Sehr geehrter Herr Gellings,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Es ist richtig, dass es vielfältige Möglichkeiten gibt, aus der Natur Energie zu gewinnen. Jedoch lassen sich nicht alle gleich effizient nutzen. Es kommt daher auf den Energiemix an, um eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung zu erhalten.
So sind in Deutschland beispielsweise die Möglichkeiten, mit Wasserkraft Energie zu gewinnen weitgehend ausgeschöpft. Allerdings gibt es eine Technologie, die noch im Anfangsstadium ist: die Nutzung der Meeresenergie. Sie schlummert vor allem in den Gezeiten. Aber auch Wellen und Meeresströmungen könnten zur Stromerzeugung dienen.
Als beispielhaft für international angelegte Forschungsvorhaben gilt das britisch-deutsche Projekt Seaflow. Mit einer Technologie, die an die Meeresverhältnisse angepasst ist, nutzen die Forscher dabei die Gezeitenströmungen vor der Küste Cornwalls zur Stromerzeugung. In Deutschland selbst lohnt sich diese Form der Energiegewinnung nicht, da das Wasser nicht tief genug ist und die Strömungen in Nord- und Ostsee nicht genug Energie liefern würden. Bei der Entwicklung dieser neuen Technologien setzt Deutschland vor allem auf einen Know-how-Vorsprung für den Export. Deshalb fördert das Bundesumweltministerium die Forschung und Entwicklung der deutschen Projektpartner.
Von besonders hoher umwelt- und energiepolitischer Bedeutung ist für die Bundesregierung die Windenergienutzung mit seegestützten Anlagen. Bis 2020 sollen die erneuerbaren Energien mindestens 20 Prozent des Stromverbrauchs decken. Danach soll ihr Anteil kontinuierlich weiter steigen: bis auf 50 Prozent 2050. Wesentlichen Anteil daran sollen die neuen Offshore-Windenergieanlagen haben.
Aber auch den Speichertechnologien fällt eine immer größere Bedeutung zu. Bisher am weitesten verbreitet sind Pumpspeicherkraftwerke. Auch das gut speicherbare Biogas ist geeignet, die schwankende Stromerzeugung aus Wind und Sonne auszugleichen. Mit neuen gesetzlichen Regelungen verstärkt die Bundesregierung die finanziellen Anreize, Biogas in sogenannten Starkwindzeiten zwischenzulagern, um bei Flaute als Energielieferant bereitzustehen.
Viele Speichertechnologien sind theoretisch bereits möglich, aber noch nicht alltagstauglich. Die Bundesregierung verstärkt daher die Erforschung neuer Speichertechnologien, um sie schneller zur Marktreife zu führen – etwa Druckluftspeicher, Wasserstoffspeicher und aus Wasserstoff hergestelltes Methan sowie Batterien für Elektrofahrzeuge.
Weitere Informationen zur Energieforschung finden Sie unter: http://www.bundesregierung.de/nn_774/Content/DE/Statische...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 17. März 2011
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Kommentar zu Kommentar 1 am 22. März 2011
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am 03. April 2011
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Kommentar zu Kommentar 2 am 03. April 2011
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am 09. April 2011
5.
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