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Beantwortet
Autor Sigurd Elling am 12. Mai 2014
9428 Leser · 7 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

BP Gaucks Besuch in der Türkei

Beleidigungen von BP Gauck durch Erdogan und Davutoglu.
(Hamb. Abendblatt v. 30.04. und 8.5.14)
Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel!
Es ist wohl einmalig, dass unser Bundespräsident derart beleidigt wurde und Erdogan für seinen Besuch in Deutschland sich "revanchieren" will! Warum ruft dieses empörende Verhalten keine Reaktion hervor? Traut man sich nicht z.B. Erdogan auszuladen: "Sein Besuch sei z.Z. nicht angebracht" o.ä. ?
Es wäre wünschenswert, wenn sich die deutsche Regierung ein solches Verhalten nicht gefallen ließe und in aller Öffentlichkeit Herrn Erdogan in seine Schranken verweisen würde !
Hochachtungsvoll
S.Elling

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 10. Juni 2014
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Elling,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Deutschland und die Türkei verbinden vielfältige und intensive Beziehungen, die lange zurückreichen. Deutschland genießt in der Türkei ein traditionell hohes Ansehen. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind freundschaftlich, vielschichtig und belastbar.

Beim Besuch von Premierminister Erdoğan in Köln handelte es sich nicht um einen Staatsbesuch. Soweit der Bundesregierung bekannt ist, kam die Einladung von der „Union europäischer türkischer Demokraten e.V.“ Es bestehen weder Anlass noch rechtliche Handhabe, um die Rede eines ausländischen Politikers in Deutschland vor seinen hier lebenden Landsleuten zu verhindern. Vielmehr ist es geboten, sich mit den Inhalten, auch den kritischen, auseinanderzusetzen, so wie wir es auch nach dem Besuch von Bundespräsident Gauck in der Türkei von der türkischen Regierung erwarten.

Mit freundlichen Grüßen Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (7)Schließen

  1. Autor Bruno Langer
    am 12. Mai 2014
    1.

    Guten Tag Frau Elling,

    ich denke unser Bundespräsident kommt mit dem Verhalten von Herrn Erdogan gut zurecht. Die Eu zieht auch Ihre Konsequenzen. Aber bei der letzten Kommunalwahl wurde seine Partei bestätigt.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 13. Mai 2014
    2.

    Für die einen sind es Beleidigungen und für die anderen ist eine sachliche Kritik an der Meinung des Bundespräsidenten
    von Deutschland. Welche Seite hat Recht?

  3. Autor Erhard Jakob
    am 13. Mai 2014
    3.

    Ich kann zur Zeit gar keiner Seite *Recht* geben,
    weil ich viel zu wenig Hintergrundwissen habe.
    .
    Doch die Meinung von Sigurd Elling:
    .
    *Erdokan hat etwas zu unserem Bundespräsidenten gesagt,
    was mir nicht passt und deshalb sollte die Bundeskanzlerin
    diesen Mann nicht mehr nach Deutschland einladen*
    .
    passt mir wiederum nicht.
    .
    Gerade Politiker müssen mit öffentlicher Kritik umgehen können.
    Ansonsten dürfen sie ein solches Amt nicht übernehmen.
    .
    An dieser >öffentlichen Kritik< und den Umgang damit,
    sind schon seine zwei Vorgänger gescheitert.

  4. Autor Helmut Krüger
    am 14. Mai 2014
    4.

    Ich finde, dass Joachim Gauck in seinem Amt als Bundespräsident offene Worte in der Türkei gesprochen hat und dass Racip Erdogan offenbar nicht ganz darauf gefasst war. So etwas kommt vor, ist aber ein Spiegelbild der jeweligen Staaten und Beziehungen, die nicht kleinlich überbewertet werden sollten.

    Im Übrigen - ich bitte,das jetzt nicht misszuverstehen - frage ich mich worin die größere Beleidigung im Amt des Bundespräsidenten liegt: Dass jemand unfähig ist, mit klareren Worten umzugehen oder ob jemand das hohe Amt des Bundespräsidenten zu einer Benzinmarke verkürzt.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 18. Mai 2014
    5.

    So wie es in den Wald hinein ruft,
    so schallt es zurück. Das ist
    nun mal so.

  6. Autor Helmut Krüger
    Kommentar zu Kommentar 5 am 19. Mai 2014
    6.

    Ich bin da irgendwie "altmodisch", geehrter Erhard Jakob und setze als Grad der Weisheit und Reife von Menschen an, dass die Reaktion beim Menschen teilweise eine andere ist als jenes, was einem begegnet.

    Mir wäre das bloße Zurückwerfen des Tons jedenfalls zu wenig und nicht weniger erwarte ich von Repräsentanten eines Staates. Gleich ob Bush jr., Obama, Putin oder Erdogan. Menschen allerdings aufgrund ihrer Unzulänglichkeit nicht mehr einladen zu wollen, wäre hingegen ein Fass ohne Boden.

  7. Autor Erhard Jakob
    am 30. Mai 2014
    7.

    Auch, wenn man zu manchen Sachverhalten eine unterschiedlich Meinung hat, ist es erforderlich, dass man den anderen achtet
    und respektiert. Dem anderen diesbezüglich zu beleidigen
    bzw. zu unterstellen, dass er den Krieg will bzw. den
    Menschen einen Schaden zufügen will, ist
    natürlich nicht hilfreich bei einem
    Gespräch.
    .
    Dass der andere entsprechend
    "zurück schlägt" ist doch normal.

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