Sehr geehrter Herr Strickmann,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Sie haben Recht, wenn Sie sich für Wasserstoff als Treibstoff begeistern. Das ist eine sehr umweltfreundliche Technologie, insbesondere, wenn der Wasserstoff mit überschüssigem Strom aus Wind- und Solaranlagen produziert wird. Das Abgas aus Brennstoffzellen besteht nur aus Wasserdampf, der unsere Atmosphäre nicht schädigt.
Genau deshalb fördert der Bund seit Anfang der 1980er Jahre Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet, ebenso wie die Automobilindustrie. Von 2007 bis 2016 haben Bund und Industrie jeweils etwa 700 Millionen Euro dafür aufgewendet. Aktuell gibt es das Regierungsprogramm „Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie 2016-2026“ mit einem Fördervolumen von 1,4 Milliarden Euro. Einen Überblick finden Sie unter http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/G/bundeskabinett... .
Aus diesen Zahlen ersehen Sie aber auch, dass die Umsetzung nicht einfach ist. Eine Vielzahl technischer Probleme ist zu lösen. Darüber hinaus wäre derzeit eine Produktion des Gases mit Strom aus der normalen Energieversorgung zu teuer. Ziel ist es, eine Infrastruktur zu schaffen, um aus kostenlosem, weil überschüssigem Strom Wasserstoff herzustellen. Außerdem gibt es die bekannte „Henne-Ei-Problematik“: Niemand kauft ein Wasserstoffauto, wenn es kein ausreichend dichtes Tankstellennetz gibt. Darin investiert die Wirtschaft aber nur, wenn es genügend Abnehmer von Wasserstoffautos gibt. Deshalb fließen erhebliche Bundesmittel aus dem Regierungsprogramm in „unterstützende Maßnahmen für die Marktaktivierung“, also in die Infrastruktur bei Produktion und Vertrieb des Gases.
Übrigens: Am 9. November stellte die Firma Alstom bei der Verkehrsministerkonferenz einen Brennstoffzellenzug vor. Er ist eine umweltfreundliche Alternative zu den Dieselzügen, die auf nicht elektrifizierten Strecken fahren. Von diesen Strecken gibt es in Deutschland derzeit noch 200.000 km. Hier kann die Bahn Vorreiter bei der Nutzung der Wasserstoff-Technologie werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 20. Oktober 2017
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am 20. Oktober 2017
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am 24. Oktober 2017
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am 02. November 2017
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Kommentar zu Kommentar 4 am 03. November 2017
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