Sehr geehrte Frau Knapp,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die Bundesregierung hat im Fall Skripal wiederholt deutlich gemacht, dass sie mit anderen Verbündeten die Einschätzung Großbritanniens teilt, wonach es eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine russische Verantwortung und keine andere plausible Erklärung gibt. Die Auswertungsergebnisse der Proben durch die unabhängige Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) haben nun die - von den Briten bereits analysierte - Identität des Nervenkampfstoffes bestätigt: https://www.opcw.org/news/article/opcw-issues-report-on-t...
Danach wurden Sergej Skripal und seine Tochter mit einer toxischen Substanz vergiftet, deren chemische Formel mit dem aus russischer Produktion stammenden Nervengift Nowitschok übereinstimmt. Die Bundesregierung ist der Ansicht, dass die Analyse der für die Vereinten Nationen tätigen Organisation nicht zu beanstanden ist.
Russland hätte es selbst in der Hand, für Aufklärung zu sorgen. Dies ist jedoch nicht zu erkennen. Auch die britischen Fragen in diesem Zusammenhang bleiben bisher unbeantwortet. Das bedauert die Bundesregierung außerordentlich. https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2018/03...
Was die Sanktionsmaßnahmen gegen Russland angeht, hat die Bundeskanzlerin immer wieder betont, dass sie kein Selbstzweck sind. Sie wurden verhängt, weil Russland die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine verletzt und mit der Annexion der Krim die europäische Friedensordnung in Frage gestellt hat - ein klarer Bruch des Völkerrechts.
Die Sanktionen der EU können revidiert werden, wenn die Minsker Vereinbarungen vom September 2014 eingehalten und das Maßnahmenpaket vom Februar 2015 voll umgesetzt wird. Die Sanktionen und der Erfüllungsplan für Minsk stehen in einem direkten Zusammenhang. https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2018/04...
Ziele der Bundesregierung bleiben die Deeskalation, ein Ende des Blutvergießens und die Lösung der Krise in Gesprächen. Denn klar ist: Eine militärische Konfliktlösung kann es nicht geben. Das gilt für den Ukraine-Konflikt und ebenso für den Krieg in Syrien.
Wenn auch die deutsch-russischen Beziehungen – ebenso wie die Beziehungen Russlands zur internationalen Gemeinschaft – derzeit schwierig sind, ist der politische Dialog mit der russischen Führung in den letzten Jahren fortgesetzt worden. Die Bundeskanzlerin steht im ständigen Austausch mit Präsident Putin über alle wichtigen Fragen und weltpolitischen Krisen. Es sind jedoch konkrete politische Fortschritte erforderlich, um die bestehenden Krisenherde in der Ukraine und in Syrien zu entschärfen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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