Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Stephan Hartmann am 01. Juli 2009
21120 Leser · 0 Kommentare

Arbeitsmarkt

Abschaffung der Minijob-Regelung

Ich bin für die Abschaffung der Minijob-Regelung.

Meines Erachtens werden durch diese versicherungsfreien Beschäftigungen jede Menge versicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse vernichtet.

Die Arbeitnehmer sind durch diese Regelung dahin gehend benachteiligt, dass sie beitragsrechtlich gegen die Risiken der Erkrankung sowie der Arbeitslosigkeit nicht versichert sind. Krankenversicherungsbeiträge muss der Arbeitnehmer selbst (voll) leisten/zahlen.

Auch kann ein Arbeitslosengeldanspruch durch Minijobs nicht erwirkt werden.

Ein später evtl. vorhandener Rentenanspruch wird gemindert; ein Riester-Vertrag ist nicht finanzierbar (bis 400,00 Euro Verdienst), zudem hier noch freiwillige Beiträge an die Rentenversicherung zu leisten sind, um überhaupt riestern zu können.

Den Vorteil haben nur die Arbeitgeber, denn diese haben den Vorteil der geringeren Beitragslast (ca. minus 10 Prozent) u n d der Minimierung der sonstigen Arbeitsbedingungen (kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld, keine Gewährung von Lohnfortzahlung und Urlaub); auch wenn dies evtl. formell, tariflich vorgeschrieben ist.

Ich schlage vor, alle Beschäftigungsverhältnisse ab dem 1. Euro Verdienst beitragspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung zu machen. Nur so entstehen den Arbeitnehmern kurz- und langfristig keine Nachteile.

Die vorhandenden Löcher in den Sozialkassen können so wieder aufgefüllt werden.

Alle Arbeitnehmer müssten hiervon begeistert sein (bei langfristiger Denkweise). Arbeitgeber oder deren Lobby werden diesen Vorschlag verpönen.
Das Arbeitgeber-Argument, dass dies zu Stellenabbau führe gilt hier nicht, denn Minijobs sind keine Stellen. Im Gegenteil, durch die Abschaffung der Minijobs entstehen erst richtige Jobs, denn die Arbeitskraft wird benötigt. Wer soll denn sonst die Arbeit erledigen?

Es gibt jedoch mehr Arbeitnehmer wie Arbeitgeber (Wahl 2009).

Was halten Sie, liebe Frau Bundeskanzlerin, von dem Vorschlag der Abschaffung von Minijobs?