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Abstimmungszeit beendet
Autor Johannes Wollbold am 23. August 2017
10767 Leser · 19 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Chancen für jugendliche Flüchtlinge aus Europa

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

im Großen und Ganzen haben kommunale und staatliche Stellen sowie die Zivilgesellschaft schnell und angemessen auf die Notsituation der großen Flüchtlingswelle 2015/2016 reagiert. Vieles ist jetzt in geordneteren Bahnen - aber es werden auch aufgebaute Strukturen und Engagement nicht genutzt oder zerstört.

So laufen innovative, z.B. Deutschkurs und Berufseinstieg verbindene Bildungsmaßnahmen mangels Teilnehmerzahl aus, und gerade gegründete Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge schließen.

Einerseits könnte man weiter Geld sparen und 16- oder 17jährige weniger häufig in einem voll betreuten Jugendheim / Wohngruppe unterbringen. Viele sind in unserem relativ sicheren Land zur Ruhe gekommen, haben sehr schnell gelernt, sich auf Deutsch zu verständigen, verfolgen ihre Ausbildung aktiv. Sie könnten nach Absprache mit ihnen auch in eine Wohngruppe mit ambulanter Betreuung, eine (Studenten/Lehrlings-)WG, eine Familie oder ein normales Flüchtlingswohnheim wechseln.

Andererseits sollten die freien Plätze genutzt werden. Eine persönliche Betreuung stärkt den Bildungswillen. Diese Jugendlichen sind ein Potenzial für unser Land, oder kehren nach Ausbildung und Arbeit in ihr Land zum Aufbau zurück.

Daher: Nehmen Sie Italien, Griechenland und anderen Ländern mehr schlecht betreute Kinder und Jugendliche ab! Lassen Sie bevorzugt Familien mit Kindern im Rahmen der vereinbarten europäischen Solidarität legal einreisen! Bei einer solchen einseitigen Vorleistung werden auch andere Länder mitziehen.

Ähnliches gilt für die Türkei. Wie viele Flüchtlinge insgesamt wurden im Rahmen des Abkommens von März 2016 bisher in die EU/D umgesiedelt? Über 72.000 Syrer hinaus waren auch freiwillige Aufnahmen vereinbart.

Und: Legale Migrationsmöglichkeiten (Stipendien!) wirken Verzweiflungsaktionen entgegen, sich Schleusern "anzuvertrauen".

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Wollbold

Kommentare (19)Schließen

  1. Autor Katharina Pecher
    am 24. August 2017
    1.

    Sehr geehrter Herr Wollbold, die Situation in Deutschland ist für viele Menschen momentan beängstigend und in vielen Großstädten ist das Stadtbild durch Asylanten so stark geprägt, dass sich die Deutschen wie im Ausland fühlen . Ich hatte Frau Merkel die Frage gestellt, wieviele Asylanten denn nun wirklich finanziell zu stemmen sind , bevor unser Sozialsystem zusammenbricht. Das würden viele Menschen gerne wissen . Ein Großteil der Asylanten kommt nämlich nicht mit dem Vorhaben , jemals nach Beendigung des Krieges zurück zu gehen und dass viele von ihnen wirklich arbeiten werden ist zumindest für die nächsten 10 Jahre und länger auch sehr fraglich. Deutschland ist leider auch wegen seines Sozialsystems so begehrt und das tragen viele Menschen, die dieses System mit finanzieren, hier aber auch kämpfen müssen , um klar zu kommen , nicht mehr. Ich glaube nicht , dass wir mehr Asylanten holen sollten, sondern viel energischer die kriminellen Asylanten und die nicht asylberechtigten Asylanten zurück schicken müssen , damit sich die Menschen mit ihren falschen Vorstellungen gar nicht mehr in die Schiffe setzen . Wenn klar ist , wer zurück muss , kommt es auch bei ihnen an.

  2. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 1 am 24. August 2017
    2.

    Hallo Herr Dischinger (Kommentar 1.) und Frau Pescher (2.),

    ob illegal oder nicht wird sich erst nach Asylverfahren und ggf. Ausschöpfen von Rechtsmitteln (wir sind nicht in der Türkei!), dabei Abstottern von individuell mindestens 1.000 € für Anwalts- und Gerichtskosten herausstellen.

    Und um große Zahlen von Neuaufnahmen geht es mir nicht - wie viele wird wohl erst die neue Bundesregierung festlegen. Das können Sie und ich durch Ihre Stimme am 24.9. beeinflussen. Völlige Abschottung wird aber nicht funktionieren. Wenn dagegen Migration gesteuert wird, werden die hier oft angeprangerten Missstände wie Sozialmissbrauch (schnell gesagt, aber man müsste sich jeden einzelnen Fall ansehen), mangelnde Integration, vielleicht auch Kriminalität reduzieren. Fast habe ich schon ein "unmoralisches Angebot" gemacht, indem ich anrege, mehr der Besten nach Deutschland zu holen: Bildungsfähige und -willige Kinder und Jugendliche (wie gesagt, das wird durch gute Betreuung stark gefördert) sind tatsächlich Gold für unser Land. Nicht alle so super wie die 3 Mädchen im verlinkten "Werbevideo", aber die meisten integrieren sich viel besser als Ältere, wollen lernen, eine Ausbildung machen und Geld verdienen. Wenn es gut läuft, zahlen sie jahrzehntelang Steuern und Sozialabgaben - auch aus demographischen Gründen dringend notwendig. Oder, wie gesagt, sie gehen irgendwann zurück in ihr Ursprungsland - eine hervorragende Entwicklungshilfe, von Verhinderung von Fluchtursachen wird doch immer geredet. Ohne Investitionen geht das alles nicht - aber Deutschland wird von Entwicklung auch durch höhere Exporte profitieren.

  3. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 1 am 24. August 2017
    3.

    Hallo Herr Dischinger (Kommentar 1.) und Frau Pescher (2.),

    schließlich die europäische Solidarität: Deutschland hat viele Jahre von den Dublin-Verordnungen profitiert, und Grenzländer wie Italien und Griechenland haben die "Last" geschultert. Da können wir auch wieder mehr aus Italien übernehmen, zumal Kapazitäten nicht ausgeschöpft sind (derzeit 750 Neueinreisen aus Italien pro Monat, soweit ich weiß!). Andere Länder nehmen ja auch in geringem Umfang Flüchtlinge auf - ich bin überzeugt, sie werden die Zahl ebenfalls steigern, wenn wir "mit gutem Beispiel vorangehen". Wieviel - mal sehen. Aber das Prinzip einseitiger Vorleistungen, parallel Verhandlungen, funktioniert besser als zähes Geschachere, bei dem einer auf den anderen wartet (auch in der (atomaren) Abrüstung, meinem anderen Thema hier im Forum).

    Um den etwas weiten Bogen meines Hauptbeitrags komplett zu machen: Sind andere Länder entlastet, können auch sie über weitere Maßnahmen legaler Einreise (u.a. Prüfung in Libyen?) nachdenken. Das ist einfach der Weg der Zukunft, der ein gesamtgesellschaftlicher Konsens werden könnte: Illegale Migration verhindern, abgelehnte Asylbewerber zur Ausreise bewegen oder rechtzeitig abschieben (persönlich bin ich allerdings aus humantären Gründen dagegen, erzeugt viel Leid in Einzelfällen) - als Gegengewicht legale, gesteuerte Migration mehr ermöglichen, nach Kriterien wie Krieg und Verfolgung, Bedürftigkeit (z.B. Familien / Alleinlebende mit Kindern), Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten.

  4. Autor Felizitas Stückemann
    am 25. August 2017
    4.

    Der Bericht erinnert an einen im vorigen Jahr, als der
    Autor verlangte, Flüchtlinge mit dem Flugzeug abholen
    zu sollen, was einen regen Schlagabtausch mit der
    wunderbaren Liane Blank zur Folge hatte. Ein
    Kommentator brachte nur 2 Worte zustande:"gehts noch?"

    Solche Berichte verführen dazu, weniger aus Überzeugung,
    als vielmehr aus Kalkül, zwingend AfD zu wählen, um der
    extrem links-grünen Politik einen Kontrapunkt zu setzen.
    Zitat der grünen, ehemaligen ev.Theologie Studierenden,
    Göhring-Eckardt: "Wir bekommen eine andere Republik
    und darauf freue ich mich". Wenn wir so weiter machen,
    sagen Wirtschaftswissenschaftler, ist DE 2030 Pleite. Die

    Kanzlerin möchte aber ein starkes Europa. Da sollten wir
    einmal zum Nachbarn z.B. nach Spanien blicken, mit
    einer hohen Jugendarbeitslosigkeit. Jungen Europäern
    sollte dringend eine Chance gegeben werde, ein Programm
    aufzulegen, um deren Weiterkommern zu fördern. Das
    bringt ein starkes Europa. Dann kann Europa auch
    anderen Ländern in der Zukunft helfen.

  5. Autor Johannes Wollbold
    am 25. August 2017
    5.

    Zur Einwanderung in die Sozialsysteme oder "all inclusive Leben mit Steuergeldern" haben Sie vielleicht von der gestern veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung zu vor 2010 nach Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich und Großbritannien eingewanderten Muslimen gelesen.

    Z.B.: "Bei der Integration der Einwanderer auf dem Arbeitsmarkt schneidet Deutschland am besten ab: Rund 60 Prozent der Muslime arbeiten wie der Bundesdurchschnitt Vollzeit,"

    http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/religionsmoni...

    Bildung lohnt sich - das ist mein Anliegen. Dazu gibt es auch intelligente Stellungnahmen der neuen und alten Münchner in dem ersten von mir verlinkten Video.

  6. Autor Felizitas Stückemann
    am 30. August 2017
    6.

    Zu 6.: Bei der Studie beachte man den Zeitversatz:
    Was VOR 2010 stimmte, war die Zeit, die es heute
    seit 2015 leider nicht mehr gibt !

    Natürlich lohnt sich Bildung. Vielen deutschen Jungen
    und Mädchen, die auch hier im Forum klagen, nicht
    weiter zu kommen, muss geholfen werden Die FDP
    hat im Programm die Förderung der Jugendlichen
    eingebracht.

  7. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 6 am 01. September 2017
    7.

    Hallo Frau Stückemann,

    sicher, vor 2010 waren die meisten Muslime in Deutschland türkische Einwanderer, die hier Arbeit suchten. Aber Asylsuchende und Kriegsflüchtlinge damals und heute unterscheiden sich kaum. Statt zu spekulieren, muss man einfach die Studie zur Kenntnis nehmen - nur über die Zeit von 5 oder 7 Jahren kann man einigermaßen verlässliche Aussagen zur Integration machen. Und die gefürchteten "Wirtschaftsflüchtlinge" wollen nach Definition Geld verdienen, also arbeiten - Hartz4 reicht nicht.

    Die Bereitschaft der Wirtschaft, Migranten zu beschäftigen und - manchmal auch bei formal nicht ausreichenden Bildungsabschlüssen - auszubiden, ist heute - bei geringerer Arbeitslosigkeit - höher als damals. Einziges Problem: die größere Zahl von Flüchtlingen. Aber auch Sprachkurse und Bildung funktionieren "im Großen und Ganzen", höchstens müssten noch weitere rechtliche Hindernisse für den Zugang zu Sprach- und Integrationskursen abgebaut werden. Wie meine Anfrage deutlich machen will, zeichnen sich sogar Überkapazitäten ab. (Und Heime, Wohngruppen oder ambulante Betreuung in der Jugendhilfe sind die besten Formen, Schul- oder Ausbildungsabbruch zu verhindern.)

    Kein größeres Problem also heute für Jugendliche mit deutschen Vorfahren oder deutschem Pass als vor 2015, einen Platz in einer Schule (Schulpflicht bis 16!), eine Ausbildungsstelle oder einen Studienplatz zu finden und dabei erfolgreich zu sein. Es sind eher die alten strukturellen Probleme: Betriebe fühlen sich mit Ausbildung überfordert, Studienplätze z.B. in Medizin werden trotz hohem Bedarf seit Jahrzehnten zu niedriig gehalten (rein der Numerus Clausus lag 2014/15 bei 1,0 bis 1,2!), Bildung ist zu hierarćhisch organisiert, zu wenig an den Interessen und Bedürfnissen orientiert, zu wenig praktisch,... Viele neue LehrerInnen müssen aber im Lauf der nächsten Jahre eingestellt werden - eine Zukunftsinvestition, bei der man nicht unnötig auf das formale Kriterium eines Lehramtsstudiums achten, sondern sehr unterschiedliche Biographien als Bereicherung werten sollte. Dann kann der Ausbau von Kapazitäten schnell gehen.

  8. Autor Felizitas Stückemann
    am 03. September 2017
    8.

    Aus Komm.9 spürt man die Freude darüber, gleich erste Zeile:
    ... Muslime in Deutschland... und... die hier Arbeit suchten...
    Nicht ganz richtig, Vielmehr wurden sie damals gerufen. Die
    Asylsuchenden von heute haben wir nicht gerufen, Das aber
    unterscheidet sich erheblich! Dass Wirtschaftsflüchtlinge heute
    auch willkommen sind, bei der Überzahl an Flüchtlingen, kann
    ich nicht verstehen, Und dass "Im Großen und Ganzen" einiges
    funktionieren soll, kehrt die Realität etwas unter den Teppich.
    Habe nun verstanden, dass die Gedankengänge aus der linken
    "neues deutschland"-Leser-Ecke stammen. Muss es auch geben,
    diese andere Meinung.

  9. Autor Johannes Wollbold
    am 07. September 2017
    9.

    "Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat die Klage von Ungarn und der Slowakei gegen die Umverteilung von Flüchtlingen in vollem Umfang zurückgewiesen. Eine entsprechende von der EU beschlossene verbindliche Aufnahmequote sei rechtens, teilte der EuGH am Mittwoch mit." (http://www.faz.net/aktuell/fluechtlingsquote-slowakei-und...)

    Die Slowakei hat das Urteil und ihre Quote von 902 Flüchtlingen von den 120.000 im Herbst 2015 beschlossenen akzeptiert, Ungarn muss man vielleicht noch finanziell zwingen. Aber jetzt ist der Weg frei für eine schnelle gesamteuropäische Umsetzung des Beschlusses (auch wenn er diesen Monat ausläuft und die EU-Kommission ihn nochmal erneuern muss). Wenn Deutschland da vorangeht und seinen Solidaritätsanteil von knapp 30.000 Flüchtlingen aufnimmt (nicht so viele, keine Überforderung angesichts der aufgebauten Strukturen!), ist das keine "einseitige Vorleistung" mehr, sondern Pflichterfüllung eines wirtschatlich starken Landes, das jahrelang von geringen Flüchtlingszahlen durch Dublin III "profitiert" hat. Und: Im Wahlkampf keine Angst vor der AfD! Vielmehr muss man Ausländer-Hassern offensiv entgegentreten.

    Gute Chancen also für meine Anfrage, auch wenn sie trotz zähen Ringens kaum auf den vorderen Plätzen landen wird.

  10. Autor Felizitas Stückemann
    am 08. September 2017
    10.

    Zu 11.: "trotz zähen Ringens.." grenzt an Flüchtlings–
    Fanatismus und fördert die AfD. Das EuGH-Urteil bezieht
    sich vornehmlich auf die Staaten, die bislang noch keine
    oder fast keine Menschen aufgenommen haben, im Unterschied
    zu Deutschland, das 2015/16 überdurchschnittlich viele
    aufgenommen hat und jetzt einmal pausieren sollte !
    Z.B. in der Stadt Essen, längst keine Großstadt, sind allein
    ZWANZIGTAUSEND Flüchtlinge zu bewältigen!(WDR 2 v.06.09.)
    Was nützt wirschaftliche Stärke, wenn die notwendige Stärke,
    nämlich ausgebildete Fachleute, die Flüchtlinge in Sprache und Begleitung zu betreuen, an allen Ecken und Enden fehlen ??
    In Essen z.B. haben sich hierfür ungebetene Strukturen
    gebildet, die gegen Bezahlung, arabischen, Irakischen
    Flüchlingen zu schnelleren Verfahren verhelfen..... Und wer
    kann noch entscheiden, ob die vorgetragenen Angaben,
    Lügen oder Wahrheiten sind ? Und bevor man über Bildung
    und Arbeit redet, sollten zwei Dinge gelehrt werden, wer
    die nicht in sich aufnimmt, ist hier fehl am Platze: Erstens
    die deutsche Sprache, zweitens unser Frauenbild! Frauen
    laufen bei uns nicht hinterher und sind auch nicht vermummt.
    Frauen haben einen eigenen Namen und nicht wie in
    Afghaninstan, wo es für Frauen keine Namen gibt.
    Dort gehen intelligente Frauen auf die Steraße, gründen
    "what ist my name". Wollen Sie den Männern, die anders
    sozialisiert, nach hier kommen, das beibringen ???
    Es gibt einige deutsche Männer, denen die Pascha-Kultur
    wohl gut gefällt. Wir haben aber unsere Kultur und die
    hat zunächst einmal Priorität. Zum Glück gibt es auch
    Flüchtlinge, die Christen sind. Leider aber die wenigsten.

  11. Autor Katharina Pecher
    am 09. September 2017
    11.

    Wenn ich Ihre Kommentare lese , Herr Wollbold , habe ich das Gefühl , wir beide leben in einem unterschiedlichen Deutschland . So geht es mir auch immer , wenn ich die Linken und die Grünen hier im Landtag erlebe . Sie drücken knallhart die Inklusion ( behinderter Kinder ) und die Integration ( Asylanten ) in den Schulklassen durch . Die Lehrer hier wehren sich , haben einen hohen Langzeit - Krankenstand ( psychische Zusammenbrüche) ,halten das für einen Fehler , wurden aber einfach nicht gefragt, als man das durchsetzte. Theoretisch würde dieses Konzept von vermeintlichen Experten für machbar erklärt und fundiert durch Studien alternativer Pädagogen sollte das klappen , aber die eigentlichen Erbringer der Leistung , die Lehrer in den Schulen , haben langjährige Erfahrungen und sehen es
    anders . Für sie haben sich die Förderschulen als gut erwiesen. Ihre Ansichten zur Asylpolitik sind für mich wie die Inklusions- und Integrationspolitik unserer Landesregierung, sicher gut gemeint , gehen aber völlig an der Realität vorbei und führen zu einem totalen Chaos und zur Ablehnung durch das eigene Volk, wenn man sie trotzdem durchsetzt .

  12. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 10 am 12. September 2017
    12.

    Hallo Frau Stueckemann,

    mit "zaehem Ringen" meinte ich die Entwicklung der anfangs reflexhaften Ablehnungen meiner Anfrage, dann mehr Verstaendnis. Ich denke nicht, dass ich hier fanatisch alle bekehren will (aber Satire und Polemik muessen manchmal sein). Vielmehr hatte ich in Kommentar 4 einen Vorschlag fuer einen Basis-Konsens gemacht: Illegale Migration eindaemmen, als Gegengewicht auch legale Migrationsmoeglichkeiten erweitern, freiwillige Rueckkehr abgelehnter Asylbewerber foerdern, notfalls mehr abschieben. Nochmal meine Frage: Koennen wir uns hier auf diese Prinzipien einigen? Sie sind, denke ich, von allen Parteien ausser der AfD akzeptiert, und auch von einem grossen Teil der Oeffentlichkeit. Im einzelnen gibt es dann genug Spielraum fuer demokratischen Streit.

    Vor allem: Die Anerkennung einer gemeinsamen Grundlage wuerde das gesellschaftliche Klima befrieden und eine respektvolle Begegnung gegenueber hier lebenden Fluechtlingen foerdern.

  13. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 10 am 12. September 2017
    13.

    Ich rede nicht von - halb-legaler, korrupter? - Hilfe bei Asylantraegen, sondern von Wohnung, Sprachkurs, Hilfe bei Ausbildung, Beruf, allgemein Integration. Da arbeiten staatliche Stellen inzwischen viel effektiver, und viele gesellschaftliche Organisationen haben ihre Strukturen sehr ausgebaut. in meinem Bundesland bestehen, wie gesagt, teils sogar Ueberkapazitaeten.

  14. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 10 am 12. September 2017
    14.

    Hallo Frau Stueckemann,

    zuletzt zu Frauenrechten: Respekt vor Frauen muessen wir natuerlich fordern. Im Fall z.B. von Gewalt greifen die Gesetze. Sonst ist es eine gesellschaftliche Auseinandersetzung, die zunaechst einmal die betroffenen Frauen und Maedchen selbst fuehren. Wir koennen sie dabei unterstuetzen, und es gibt Institutionen wie Frauenhaeuser, den Kinderschutzbund oder Jugendaemter.

    Von repressiven Massnahmen wie einem Burka- oder gar Kopftuchvbot halte ich nichts, sie sind ein Widerspruch zum Ziel der Befreiung. Moechte ich hier aber nicht ausdiskutieren, das Thema ist zu alt.

  15. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 10 am 12. September 2017
    15.

    1 habe ich vergessen: Das EUGh-Urteil hat nichts mit freiwilligen Aufnahmen 2015/2016 zu tun. Es betrifft die geordnete Umverteilung innerhalb Europas. Deutschland hat seine Quote von Herbst 2015 (noch lange) nicht erfüllt. Wenn wir jetzt zögern - bei weniger Flüchtlingen als zur Zeit alleine in Essen leben -, was werden dann wohl andere Länder machen?

    Merkel scheint es ähnlich zu sehen. Gestern meinte sie: "Bei der solidarischen Verteilung von Flüchtlingen in Europa sind es von derzeit 28 Mitgliedstaaten nur drei bis vier Staaten, die das rigoros ablehnen", sagte die CDU-Chefin: "Alle anderen haben sich bereit erklärt, ihren Anteil zu tragen, und nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs ist selbst beim slowakischen Ministerpräsidenten Bewegung zu erkennen."

    http://www.spiegel.de/politik/ausland/ungarn-angela-merke...

  16. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 10 am 14. September 2017
    16.

    Hm, ja - mit den Betroffenen sollte man immer reden und ein "Ohr für die kleinen Dinge" haben, wie A. Merkel auf großen Plakaten behauptet. Nach meiner früheren Erfahrung funktionieren aber Inklusion und Integration, wenn der Unterricht stark individualisiert, selbstorganisiert ist, ohne duch Gängelei den gleichen Lehrplan für alle durchsetzen zu wollen. Also in einer entspannten, toleranten Atmosphäre, wie ich sie mir auch für Flüchtlinge wünsche.

    Aufnahme von Flüchtlingen ist aber noch einmal eine andere, gesamtgesellschaftliche Sache. Da kann man nicht jedeN einzelneN fragen, sondern die demokratische gewählte Regierung hat in einer Notsituation 2015 entschieden, dann wurde das Vorgehen breit diskutiert und in parlamentarisch beschlossene Gesetze und Richtlinien gegossen. Durchaus unter Berücksichtigung des "Stöhnens unter der Last" einer großen MInderheit / relativen Mehrheit. Und am 24.9. können Sie ja wählen, wie es weitergeht. Ich und viele andere sehen kein so großes Chaos, dass das z.B. inhumane Massen-Abschiebungen, noch größere Abschottung, Verweigern jeglicher legaler Wege, nach Deutschland zu migrieren rechtfertigen würde. Das Wahlergebnis werden Sie sicher auch respektieren.

  17. Autor Johannes Wollbold
    Kommentar zu Kommentar 11 am 14. September 2017
    17.

    Hallo Frau Pecher,

    mein Kommentar eben bezieht sich auf Ihren Kommentar 13, nicht auf Kommentar 12.

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