Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

"Das große Ganze beginnt mit einem Ohr für die kleinen Dinge". An diesem Wahlslogan möchte ich Sie messen. Ich bin unterhaltspflichtiger Vater von zwei Kindern, auch für meine von mir getrennt lebende Ehefrau zahle ich seit 2 Jahren den vollen Unterhalt. Wie kann es sein steuerlich gleich behandelt zu werden wie ein Single (Steuerklasse 1). Das Argument der Steuerklasse 2 für meine getrennt lebende Frau kann ich nur bedingt gelten lassen. Da diese sich verständlicher Weise in Teilzeit befindet, ist ihr Benefit minimal, während meine Ausgaben exponentiell gestiegen sind. Warum darf ich nicht weiter in Steuerklasse 3 bleiben. Meine Verpflichtungen gegenüber meiner Kinder und meiner Frau haben sich im Vergleich zur Ehe nicht verändert. Warum werde ich und auch meine getrennt lebende Frau schlechter gestellt als eine "funktionierende" Familie? Es entsteht der Eindruck, dass Herr Schäuble hier mit dem Unglück einer zerbrochenen Familie auch noch Kasse machen möchte. Aktuell ist es mir nicht möglich, den von Ihnen geforderten Punkten wie z.B. der priv. Altersvorsorge auch nur annähernd Folge zu leisten, sodass ich zumindest im Alter mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Sozialfall werde. Auch das definierte Existenzminimum von 1080€ empfinde ich als Ohrfeige (~100€ über der Armutsgrenze). Wie soll hier bei nicht funktionierender Mietpreisbremse, Verflichtung zur priv. Altersvorsorge oder auch Eigenleistung im Gesundheitssystem ein würdevolles Leben möglich sein?
Ich freue mich von Ihnen zu hören, gerne lade ich Sie auf einen Kaffee ein!!!

Viele Grüße,

Markus Rother