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Bildung
Bildung, Forschung und Konjunktur - ein Dreieck der Verheissung
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ich schreibe Ihnen als ein besorgter, junger (26j.) Naturwissenschaftler mit osteuropaeisch-juedischem Migrationshintergrund und hoher Identifikation mit Deutschland als meiner Heimat, der gerade von seinem Arbeitsplatz in New York die Geschehnisse daheim verfolgt. Ich halte den Bildungsgipfel fuer sehr sinnvoll und gratuliere Ihnen und Fr. Van der Leyen dafuer, Bildung und Familie so in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerueckt zu haben. Starke Familienbande und gute Bildung stellen die beste Moeglichkeit eines erfuellten Lebens dar, denke ich, ein Umstand den viele Menschen leider noch nicht begriffen oder bereits vergessen haben.
Der DGB fordert angesichts der drohenden Rezession ein 25Mrd Euro Konjunkturprogramm. Wenn ich mir den Imperativ in aller Bescheidenheit erlauben darf -nutzen Sie dies doch aus und starten Sie ein 50mrd/Jahr Konjunkturprogramm - zur Verbesserung von Bildung und Forschung. Hierzu gehoeren Sanierung oder besser noch Neubau der Krippen, Kindergaerten, Schulen und Universitaeten.
Schoene Altbaueten koennten saniert, haessliche 50er bis 70er Jahre Betonmonstrositaeten mit ihren hohen Wartungs- und Energiekosten endlich durch moderne, attraktive, nachhaltig erbaute Gebaeude ersetzt werden - eine enorme Befluegelung der Bauwirtschaft.
Hinzu kaeme die Schaffung von Tausenden niedrig qualifizierten Stellen wie Gaertner, Hausmeister, Wachmann und administrativer Hilfskraft, und natuerlich die Schaffung hochqualifizierter Stellen wie Lehrer, Professoren, Juniorprofessoren, Postdoktoranden, Doktoranden, Erzieher usw. Vergeben Sie die Auftraege an deutsche Firmen, neue Computer und wissenschaftliche Messinstrumente z.B. bevorzugt nur von Medion, Siemens, Eppendorf, Zeiss usw, die dann aber auch guenstige Pakete liefern muessen. Die Moeglichkeiten sind hoch und verheissungsvoll. Sorgen Sie fuer ein grosses Vermaechtnis, egal was die Ministerpraesidenten dazu sagen, beschwoeren Sie eine Renaissance der Bildung und Forschung, welche von Deutschland aus nach ganz Europa ausstrahlen koennte (England und Frankreich werden sich doch nicht sang- und klanglos gefallen lassen, dass Deutschland wieder die Spitze der Bildung und Forschung darstellen wuerde). Lassen Sie insbesondere naturwissenschaftliche und technische Fakultaeten neu bauen, die Niederlande waeren ein gutes Beispiel. Wenn die Schueler sehen, dass sie in glaenzenden und modernen Glas- und Stahlpalaesten oder in sanierten klassischen Altbauten lernen und arbeiten wuerden, wenn sie entsprechende Berufe ergreifen, statt in verfallenden Betonbunkern, einfachen pflastern ueber den anrben die der krieg schlug, wird allein dies die Attraktivitaet dieser Berufe steigern!
Ich arbeite hier in New York als Postdoktorand, uebrigens zu einem hoeheren Gehalt als daheim ueblich, in einem ebensolchen, wunderschoenen modernen Gebauede mit Blick auf den Central Park an biophysikalischen Messmethoden auf dem neuesten Stand der Technik - allein das Umfeld macht produktiver! Ich wuenschte, nach meiner Rueckkehr in ebensolchen Gebaueden arbeiten zu koennen. Aesthetische, nicht rein funktionell gedachte Architektur kann den Geist befluegeln, die Zukunft beschwoeren! Dasselbe gilt
uebrigens auch fuer die altehrwuerdigen, neoklassichen Gebaeude, welche den Geist der alten, grossen Wissenschaftler des 19. Jh. verbreiten. Nirgendwo liesse sich aus dem Geiste der reichen deutschen Vergangenheit und der hoffentlich weiter reichen Zukunft soviel Produktivitaet erschaffen wie an wiedererstarkten Universitaeten, welche durch staendigen Nachschub aus wiedererstarkten Schulen und Kindergaerten die besten Voraussetzungen fuer Exzellenz haetten.
Was halten Sie von den dargelegten Moeglichkeiten? Was halten Sie von den dargelegten Moeglichkeiten? Gibt es in der Regierung Überlegungen zu diesen Themen? Wird der enge Zusammenhang zwischen Bildung, Forschung und Konjunktur auch von der Regierung als Ansatzpunkt für langfristige und tiefgreifende Reformen begriffen?
Danke fuer die Moeglichkeit der Teilnahme,
Hochachtungsvoll, Daniel Nass
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