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Abstimmungszeit beendet
Autor Otto Gion am 11. August 2009
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Umwelt und Tierschutz

a) Jagdausübung auf Privatgrundstücken, b) Verbot bleihaltiger Munition

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Ihnen ist sicherlich bekannt, daß nicht alle Besitzer von Privatgrundstücken damit einverstanden sind, Ihr Grundstück zur Ausübung der Jagd durch Jagdberechtigte zur Verfügung stellen zu müssen. Erst kürzlich wurde hierzu in Deutschland ein Prozess geführt. Soweit ich es im Gedächtnis habe, ging es der prozessführenden Person nicht um materielle Aspekte, sondern darum, daß sie es nicht ertragen kann, wenn auf ihrem Privatgrundstück entgegen ihrem Willen und ihrer moralischen Einstellung Mitgeschöpfe von Jägern getötet werden. Auch in anderen der EU angehörenden Ländern wurden zu dieser Problematik schon richterliche Urteile gefällt.
Mich würde interessieren, wie Sie persönlich zu dieser Problematik stehen und ob konkrete Überlegungen angestellt werden, in absehbarer Zeit durch eine gesetzliche Regelung die Position der Besitzer von Privatgrundstücken in diesem Sachverhalt zu stärken.

Zusätzlich bitte ich Sie um Auskunft, ob damit zu rechnen ist, daß Sie in absehbarer Zeit eine gesetzliche Regelung zum VERBOT der Verwendung bleihaltiger Munition bei der Ausübung der Jagd auf den Weg und zum Abschluß bringen wollen. Ich bin der Meinung, daß dies aus Gründen des Umweltschutzes dringend geboten wäre. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen bestärken mich bei diesem Verlangen. Ein großer Teil der Jägerschaft lehnt jedoch ein Verbot strikt ab, wie ich aus zahlreichen aktuellen Publikationen in Jagdzeitschriften und aus von Jagdfreunden betriebenen Internet-Foren entnehmen kann. Als Argument wird häufig angeführt, daß die bleifreie Munition nichts taugt bzw. die Gewehrläufe beeinträchtigt, gefährliche Quarschläger verursacht, eine zu große Streuung hat, zu teuer ist und die angeschossenen Tiere nicht sofort und schmerzlos tötet. Andererseits ist in anderen EU-Ländern bleihaltige Munition aus Umweltschutzgründen verboten worden, ohne solchen vorgenannten und nach Meinung von Jägern dagegen sprechenden Argumenten zu folgen. Auch Ihre ganz persönliche Meinung dazu würde mich interessieren.

Ihrer erläuternden Antwort zu beiden Themen sehe ich mit großem Interesse entgegen.

Mit freundlichem Gruß,

Otto Gion