Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor R. Schickling am 23. Januar 2018
7990 Leser · 7 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Deutsche Panzer in Syrien

Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin,
Ich habe keine eigentliche Frage an Sie. Jedoch möchte ich mein Entsetzen zum Ausdruck bringen. In den heutigen Nachrichten war zu hören, das deutsche Leopard 2 Panzer in Syrien einrollen. Ich verstehe schon, dass diese Panzer die türkischen Hoheitszeichen tragen. Kaum ist das Abschlachten tausender Menschen in Syrien (zumindest offiziell) beendet, der IS zumindest militärisch bezwungen, da erdreistet sich ein weiterer Despot und Menschenrechtsverletzer die Abschlachtung des nächsten Volkes zu beginnen. Reichen die Armenier nicht? Nein? Na gut, dann eben die Kurden.
Allein der Gedanke daran ist unerträglich.
Ich verstehe, dass kein deutscher Soldat einen solchen Leopard steuert. ABER geliefert haben wir die Panzer! Sicher offiziell, weil es ein NATO Partner ist und inoffiziell, weil es ein perfektes Geld-Geschäft ist.
Wieviel Tod werden diese Panzer hinterlassen, wieviel Leid und Elend?
Ich bitte Sie daher alles dafür zu tun, dass die Bundesrepublik Deutschland sich an derartigen Geschäften mit einer derart verheerenden Tragweite nicht mehr beteiligt.
Das mit diesen Panzern verdiente Geld, bringt nur ganz wenigen Einzelpersonen in unserem Lande einen Gewinn. Unserer Republik bringt es keinen...im Gegenteil. So werden wir indirekt zum Mittäter!

Hochachtungsvoll
Reinhard Schickling

Kommentare (7)Schließen

  1. Autor ines schreiber
    am 23. Januar 2018
    1.

    Und zudem zahlen wir auch noch die Folgen...
    In den Ländern und durch Migration bei uns...

  2. Autor Klaus Fink
    am 23. Januar 2018
    2.

    Deutschland gehört seit langem nach den USA und Russland zu den größten Waffenexporteuren mit einem Volumen von jährlich rd. 5 Mrd. EUR und mehr.

    Damit alles andere als unerheblich und nicht auf Einzelpersonen beschränkt sondern eine ganze Industrie mit Rheinmetall an der Spitze umfassend.

    Es werden von Deutschland unstrittig auch Waffen in Spannungsregionen geliefert wie z.B. nach Ägypten und Saudi-Arabien. Letzterer interveniert derzeit militärisch im Jemen.

    Als Leos in die Türkei geliefert wurden, war natürlich nicht voraussehbar ob und wo diese Waffen später evtl. eingesetzt werden würden. Man lieferte damals gutgläubig, die Türkei war und ist Nato-Partner. Vorgaben aus dem Kriegswaffenkontrollgesetz wurden eingehalten.

    Was ich andeuten möchte ist, dass es sich dabei um ein sehr komplexes Thema handelt. Wenn wir beispielsweise die Rüstungsgeschäfte nicht machen, machen es an unserer Stelle andere Staaten. Damit wäre das Problem insgesamt nicht gelöst.

    Sicher in näherer Zukunft leider utopisch, aber die Weltmächte müssten den Konsens finden, wie bei den Atomwaffen auch die konventionellen Waffen massiv abzurüsten. An erster Stelle stünde eine weltweite Beschränkung bzw. Verbot von Rüstungsexporten.

    Wenn Deutschland zum Vorreiter einer solchen Entwicklung werden wollte, müsste eine Arbeitsplatzkompensation stattfinden. Das könnte mittelfristig gelingen. Und man wäre glaubwürdig auch in Richtung des Versprechens nach dem zweiten Weltkrieg, dass von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen darf. Und das umschließt aus meinem Verständnis auch nicht indirekt.

    Das Kurdenthema ist vielschichtig mit pro aber wohl auch contra. Die YPG hat im Kampf gegen den IS effizient mitgeholfen, die PKK wird als Terrororganisation gesehen, die Autonomiebestrebungen der Kurden kann ich letztlich gar nicht richtig einordnen usw. .

    Aber Gewalt - wie derzeit durch die Türkei - ist fraglos der völlig falsche Weg.

  3. Autor Felizitas Stückemann
    am 23. Januar 2018
    3.

    Absolut richtig ! Unterschreibe ich ! Stopp ALLER
    Waffenlieferungen an die Türkei ! Sprechen mit den
    USA, die Verbündete der Kurden sind, was zu tun ist.
    Es reicht nicht, dass Gabriel u.a. sagen : Wir sehen
    mit Besorgnis die Entwicklung. Das ist Gelaber.

  4. Autor Felizitas Stückemann
    am 23. Januar 2018
    4.

    Zu 2 Abs.4.: Wenn schon, dann kann man auch Leos mit Einsatzbeschränkung liefern. Der Meinung sind hier
    auch die Berichterstatter. Am Ende noch, wenn es Erdogan
    passt, können Deutsche mit eigenen gelieferten Waffen
    umgebracht werden, super ! Gutgläubig ist Dummheit.

  5. Autor Katharina Dr.med.Reitmaier
    Kommentar zu Kommentar 1 am 25. Januar 2018
    5.

    Ja das ist wahr.Denn es bestehen enorme Kosten durch Flüchtlingsmigration
    Integration.Geld was sich jetzt nicht so ausgeht.

  6. Autor Felizitas Stückemann
    am 04. Februar 2018
    6.

    Beim Recherchiern stößt man auf die Panzerlieferungen
    aus den Jahren 2006/7 als es den Despoten noch nicht
    gab und das Verhältnis noch in Ordnung war. Man konnte
    also nicht vorsaussehen, was jetzt damit gemacht wird.

  7. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.