr Steuergeld, gerade in Bezuig auf Flüchtlinge versenkt wird. Wir sind noch nicht in einer Bananenrepublik der absoluten Selbstbedienung. Ich möcfht bloß daran erinnern, dass Millionen ehrenwerte Rentner inzwischen in Armut leben müssen und da kann es nicht angehen, das woanders das Geld zum Fenster rausgeworfen wird. Noch ist es nicht soweit unmd wir werden ein scharfes Auge drauf haben.

  5. Autor Felizitas Stückemann
    am 27. Juli 2017
    5.

    Man braucht kein AfD-Wähler zu sein und auch den
    Höcke nicht mögen wollen - sowieso nicht mein Typ –,
    um der Tatsache ins Auge sehen zu können, dass es
    in vielen Großstädten No-Go-Areas gibt die von Mafia-
    Strukturen durchsetzt sind. Da sollte man bitte nicht
    blind sein. Um dem entgegen zu wirken, braucht man
    nicht das GG zu ändern. Diese "Strukturen" entsprechen
    nämlich schon gar nicht mehr dem GG! Das Problem ist
    allein, wie kann der Staat, in Anwendung des GG hier
    gegen vorgehen ?
    Was Flüchtlinge betrifft, hat vorige Tage der EUGh nun
    entschieden, dass Dublin III auch in der Krise zieht, d.h.
    Asyl wird im erstankommenden Land gestellt und nicht
    in Deutschland. Die Grenzöffnung der Kanzlerin von 2015
    war nicht richtig. Zumindest hätte das mit den anderen
    Staaten abgesprochen werden müssen. Das Resultat der
    zu Recht ungehaltenen Bevölkerung kann man hier lesen.
    Das sollten auch Sie verstehen können.( Zu 4.)

  6. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 4 am 28. Juli 2017
    6.

    Sehr geehrter Herr Adrion,

    Sie stimmen also Herrn Schidla zu, dass durch die unsensible, unprofessionelle Umverteilung Geld versenkt wurde?
    Oder meinen Sie etwa, unbegleitetete minderjährge Flüchtlinge hätten keine Unterstützung durch Jugendhilfe verdient? Das ist aber Recht und Gesetz in Deutschland! Finanziell bekommen sie nicht mehr und nicht weniger als deutsche Jugendliche, die z.B, Schwierigkeiten mit ihren Eltern haben.

    Und könnten Sie und andere hier im Forum endlich mal die finanzielle Argumentation in humanitären und - wie hier - rechtlich verbrieften sozialen Fragen sein lassen? Aber wenn Sie von Geld reden müssen: Jugendliche, die wir hier anständig behandeln und vernünftig ausbilden, bleiben vielleicht jahrzehntelang hier (dann sicher als deutsche Staatsbürger) und zahlen für "Millionen ehrenwerter Rentner".

  7. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 5 am 28. Juli 2017
    7.

    Hallo Frau Stückemann (6.) und Herr Fleddermann (7.),

    freut mich, dass Sie sich von der AfD distanzieren - wollte ich erreichen :-) Aber man sollte aufpassen, Rechtspopulisten nicht in die Hände zu spielen.

    Der hiesige Beitrag meines Kollegen (ich arbeite auch in einer Wohngruppe für jugendliche Flüchtlinge, vorher einige Monate Deutschkurse für meist Syrer und Iraker) ist ein guter Anlass zu differenzieren, die persönliche Situation von Geflüchteten in den Blick zu nehmen. Auch jetzt z.B. in Italien. In einem anderen Beitrag regt sich jemand darüber auf, dass Deutschland 750 statt 500 Flüchtlinge monatlich (!) im Rahmen der - im Dublin-Abkommen ausdrücklich möglichen - europäischen Solidarität aufnehmen will. 250 mehr - so viele konnte man 2015/2016 innerhalb einer Stunde auf einem Großstadtbahnhof sehen! Klar, Horror-Erinnerung für die meisten hier - aber welche konkreten Probleme hatten Sie damals persönlich? Und inzwischen haben wir es doch tatsächlich "geschafft", die Integration von Flüchtlingen läuft in relativ geordneten Bahnen.

    Empathie in einer Notsituation hatte Frau Merkel auch, als sie 2015 tausenden in Budapest festsitzenden Flüchtlingen schnell und unbürokratisch die Einreise ermöglichte. Der Krieg in Syrien war auf dem Höhepunkt - da musste man helfen, und dafür wurde die Kanzlerin weltweit gelobt (auch getadelt). Eine bessere Absprache mit anderen EU-Staaten hätte sicher eine spätere gemeinsame Politik leichter gemacht, war aber offensichtlich so schnell gerade wegen der sich danach zeigenden Widersprüche nicht möglich. Einseitige Vorleistungen des wirtschaftlich stärksten (west-)europäischen Lands sind möglich, bringen die Politik voran. (Die wären auch beim außenpolitischen Thema meiner aktuellen direktzurkanzlerin-Anfrage sinnvoll, für die ich hier nicht nochmal explizit Werbung machen will.)

    Also, wie Sie schreiben, Frau Stückemann: Konkrete Probleme wie Kriminalität auf der Basis des Grundgesetzes angehen. Wie Herr Schidla anmahnt: Integration, auch Bildung ohne vermeidbare bürokratische Zwänge, aber gut organisiert und mit Blick für die individuelle Situation fördern. (S. zu 7.)

  8. Autor Johannes Wollbold
    am 28. Juli 2017
    8.

    Hallo Frau Stückemann (6.) und Herr Fleddermann (7.),

    wie in meinem Kommentar zu Kommentar 6 geschrieben: Der Blick auf konkrete Notsituationen, aber auch Probleme der Integration von Flüchtlingen verhindert Rechtspopulismus und ausländerfeindliche Vorurteile.

    Daher, an alle Mitlesenden gerichtet: Bitte nicht pauschalisieren, keine Vorurteile von schmarotzenden oder nicht integrierbaren Muslimen pflegen, Ängste durch Blick für die Realität überwinden statt kultivieren - und aushalten, dass die Welt zerrissen, voller Ungerechtigkeit und Gewalt ist, und wir uns nicht auf einer Insel der Glückseligen dagegen abschotten können. Immerhin, Deutschland 2017 ist historisch und weltweit einer der besten real existierenden Orte, die ich kenne. Stark, weltoffen, tolerant, solidarisch - das ist die neue deutsche Identität. Gefällt mir zu gut, muss ich hier nochmal direkt verlinken: Be deutsch! (Vorsicht, Selbstironie: https://www.youtube.com/watch?v=HMQkV5cTuoY)

    Und für alle, die nach meinen flammenden Appellen noch immer mit der AfD sympathiseren, ein Schmankerl zum Einfluss der Höcke-Fraktion, des "Flügels" der "Erfurter Resolution", der "Patriotischen Plattform" und Pegidas:
    https://www.neues-deutschland.de/artikel/1058795.die-voel...
    Danach besteht die Gefahr, dass dieser völkisch-nationalistische Flügel eine eventuelle zukünftige AfD-Bundestagsfraktion dominiert.

  9. Autor Klaus Fink
    am 28. Juli 2017
    9.

    Herr Schidla, Sie arbeiten an der Front direkt mit den Migranten und daraus entwickelt sich eine sehr intensive menschliche Beziehung, wodurch man den Blick auf das Ganze verlieren kann.

    Wir stehen in Europa am Scheideweg. Wenn es nicht gelingt, die massenhafte Migration aus Afrika zu beenden wird die EU daran als politische Union zerbrechen.

    Derzeit kommen täglich rd. 7500 Migranten, überwiegend ohne Asylgründe, in Italien an. Italien ist schon jetzt am absoluten Aufnahmelimit. Wie soll es weitergehen ? Europa kann diese Armutsflüchtlinge nicht alle aufnehmen, dazu sind es viel zu viele. Bei einer weiteren ungehemmten Aufnahme wird der Zustrom, zusätzlich zu den bereits auf Einreise wartenden 6 bis 7 Mio. Menschen, immer gewaltiger anwachsen. Die Armut in Afrika ist fast "unendlich" und generiert sich täglich immer weiter.

    Man muss jetzt ganz dringend, die Schlepperboote auf dem Mittelmeer - auch durchaus robust - abfangen und sie an die Grenzen Nordafrikas zurückbringen. In der Weise hat es Australien gemacht und damit innerhalb kürzester Zeit eine Null-Zuwanderung über den Seeweg erreicht.

    Es wäre auch ein humanitärer Akt, der das Sterben auf dem Mittelmeer letztlich beenden könnte. Überlegte Vor-Ort-Hilfen zur Selbsthilfe sind der Schlüssel für eine positive Entwicklung in Afrika, flankiert von einer Eindämmung des unvertretbar hohen Bevölkerungswachstums. Daran muss die Weltgemeinschaft zukünftig intensiv arbeiten.

    Jeder Leser auf dieser Plattform kennt die gewaltige Dimension der Zuwanderungsproblematik aus Afrika, alle Politiker, die Medien, die Kirchenleute usw. wissen dies ebenso und trotzdem wird nur an den Symptomen "rumgedoktert". Das nenne ich grobe Fahrlässigkeit bzw. sogar schon Vorsatz !

    Gerne würde ich auch andere Vorschläge von Lesern hören wie dem Armutsproblem und der damit ausgelösten Armutswanderung begegnet werden könnte ! (?)

    Nachtrag: in meinem obigen Kommentar Nr. 1 ist natürlich Schengen zu streichen und durch Dublin-Übereinkommen zu ersetzen.

  10. Autor Johannes Wollbold
    am 01. August 2017
    10.

    Hallo Herr Fink,

    danke für Ihren sachlichen Beitrag. Nach Jahrhunderten des Kolonialismus und Jahrzehnten ungerechter Wirtschaftspolititik erinnern Flüchtinge massiv an die ungelösten Probleme. Exportsubventionen und die allgemeine EU-Agrarpolitik müssten z.B. so geändert werden, dass sie Bauern etwa in Afrika nicht schaden und eigene Produktion verhindern. Nahrungsmittelspekulation könnte man sofort verbieten. Fairen Handel kann man als Verbraucher direkt fördern.

    Die Folgen verfehlter Politik kann man aber nicht mit Gewalt und sofort zurückdrehen. Entschlossenes Handeln ist gefordert, aber auch Geduld. Die von Ihnen vorgeschlagene Rückführung nach Nordafrika müsste man angesichts des Seerechts (12-Meilen-Zone) verhandeln. Fluchtbewegungen wurden ja seit Anfang 2016 massiv eingeschränkt. Ein Stück weit müssen wir sie aber "aushalten" (für mich dagegen grundsätzlich eine Bereicherung). Auch wenn wirtschaftliche Gründe geringer werden, ist Migration in einer globalisierten Welt normal.

    Wohltuend also, dass ihr Beitrag ohne das Schüren von Vourteilen und Ressentiments auskommt. Eine solche gelassene, problembewusste Haltung mit Verständnis für die einzelnen Menschen wünsche ich mir viel mehr hier im Forum. Allerdings sind sie in Ihrem ersten Kommentar wieder in diese Falle getappt, indem sie schreiben, dass die geflohenen Flüchtlinge "nicht zu Deutschland gehören". Jugendlche sind nun mal oft impulsiv.

  11. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 6 am 01. August 2017
    11.

    Ich finde minderjährige dürfen nur ein Ziel haben und zwar ihre Eltern. Sie sollten schnellstens zurückgebracht werden. In Syrien ist inzwischen in sehr großen Teilen Fieden und es sind fast 1 Million inzwischen zurückgekehrt. Hier würden sie ewig im Billiglohnsektor bleiben uns Frust schieben. Sie müssen nach Hause uns ihr Land aufbauen. Wer soll es denn sonst tun?
    Es kann nicht angehen, dass die Interessen der Asylindustrie über das Wohl der Kinder steht. Wenn ich eins weiss aus diesem Systen, dann ist das die Tatsache das hier aus allen Dingen Profit geschlagen wird. Wer vor der Gesundheit nicht Halt macht der tut es auch bei Kindern nicht.

  12. Autor Klaus Fink
    Kommentar zu Kommentar 10 am 01. August 2017
    12.

    Hallo Herr Wollbold, man kann Ihnen soweit in vielem zustimmen !

    Allerdings meinen Sie " Auch wenn wirtschaftliche Gründe geringer werden, ist Migration in einer globalisierten Welt normal ".

    So normal scheint es jedoch nicht zu sein, wenn man sich einmal in Europa umschaut. Mehr oder weniger alle EU-Länder sperren sich gegen eine weitere Aufnahme von Migranten in nennenswerten Umfang.
    Entweder weil sie prinzipiell Probleme im Bereich der Sicherheit bzw. auch von Kulturdivergenzem sehen oder sich bereits am Limit ihrer Aufnahmekapazitäten wähnen.

    Merkels mehrmalige Versuche einer "gerechten" Verteilung von Flüchtlingen innerhalb Europas ist - nach ersten Bemühungen bereits im Herbst 2015 ! - bisher kläglich gescheitert. Selbst von der verbindlich vereinbarten Verteilung von 160.000 Asylbewerbern sind bisher nur einige wenige real umverteilt worden.

    Also da sollte man sich nichts vormachen !

    Selbst unser Nachbar Frankreich hat sich eine Obergrenze von ca. 35.000 Menschen jährlich verordnet, bei Österreich sind es meines Wissens ca. 38.000, die osteuropäischen Länder machen bisher sogar komplett zu.
    Bei anderen EU-Staaten sind es nicht viel anders aus.
    Übrigens selbst die Weltmacht USA hat sich eine Obergrenze von ca. 40.000 Flüchtlingen jährlich gesetzt.

    Also soll Deutschland zukünftig so gut wie alles schultern ?
    Auch diesbezüglich sind Aufnahmegrenzen vorhanden, allein schon von den personellen Kapazitäten. Eine sinnvolle Aufnahme und Betreuung bedarf nämlich deutlich mehr als was in den letzten zwei Jahren tatsächlich geboten wurde. Das teilweise angerichtete Chaos lässt sich selbst von Leuten wie Sie, die sich durch die Zuwanderung stark bereichert fühlen, wohl nicht leugnen.

  13. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 12 am 02. August 2017
    13.

    Hallo Herr Fink,

    gut, dann sind wir uns grundsätzlich einig. Ich weiß auch, dass die Aufnahme einer größeren Zahl von Flüchtlingen auf absehbare Zeit in Deutschland und Europa nicht durchsetzbar ist. Offen und realitätsnah sollte man diskutieren, was machbar ist und ob - wie oben gesagt - einseitige Vorleistungen sinnvoll sind, damit schrittweise andere europäische Länder nachziehen.

    Die flexiblen und veränderlichen Kompromisse sollte man dem demokratischen Prozess überlassen, den man ja am 24.9. besonders gut beeinflussen kann. Und dann bitte Mehrheitsentscheidungen respektieren - die Abschottungspolitik im letzten Jahr musste ich auch akzeptieren, trotz vieler inhumaner Konsequenzen.

    Vor allem: Bitte setzen Sie sich mit für eine respektvolle Grundhaltung gegenüber Flüchtlingen und Zuwanderern hier in diesem Forum und im real life ein. Es kann nicht um ein Alles oder Nichts gehen - Flüchtlinge sind eine Gefahr für Deutschland, "der Islam" ist nicht integrierbar, usw. -, sondern um pragmatische Steuerung. Wir können nicht alle Weltprobleme durch Einwanderung lösen, sollten aber nie den solidarischen Blick auf Einzelschicksale verlieren.

    Ein Beispiel für gehässige Vorurteile ist Kommentar 7 unter http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/ist-das-der-dan...: "Diese Familie war viele Jahre illegal in Deutschland. Ihr Asylantrag wurde vor Jahren abgelehnt. Illegal wurde Sozialhilfe bezogen. Ist durch sämtliche Gerichts-Instanzen wahrscheinlich mit deutschem Steuergeld gesponsert worden.
    Ein Skandal sonders gleichen !!!
    Lügen, betrügen, gegen das Gesetz handeln, aussitzen, frech sein, immer weiter klagen, anscheinend lohnt es sich hier bei uns !!"

    Nicht nur dass unser Rechtssaat in Frage gestellt wird (was an anderer Stelle dann wieder in der Türkei massiv kritisiert wird), das Vorurteil geht auch völlig an der Situation der 15jährigen "Adoptiv-Deutschen" Bivsi Rana vorbei, die heute nach kurzzeitiger Abschiebung nach Nepal unter großem Jubel wieder von ihren Duisburger MItschülerinnen empfangen wurde (http://www.deutschlandfunk.de/deutschland-heute.1665.de.html - sie spricht am Ende kurz selbst - Herr Filbi, hören Sie mal rein!)

  14. Autor Klaus Fink
    Kommentar zu Kommentar 13 am 03. August 2017
    14.

    Hallo Herr Wollbold,
    Sie blenden aus meiner Sicht die seit ca. zwei Jahren eingetretenen gravierenden Veränderungen in Deutschland komplett aus.

    Ja oder nein ? :

    Hohe Anzahl an mit dem Flüchtlingszustrom eingewanderten Terroristen und Gewalttätern ?
    Mehrfache terroristische Anschläge in Deutschland erfolgt ?
    Zahl der Gefährder sprunghaft angestiegen (derzeit ca. 700) ?
    Massiver Aufbau von Polizei- und Sicherheitskräften ?
    Starke Zunahme der Alltagskriminaliät durch Zuwanderer ?
    Sozialbetrug durch Mehrfachidentitäten ?
    Aktueller Vorschlag ca. 15.000 zusätzliche Richter und Staatsanwälte neu einzustellen !
    Warum jetzt auf einmal dieser Aufbau ? Sicher nicht weil die einheimische Bevölkerung plötzlich ein wundersamen Gewaltwahn bekommen hat und kriminell geworden ist ?
    Silvester Köln, Hamburg, Stuttgart, Reutlingen, Schorndorf, Ansbach, Berlin, Würzburg usw. sowie fast jeden Tag laut H. Spahn Übergriffe und Gewalttaten in vielen Orten und Städten Deutschlands ?
    Kulturunterschiede mit Frauenfeindlichkeit und religiöse Intoleranz ?
    Neu entstandene No-Go-Areas (=> ein Beispiel: Freiburg laut TV-Bericht) ?
    Überwiegend Jugendliche und Alleinreisende ? Warum nicht der Rest der Familie ?
    Schlechte Schul- und Bildungsvoraussetzungen entgegen den anfänglichen Behauptungen von Politikern und Wirtschaftsbossen ?

    Ich könnte noch eine zeitlang weitermachen. Mit der Flüchtlingszuwanderung sind viele, viele neue Probleme in Deutschland entstanden und haben Deutschland grundlegend verändert !

    In erster Linie deshalb, weil Merkel in ihrem Überschwang und Fehleinschätzung die Tore für eine immense unkontrollierte - vielfach sogar illegale und den EU-Regeln nicht entsprechende - Zuwanderung zuließ und die noch dummerweise durch Willkommensbotschaften in die Welt stark beförderte.

    Keiner behauptet, dass es auch nicht sehr viele Flüchtlinge gibt, die berechtigten Asylgrund haben und die vorgefundenen Regel des Gastlandes beachten. Pauschale Aussagen sind daher nicht adäquat.
    Aber das "Andere" zu benennen und mit recht zu kritisieren, hat mit plumper Hetze, wie Sie es so sehen, absolut nichts zu tun.

  15. Autor Felizitas Stückemann
    am 04. August 2017
    15.

    Wenn ich nochmal Kom.10 nachlese: "Deutschland 2017 ist historisch und weltweit einer der besten real existierenden Orte, die ich kenne. Stark, weltoffen, tolerant, solidarisch - das ist die neue deutsche Identität. Gefällt mir", dann fällt mir nur noch der Beitrag vom 18.
    Juli von Martin Baader auf "Fatale Entwicklungen in meiner Heimat",
    den sollte man einmal nachlesen. Ansonsten muss ich immer daran
    denken: Wer viel schreibt, hat wenig zun sagen. Tut mir leid.
    Und wenn hier schon politisch Stellung genommen wird:
    Grün kann man nicht mehr wählen. Und Schulz, der Mann, der die "Gerechtigkeit"gepachtet hat, reist ab gestern in den Städten herum,
    mit einem Budget von 24 Millionen in der Tasche !! Anstatt hierfür
    Sozialwohnungen zu bauen !

  16. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 15 am 04. August 2017
    16.

    Hallo Frau Stückemann,

    bitte keine persönliche Abwertung. Und schreiben Sie nicht mehr als ich?

    Da Sie "Fatale Entwicklungen in meiner Heimat" [http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/fatale-entwickl...] erwähnen: Dort hat die Moderation auf meinen Hinweis hin eine Richtigstellung veröffentlicht.

    Ich bitte alle Mitlesenden um sorgsamen, genauen Umgang mit Fakten. Verallgemeinerungen vergiften das gesellschaftliche Klima, und eine ausländerfeindliche Stimmung wächst an. Diese wiederum führt oft genug zu Gewalt GEGEN Flüchtlinge und MigrantInnen. Eine solche Gewaltbereitschaft unterstelle ich hier niemandem. Aber bitte: Vorsicht mit Worten! Sie können aufklären, zur Problemlösung beitragen, aber auch GIft sein - wie nicht erst Donald Trump, Stephen Bannon und Breitbart News zeigen.

  17. Autor Klaus Fink
    Kommentar zu Kommentar 16 am 04. August 2017
    17.

    Herr Wollbold,
    bitten schalten Sie einen Gang (oder auch zwei) zurück, da Sie sich sonst aus meiner Sicht etwas lächerlich machen.
    Sie maßen sich hier an, den allwissenden und allgerechten Rezensenten zu verkörpern.
    Sie haben Ihre Ansicht, ich meine und andere ihre. Und das ist im Rahmen einer dialektischen verbalen Auseinandersetzung mit Argumenten und Fakten Pro und Contra zu bestimmten Themen in einer Demokratie so determiniert und nicht zu beanstanden !

    Und die grundgesetzlich garantierte Meinungsfreiheit hat Gott sei Dank eine weite inhaltliche Fächerung, sonst könnte ich mir bei Ihnen vorstellen, dass Sie hier einem vorschreiben, was man zu denken und zu äußern hätte und was nicht ! Zumindest so kommt es rüber.

    Und fabulieren Sie bitte nicht einfach im nebulösen Raum, sondern nehmen Sie z.B. einmal zu meinem Kommentar Nr. 16 oben konkret Stellung, wo und was an den Aussagen nicht stimmen sollte. Ich lasse mich gerne auch mal belehren.

  18. Autor Klaus Fink
    Kommentar zu Kommentar 10 am 05. August 2017
    18.

    Neueste Entwicklungen in der Flüchtlingskrise im Mittelmeer lassen erkennen, dass Italien jetzt, nachdem es nur sehr wenig Hilfe von der EU erhalten hat, selbst das Heft des Handels in die Hand genommen hat:
    - so hat Italien den Einsatz ihrer Marine zur Unterstützung der libyschen Küstenwache beschlossen, um den Menschenschmuggel wirksamer bekämpfen zu können.
    - weiterhin wird eine Vereinbarung mit Libyen angestrebt, dass die Schiffe die Schlepperboote auch innerhalb der libyschen Küstengewässer in der 12-Meilen-Zone abfangen und nach Nordafrika zurückführen können
    - parallel wurde von Italien ein Verhaltenskodex aufgestellt, zu dem sich die NGOs bekennen sollen, was diese bisher allerdings noch ablehnen.
    - durch diese Ablehnung kann indirekt darauf geschlossen werden, dass viele NGOs mit den Schleppern wohl zusammen gearbeitet haben
    - Italien hat deswegen schon ein NGO-Schiff aus Deutschland vorübergehend „aus dem Verkehr gezogen“
    - auch Drohnen und Hubschrauber sollen jetzt zur verstärkten Überwachung der küstennahen Bereiche eingesetzt werden

    Italien sah sich zu diesen Schritten gezwungen, nachdem in diesem Jahr bereits mehr als 94.000 Asylsuchende in Italien anlandeten.
    Diese mit der EU nicht abgestimmte Selbsthilfe zeigt wiederum das Scheitern der EU auf.
    Sogar die von der etablierten Politik und den Medien viel bescholtene AfD hat bereits vor über einem Jahr effektive Maßnahmen gegen illegale Einwanderung aufgezeigt, die insbesondere dem humanitären Zweck dienen sollen, das vielfache Sterben von Migranten auf dem Mittelmeer zu beenden. Und fast in identischer Art wird es jetzt von Italien im Alleingang umgesetzt. Auch der österreichische Außenminister Kurz hatte es so ähnlich vor längerer Zeit bereits gefordert.
    Man wird an die Sperrung der Balkan-Route durch die Visegrad-Staaten erinnert. Auch damals konnte nur eine einseitige Notfallaktion eine überbordende und die betroffenen Staaten weit überfordernde Zuwanderung beenden.

  19. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 17 am 08. August 2017
    19.

    Hallo Herr Fink,

    ich hatte gerade Sie nicht gemeint, da wir eine recht sachliche Diskussion ohne Vorurteile und Pauschalisierungen angefangen hatten. Warum verteidigen Sie andere? Ich habe niemand direkt Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas vorgeworfen - das kann sich nur jedeR selbst fragen und auch entrüstet von sich weisen.

    Aber genauso legitim wie Ihre Warnungen ist meine Meinungsäußerung, dass einseitiges Betonen von Problemen, Rufe nach Abschottung und Ausweisung, erst recht überzogene Falschmeldungen wie die zu Schorndorf ein Klima entstehen lassen, in dem sich Flüchtlinge bedroht, zumindest nicht akzeptiert fühlen, Angst haben, sich zurückziehen (meine Erfahrung). Das ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, viele Forumsäußerungen sind nur Beispiele. Vor dem Hintergrund einer solchen Negativ-Stimmung fühlen sich Extremisten ermutigt, Flüchtlingsheime anzuzünden oder fremd Aussehende zu überfallen - 2015/2016 wieder besonders stark.

    Emotion und Fakten lassen sich oft nicht trennen. Ich habe aber bei meinen Gefühlsausbrüchen immer versucht, auch auf Fakten hinzuweisen. Ein Beispiel, wo mit anderen die Emotion der Angst vor frauenfeindlichen, kriminellen Flüchtlingen durchgeht und zu einer gefährlichen Verzerrung von Fakten führt, war für mich der Beitrag "Fatale Entwicklungen in meiner Heimat" (s. dort zur Entstehung).

    Auch ohne massive Übertreibungen werden Einzelfälle zur Begründung eines selbst Trump nicht möglichen kompletten Aufnahmestopps verwendet, z.B.:
    http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/asyl-wie-weit-d...
    Ja, natürlich ist jeder Einzelfall schlimm, aber Kriminelle gibt es in jeder gesellschaftlichen Gruppe.

    Meine Botschaft ist offensichtlich angekommen. Ich werde versuchen, in Zukunft nur noch selten auf eine solche Metaebene der Diskussion zu wechseln. Sowieso versuche ich mich hier wieder etwas herauszuziehen, habe in den nächsten Tagen jedenfalls wenig Zeit.

    Auf Ihre Salve von berechtigten Fragen (Kommentar 16.) habe ich teils schon hier oder bei anderen Beiträgen geantwortet, allgemein oder spezifisch. Im Moment kann ich nicht weiter darauf eingehen - vielleicht andere?

  20. Autor Klaus Fink
    Kommentar zu Kommentar 19 am 09. August 2017
    20.

    Herr Wollbold, noch einmal zur Klarstellung: Flüchtlinge mit berechtigten Asylgründen, die zudem noch die Regeln des Gastlandes akzeptieren und befolgen, sollten wir weiterhin aus humanitären Gründen aufnehmen, gut unterbringen und ihnen eine Chance zur Integration bieten. Aber auch eine Ausbildung mit dem Ziel der späteren Rückkehr in ihre dann hoffentlich befriedeten Heimatländer, um dort tatkräftig am Wiederaufbau mitzuwirken, muss eine hohe Priorität eingeräumt werden.

    Aber die massenhafte Einwanderung von reinen Wirtschaftsflüchtlingen, also sog. illegalen Migranten, widerspricht kardinal unseren Rechtsregelungen im Asylrecht. Vielfach sind es gerade diese Zuwanderer, die überproportional kriminell werden und Deutschland massive Probleme im Bereich der inneren Sicherheit bereiten. Z.B. viele Einwanderer auf Nordafrika, die als erstes ihre Pässe vor der Einreise vernichten und damit ihre Herkunft verschleiern und dann so gut wie nicht mehr in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden können. Siehe hierzu: Abschiebedaten.

    Es hat nichts, aber ein gar nichts mit "Abschottung" zu tun, wenn man dafür ist, dass Deutschland nicht aus rein aus materiellen Gründen in dieser Art und Weise mit vielfachen Milliardenausgaben ausgenutzt wird. Bei einem weiter so wird Deutschland zwar von der Weltgemeinschaft weiterhin für ihre Humanität hochgelobt, aber hinter vorgehaltener Hand wohl von vielen nur belächelt. Der dumme deutsche Michel funktioniert mal wieder wie gewünscht. Die anderen Länder lehnen sich zurück bzw. machen sich einen schlanken Fuß !
    Leider erkennen dies nur relativ zu wenige Bürger, sodass die Regierenden
    dafür ungestraft bleiben (=> siehe hierzu Wahlprognosen für BTW) und so weitermachen können.

    Das war es jetzt auch von meiner Seite zu diesem Themenkomplex und der Diskussion mit Ihnen.

  21. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 14 am 16. August 2017
    21.

    Hallo Herr Fink,

    hier erstmal (spät) nur ein paar Antworten zu Fakten - Einordnung in der nächsten Antwort auf Ihren Kommentar 22 (wohl morgen):

    Zur Kriminalität s. http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/muessen-wir-uns... (Kommentar 7, 12 und 13)
    Es gibt einzelne Fälle von Terrorismus durch Flüchtlinge, aber auch lange hier Lebende. Sie würden meist auch andere Wege der Einreise finden, könnten sich allerdings nicht so gut tarnen.

    "Kulturunterschiede mit Frauenfeindlichkeit und religiöse Intoleranz ?"
    Der weltweite Kampf zwischen Autoritarismus und Freiheit ist derzeit stark. Zur Gefahr, dass eine relativ tolerante, "multikulturelle" Gesellschaft in eine Dominanz islamischen Fundamentalismus' kippt, habe ich gerade einen hervorragenden Artikel zu Indonesien gelesen, leider nur in der französischen Ausgabe und nicht frei, oder in der aktuellen gedruckten Ausgabe:
    http://www.monde-diplomatique.fr/2017/08/BEYER/57781
    Theoretisch könnte so etwas auch in Deutschland bei fortgesetzter massiver islamischer Einwanderung drohen, s.a. Houellebecq's Roman "Unterwerfung" für Frankreich. Weit eher passen sich aber Einwanderer an die Werte des Grundgesetzes an, die die meisten sowieso teilen (Freiheit für sich selbst will zumindest jedeR), ein aufgeklärter Islam wird also gefördert. Das Ganze ist eine kulturelle Auseinandersetzung, die klar, aber in Respekt, nicht Feindschaft geführt werden muss. Reagieren wir repressiv durch schlechte Bedingungen in Auffanglagern, massive Abschiebungen, Verweigern von Chancen hier, Abschottung (Sie beschreiben ja in Kommentar 20 die neuesten italienischen Versuche, da bzgl. Aufnahme von der EU im Stich gelassen), Kriege und Konfrontation, verhärten sich die Fronten.

  22. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 14 am 16. August 2017
    22.

    "Überwiegend Jugendliche und Alleinreisende ? Warum nicht der Rest der Familie ?"
    Weil es gefährlich, beschwerlich und teuer ist.

    "Schlechte Schul- und Bildungsvoraussetzungen"
    Ich kenne Beispiele, bei denen Migranten trotzdem ihren Weg gemacht haben. Auch gibt es verschiedene theoriereduzierte Ausbildungsberufe wie "Holzfachbearbeiter", bei denen man keinen Hauptschulabschluss benötigt (schon lange für Jugendliche/junge Erwachsene mit Lernschwierigkeiten angeboten). Jedenfalls sollten Flüchtlinge auch ohne anerkannten Asylgrund hier bleiben, die beruflich Fuß fassen. Wir brauchen sie. Ich kenne großartige Menschen, aus islamischem Ethos respektvoll, sensibel, mit hohem Gerechtigskeitssinn, dabei in deutsche Gruppen voll integriert. Oder ein Asylbewerber, der schon vor 15 Jahren - trotz Anerkennungs-Chancen - in den Studenten-Status gewechselt ist (damals wie wohl heute auch ein bürokratisches Wunder), sein Studium rasant abgeschlossen und in 2 Jahren promoviert hat. Heute seit einigen Jahren deutscher Staatsbürger.

  23. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 20 am 18. August 2017
    23.

    Hallo Herr Fink,

    grundsätzlich stimme ich Ihnen zu. Aber "reine Wirtschaftsflüchtlinge" muss man erst einmal erkennen - dafür ist das Asylverfahren da. Und was heißt "rein"? Heute hat mir ein Nordafrikaner ein Foto von einem bei einem Raubmord in seiner Heimatstadt erstochenen Händler gezeigt, außerdem wurde dabei ein Polizist (hoffnungslos unterbesetzt) ermordet. Ähnliche Bedrohungen hatte er selbst vielfach erlebt. Kein Asylgrund, aber seine Flucht ist verständlich. Oder dass ein Afghane im Iran kaum Chancen auf eine vernünftige Ausbildung hat - rein materielle Gründe, Ausnutzen unseres Sozialsystems?

    Die gegenwärtige Abschottung durch Schließen der Balkanroute, kaum Aufnahme von Flüchtlingen über die Türkei, "Rückführung" nach Libyen, Zäune in Gibraltar, ... trifft alle gleichermaßen, auch Kriegsflüchtlinge aus Syrien, von Boko Haram in Nigeria Bedrohte oder vor Hunger und wirtschaftichem Zusammenbruch im Südsudan Fliehende. Ich muss akzeptieren, dass bei der Mehrheit in Deutschland keine den Problemen annähernd angemessene Hilfsbereitschaft besteht. Dass Flüchtlinge oft mehr als Gefahr denn Bereicherung empfunden werden (je unbekannter, desto stärker?). Dass nicht einmal die mittelfristig positiven Effekte auf die Zahl der Arbeitenden, Steuern und Renten Zahlenden ausreichend erkannt werden. Aus diesen Gründen, zumindest aber aus der Einsicht, dass sich Migration nicht einmal mit Gewalt komplett stoppen lässt, sollten wir die "Abschottung" (dabei bleibe ich, teils ist sie ja auch notwendig, da wir nicht alle Probleme lösen können) ergänzen durch mehr legale Einwanderungsmöglichkeiten für Kriegs- und Katastrophenflüchtlinge, Arbeits- und Ausbildungswillige (mehr Stipendien!). Dann lässt der Druck auf illegale Migration nach. S. meine Anfrage vom 29. März 2016 "gefährliche flucht eindämmen"...

    Wie in Kommentar 15 gesagt: Die Migrationsfrage ist zu komplex, um sie mit Ablehnung, Wut oder verbissen wie gestern gegen Reden Angela Merkels in Dresden und Annaberg / Thüringen lösen zu können. Doch, kann man - denn Menschlichkeit, Toleranz, Respekt, Gastlichkeit lassen sich sachlich nur teilweise begründen und deswegen nur schwer einfordern.

  24. Autor Erhard Jakob
    am 18. August 2017
    24.

    Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
    stoppen Sie diesen Unsinn.

    Deutschland und auch die EU kann nicht alle Armen
    dieser Welt aufnehmen. Dafür sind es
    viel zu viele.

    Wenn man den Menschen helfen will, dann muss man alles
    tun, damit den Betroffenen in ihren Ländern geholfen wird.
    Die Menschen müssen dort in Würde leben können.

    Am Geld sollte es doch nicht liegen. Wenn das Geld dafür
    da ist um einen Fußballer von 220 Millionen Euro zu
    kaufen/verkaufen. Dann solte doch auch das
    Geld dafür dasein um armen Menschen
    zu helfen.

    Die Armen hierher einzuladen und sie aus unseren erarbeiteten
    Geld >durchzufüttern< bringt doch die hiesige Bevölkerung
    nur in Hass und Wut. Und diesen *Volkszorn* dürfen wir
    nicht ingnorieren oder wegdenken bzw. wegreden.

    Horst Seehofer:
    *Wer die Realität nicht
    sieht, lebt gefährlich.*

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