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Abstimmungszeit beendet
Autor Andrew Kay am 12. Dezember 2017
7208 Leser · 3 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Reise mit ungewissem Ausgang?

Sehr geehrte Frau Kanzlerin,

für Präsident Donald Trump war letzte Woche bis jetzt die erfolgreichste: Die Zustimmung des Senats zur umfassenden Steuerreform; die vorläufige Zustimmung des Supreme Courts zu seinen Einreisebestimmungen; die Freigabe zur erneuten kommerziellen Nützung großer Teile eines Naturschützgebiets in Utah; und seine Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels werden ihn wahrscheinlich ermutigen, weitere Punkte seiner To-Do-Liste anzugehen.

Gerade was die Beziehungen zu Deutschland betrifft wird er noch großen Handlungsbedarf sehen, wobei Sie und Ihre Politik als Haupthindernisse gelten dürften: In der Migrationspolitik, Ihr ,katastrophale Fehler' von 2015; in den wirtschaftlichen Beziehungen erstens die anhaltende Schieflage der bilateralen Handelsbilanz, und zweitens der VW-Abgasskandal in den Vereinigten Staaten bei dem einige beschuldigte deutsche Bosse von der US-Justiz nicht belangt werden können. Trump wird sich mit diesem Zwischenstand kaum zufrieden geben, und erst recht nicht, wenn Sonderermittler Robert Mueller immer näher heranzurücken scheint.

Haben Sie also vor, in nächster Zeit in die USA zu reisen?

Das sollten Sie sich vielleicht vorher gut überlegen!
Nicht, dass Ihnen ein ähnliches Schicksal ereilt wie dem unglücklichen VW-Manager Oliver Schmidt, der im Januar vor der Heimreise von seinem Urlaub in Florida verhaftet, und letzte Woche von District Judge Sean F. Cox zu maximalen Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt wurde.
Sie schmunzeln? Diplomatische Immunität? Nicht in Trump's Wortschatz.

Die US-Justiz geht hier viel flotter voran als die deutschen Amtskollegen. Sie hat von zwei geständigen VW-Managern womöglich neue und brisante Hinweise erhalten! Unterschätzen Sie Trump nicht! Für seine Wähler tut er alles!

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Werner Buhne
    am 12. Dezember 2017
    1.

    Trump ist ein Geschäftsmann. Der will "Deals" machen. Die Perspektiven der Justiz interessieren ihn wenig.

  2. Autor Andrew Kay
    am 14. Dezember 2017
    2.

    Eine Justiz nach seinem Geschmack interessiert ihn und seine Wähler aber schon. Ansonsten könnten einige der Wahlversprechen unerfüllt bleiben.

  3. Autor Werner Buhne
    Kommentar zu Kommentar 2 am 15. Dezember 2017
    3.

    Ja - er kann die Justiz ja nicht abschaffen sondern nur verändern, vor allem durch Neubesetzungen. Und das muss er auch machen - damit die seine Politik nicht verhindern.

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