Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Steffi Kohler am 15. September 2017
6835 Leser · 0 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Gesundheits- und Krankenpflege

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich bin immer wieder erstaunt über die Diskussion bezüglich generalistischer Pflegeausbildung & das Fehlen von Pflegekräften in unseren Kliniken. Ich bilde selbst in Schwaben/Bayern GKP's aus & wir haben immer mehr Schwierigkeiten Auszubildende zu finden. Was aber in meinen Augen wenig mit der Ausgestaltung der Ausbildung zu tun hat, sondern mit dem Ankommen der geburtenschwachen Jahrgänge & damit dem prozentualen Absinken des Anteils für Pflegeausbildung. Ich wundere mich, dass man sich an dem Punkt Generalistik "ja oder nein?" die Zähne ausbeißt, aber andere Lösungen gar nicht andiskutiert. Oder ist mir das entgangen? Es gibt nach meinem Empfinden zahlreiche bis so gar sehr viele junge Mütter, die auch Pflegekräfte sind, aber nicht mehr in die Klinikarabeit einsteigen können, weil die derzeitigen Schichten für sie nicht machbar sind. Was wäre denn, wenn man andere familien- und kinderbetreuungsfreundlichere Schichtmodelle und mehr Teilzeitvertragsmöglichkeiten anbieten würde? Ich spreche immer wieder mit Frauen mit GKP-Ausbildung, die mir bestätigen, dass das ein sehr gute Möglichkeit für sie wäre, wieder in ihren Beruf, den die meisten aus vollem Herzen lieben, einsteigen zu können. Oder eine zusätzliche Möglichkeit: bessere, eben den Schichtzeiten angepaßte Kinderbetreuungsmöglichkeiten wohnortnah - da wären möglicherweise auch andere Mütter aus anderen Berufssparten froh. Aber wie gesagt, darüber habe ich bisher noch niemanden sprechen hören und ich bin ebenso fest überzeugt, dass mehr Gehalt nicht wesentlich mehr Mütter mit Krankenpflegeausbildung beruflich zurückbringen würde. Mehr Pflegepersonal würde natürlich die tägliche Arbeitsbelastung reduzieren & das Ausleben des eigentlichen Pflegegedankens wieder ermöglichen.

Hochachtungsvoll S. Kohler