Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Christian Adrion am 22. Februar 2018
15245 Leser · 17 Kommentare

Bildung

Wieso wollen CDU und SPD antiislamischen Meinungen entgegentreten?

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
wieso wollen künftig CDU und SPD antiislamischen Meinungen entgegentreten? Meinen Sie etwa, dass der Islam, so wie er sich in großen Teilen der Welt gebärdet ernsthaft zu unserer Gesellschaft passt? Ich möchte nur daran erinnern, dass es inzwischen auch in den ach so moderaten islamischen Ländern möglich ist Menschen öffentlich auszupeitschen (Nach der Scaria wohlgemerkt) und Frauen öffentlich zu steinigen. Und dass wollen Sie hier auch bei uns widerspruchslos hinnehmen? Wozu dann diese verlogeneFfrauenquote, wenn laut Islam die Frau gar nicht arbeiten darf?
Sie selber müssten doch als evangelische Pastorentochter wissen, dass es die evangelische Kirche gar nicht gäbe, wenn es nicht solche mutigen Kirchenkritiker wie Martin Luther oder Jan Hus gäbe. Die ihre Kritik sogar oft mit ihrem Leben bezahlten. Und solchen Kritikern wollen Sie künftig den Mund verbieten?
Wer keine Kritik zulässt, will keine Veränderung, der will weiter Frauen ungestraft schänden, Kinder verstümmeln und Andersgläubige als Menschen zweiter Klasse behandeln. Sie stellen sich damit auf die Seite der ewig Gestrigen und sollten dann auch entsprechend bekämpft werden. Denn so ein Islam darf niemals zu uns gehören!!!
"Denn wenn Unrecht zu Recht wird, dann wird Widerstand zur Pflicht!" (B. Brecht)

Ich werde notfalls mit meinem Leben für die freiheit meiner Kinder kämpfen. Ich bin nicht 1989 auf die Straße gegangen um im Kalifat zu enden.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 29. März 2018
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Adrion,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Bundeskanzlerin Merkel hat bereits im Januar 2015 in ihrer Regierungserklärung betont, dass in Deutschland alle Menschen willkommen seien, die die Gesetze achteten, hier lebten und die Sprache kennen, und zwar unabhängig von ihrer Religion. Wörtlich sagte die Kanzlerin: „Unser früherer Bundespräsident Christian Wulff hat gesagt, der Islam gehört zu Deutschland. Und dieser Meinung bin ich auch“.

In ihrer aktuellen Regierungserklärung vom 21. März 2018 hat die Kanzlerin erneut zur Rolle des Islam in Deutschland Stellung genommen: „Etwa 4,5 Millionen Muslime leben in Deutschland. Die große Mehrzahl dieser Menschen lehnt wie die Mehrheit aller in unserem Lande lebenden Menschen Radikalismus und islamistischen Terror ab. Viele von ihnen leben ihren Glauben, den Islam, friedlich, verfassungs- und gesetzestreu. Es steht völlig außer Frage, dass die historische Prägung unseres Landes christlich und jüdisch ist. Doch so richtig das ist, so richtig ist es auch, dass mit den 4,5 Millionen bei uns lebenden Muslimen ihre Religion, der Islam, inzwischen ein Teil Deutschlands geworden ist.“
https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Bulletin/2018/0...

Die Bundesregierung ist sich bewusst, dass sie eine besondere Verantwortung bei diesem Thema hat. Denn es geht darum, dass am Ende konkrete Politik und konkrete Entscheidungen den Zusammenhalt in unserem Land stärken und nicht schwächen.

Heute stehen in vielen Städten Deutschlands nicht nur Kirchen und Synagogen sondern auch Moscheen. Das ändert nichts daran, dass unser Land von seiner christlich-jüdischen Geschichte und Kultur geprägt ist und dies auch bleiben wird. Es kommt aber darauf an, stärker als bisher ein gutes Miteinander aller Menschen, gleich welcher Herkunft oder Religion, einzufordern und zu unterstützen.

Dabei geht es nicht nur um eine Verständigung über historische und kulturelle Grundlagen. Vielmehr geht es auch um eine Verständigung über geteilte Interessen, Traditionen und Werte bis hin zu einer gemeinsamen Vision für die Zukunft. Anstand und Respekt gegenüber anderen zu zeigen, den anderen als gleichwertiges und gleichberechtigtes Individuum zu achten – das ist nicht nur eine Frage der Menschlichkeit, sondern festigt auch das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Das deutsche Grundgesetz (GG) sichert die Religionsfreiheit für jede Religion gleichermaßen. Denn Artikel 4 Abs. 1 GG besagt: „Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.“ Zur Religionsfreiheit gehört auch die „ungestörte Ausübung der Religion“, wie Art. 4 GG Abs. 2 unmissverständlich festschreibt.

Die Bundesregierung begrüßt alle Bemühungen, Muslime zu integrieren. Das ist auch das Ziel der 2006 gegründeten Deutschen Islamkonferenz (DIK), in der verschiedene islamische Verbände vertreten sind. Es wurden und werden nur solche Organisationen beteiligt, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zweifelsfrei anerkennen und beachten.

Die DIK trägt aktiv dazu bei, die Beziehungen zwischen Staat und islamischen Organisationen partnerschaftlich weiterzuentwickeln. Das deutsche Religionsverfassungsrecht sieht eine Vielzahl von Kooperationen zwischen Staat und Religionsgemeinschaften vor. Diese betreffen u.a. die Bildung, wie Religionsunterricht an öffentlichen Schulen oder Theologie an öffentlichen Hochschulen. Hier hat die DIK bereits wichtige Impulse geben können.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (17)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 22. Februar 2018
    1.

    Christian,
    .
    *Wer die Wahrheit geigt, dem haut
    man den Fiedelbogen aufs Maul.*
    .
    Im Interesse unserer Kinder und Kindeskinder und
    unserer Heimat, sollten wir diese Schläge
    aushalten.
    .
    Wenn wir hierzu schweigen würden, würden uns
    das unsere Nachfahren niemals verzeihen!

  2. Autor Klaus Fink
    am 22. Februar 2018
    2.

    Herr Adrion, Sie werfen berechtigte Fragen auf !

    Trotzdem muss man sich hüten, in eine Schwarz-Weiss-Sichtweise zu verfallen.

    Unbestritten gibt es viele Muslime - auch Migranten - bei uns, die ihren Glauben überzeugt leben, aber auch tolerant gegenüber Andersdenkenden sind und vor allem unsere freiheitlich demokratische Grundordnung anerkennen.
    Gegen diese Menschen ist daher nichts einzuwenden.
    Ich kenne Sie, Herr Adrion, seit einiger Zeit aus diesem Forum und bin ganz sicher, dass Sie das genauso sehen !

    Auf der anderen Seite wäre es aber mehr als blauäugig, Gefahren des politischen und fanatischen religiösen Islams zu verkennen bzw. zu verniedlichen !

    Der Phase mit naivem Gutmenschentum, mit Steiff-Teddybären an Bahnhöfen muss eine realistische Betrachtung entgegen gesetzt werden. Sonst sehe ich für Deutschlands Zukunft schwarz.

    In diesem Zusammenhang möchte ich einen kürzlich von Thomas Dischinger eingestellten Link nochmals anfügen, der sehr aufschlussreich die Thematik beleuchtet.

    Aus dem Blickwinkel einer langjährigen Flüchtlingshelferin werden positive Erlebnisse, aber auch eine ganze Fülle negativer Erkenntnisse aufgezeigt.
    Sie kommt zu dem Fazit, dass überzogene Gutmütigkeit, Gut- und Blauäugigkeit nicht angebracht sind, da dies aufgrund der Glaubenslehre und der völlig unterschiedlichen Sozialisation als pure Schwäche und Dummheit ausgelegt wird !

    Der Artikel ist etwas lang, aber mit etwas Zähigkeit gewinnt man viele neue Erkenntnisse, die mir persönlich bis jetzt so auch nicht geläufig waren.

    Hier der sehr aufschlussreiche und authentische Artikel:

    https://www.journalistenwatch.com/2018/02/19/fluechtlings...

  3. Autor ines schreiber
    am 22. Februar 2018
    3.

    Klasse Beitrag... dem ist nichts hinzuzufügen

  4. Autor Felizitas Stückemann
    am 22. Februar 2018
    4.

    Wie wär's denn, Frau Dr. Merkel - Bundeskanzlerin sind
    Sie zur Zeit ja nur geschäftsführend und noch nicht
    wieder gewählt – wenn Sie einmal in deutsche Schulen
    gehen würden und von Kindern hörten, die da von den
    Mohemedanern gesagt bekommen: "du katholisch ?
    du falsche Religion ! " Vielleicht meien Sie das auch so
    oder ? Aber auch Sie sind gemeint, wenn die Mehrzahl
    der Mohamedaner verkünden: Christen sind Ungläubige.
    Das bedeutet: Sie sind in deren Augen eine Ungläubige !!
    Wollen Sie das in unserem christlichen Abendland dulden ?

  5. Autor Erhard Jakob
    am 23. Februar 2018
    5.

    Hier geht es doch nicht um die Bundeskanzlerin
    sondern um die 709 Bundestagsabgeordneten.
    .
    Diese Volksvertreter sollten das >Mehrheitlich<
    nicht dulden und entsprechende Gesetze
    verabschieden.

  6. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 4 am 23. Februar 2018
    6.

    Das erste was dieses Land machen müßte, wäre ein strenges Verbot Andersgläubige als Ungläubige zu bezeichen. Zweites muß der Muezzinruf geändert werden, der da lautet "Allah der einzig wahre Gott", das geht in einer multikulturellen Gesellschaft so wenig wie "Deutschland, Deutschland über alles". Das muß die Politik endlich anpacken und nicht länger den Kopf in den Sand stecken, sonst werden es andere tun. Aber getan wird es werden, darauf kann Gift genommen werden. Es wird zu schweren Auseinandersetzungen kommen müssen, wenn wir in Zukuft noch als freie Menschen leben wollen. Schuld daran ist die naive Politik im Umgang mit dem Islam, der weniger eine Religion ist wie vielmehr eine Ideologie ist. Eine Ideologie die die Geschlechter trennt und Menschen in 2 Klassen teilt. Was kann es schlimmeres für unseren Kontinent geben? Ich wüsste nichts.

  7. Autor Karin Kampmann
    am 24. Februar 2018
    7.

    ich denke, dass die Mehrheit der Ungläubigen im deutschen Parlament doch froh sind, dass die christilichen Inquisitionsgerichte, Glaubenskriege etc. dank der Aufklärung Vergangenheit ist.
    Was ich allerdings so erschreckend empfinde, dass in den öffentlichen Medien wie kürzlich wieder bei dem Syrer mit 2 Frauen/Kindern und Hartz V für Sympathie für diese Lebensform "geworben" wird... will nicht arbeiten, um sich seinen Frauen und Kindern zu kümmern. Die 2. Frau war bei der Heirat 13 Jahre alt.
    Solange man bei uns alles mit Islam-Religionszugehörigkeit begründen kann, sehe ich schwarz.
    Ich selber bin in einer Türkensiedlung groß geworden - viele Türken hatten schon vor 30 Jahren keinen Respekt vor unserm Staat - sprich Politik und Justiz und deusche Männer sind "Weicheier"

  8. Autor Christian Adrion
    Kommentar zu Kommentar 2 am 25. Februar 2018
    8.

    Sehr geehrter Herr Fink,
    ich habe mich über 25 Jahre meines Lebens sehr ernst mit dem Islam befasst. War in unzählige islamische Länder. Und glauben Sie mir die Schwarz-weiß-Malerei steht wörtlich im Koran. Der Verbietet, dass ein Christ eine Muslima heiraten kann. Jede Freundschaft mit Andersgläubigen ist streng verboten. Das saug ich mir nicht aus den Fingern, das steht so im Koran. Wer hier Schwarz-Weiß-Malerei betreibt liegt auf der Hand.
    Wwer den Islam keine Regeln vorgibt, wird scheitern. So wie 360 Millionen Andersgläubige in der Geschichte, die Kontakt mit dem Islam hatten.

  9. Autor ines schreiber
    am 27. Februar 2018
    9.

    Wie kann es sein dass in der Christlich Demokratischen Union , Muslime christliche Werte vertreten ???? Das ist ein Widerspruch in sich !!!!
    Wie kann das sein das auf dem CDU-Bundesparteitag , der Präsident des Zentralrates der Muslime als Ehrengast , geladen ist ????
    Der Zentralrat ist ein Arm der Muslimbruderschaft , und ist mit Erdogan sehr verbunden !!!

  10. Autor Felizitas Stückemann
    am 27. Februar 2018
    10.

    Zu 7.: In einer Sendung von Markus Lanz, vorige Woche,
    war u.a. ein Islam-Gefängnis-Seelsorger aus Österreich
    dabei. Der ebenfall anwesende Jens Spahn, hat ihn genau
    darauf angesprochen, dass es nicht "Ungläubige" heißen
    darf. Darauf antwortete der Imam – was ich kaum glauben
    kann: Das sei in der arabischen Sprache dasselbe Wort.
    Dann vetrat Spahn die Forderung, dass in Deutschland
    nur deutsch gepredigt werden darf (was eigentlich selbst-
    redend sein müsste)

  11. Autor Felizitas Stückemann
    am 04. März 2018
    11.

    Zu 3.:" Unbestritten gibt es viele Muslime - auch Migranten -
    bei uns, die ihren Glauben überzeugt leben".......

    Auch hier wurde der Glaube "überzeugt gelebt"....... :

    //www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article17415256...

    Nur eines von vielen Beispielen.

    Martin Luther sprach von Christen und Nichtchristen, nicht
    von Andersgläubigen. Für Mohamedaner sind diese Ungläubige.
    Das passt einfach nicht in unsere Demokratie! Oh ja, Demokratie
    kann man so auch kaputt machen.

  12. Autor Erhard Jakob
    am 20. März 2018
    12.

    Felizitas,
    man kann nicht kaput machen,
    was niemals ganz war!
    .
    Martin Luther hat den Papst nicht als einen Ungläubigen
    oder einen Nicht-Christen bezeichnet
    sondern als *Teufel!*

  13. Autor Bea Schmidt
    am 22. März 2018
    13.

    Bei einer Sache bin ich am Rätselraten: Es gibt 57 muslimische Länder auf dieser Erde - wieso müssen oder wollen die alle ZU UNS kommen? (das ist eine rhetorische Frage, die Antwort ist eigentlich klar).

  14. Autor Felizitas Stückemann
    am 22. März 2018
    14.

    Zu 13: Nein, lieber Erhard, nicht als "Teufel", sondern
    als "Teufels Kötelbröckchen" hatte Luther den Papst
    genannt. Und im kompletten Satz hieß es dann: "Der Jud
    der Türk der Papst sind......"

  15. Autor Erhard Jakob
    Kommentar zu Kommentar 14 am 22. März 2018
    15.

    Nun ja, wir sollten nicht päst-
    licher wie der Papst sein.

  16. Autor Erhard Jakob
    Kommentar zu Kommentar 13 am 22. März 2018
    16.

    Aus meiner Sicht ist die Frage nicht
    rhetorisch sondern sehr sachlich!
    .
    Ja, die Antwort ist klar. In Deutschland
    bekommen sie die größten
    Vergünstigungen!

  17. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.