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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Wolfgang Mücke am 07. Juli 2011
16534 Leser · 4 Kommentare

Umwelt und Tierschutz

CO2 oder Sonnenaktivität

Sehr geehrte Fr. Bundeskanzlerin,

immer wieder lese sich, dass viele Klimaforscher CO2 nicht als Ursache für die Erderwärmung ansehen. Es gibt unzählige Artikel und Bücher darüber.

Unser Altkanzler Helmut Schmidt soll dieses Jahr vor der Max-Planck-Gesellschaft gesagt haben, dass die Ergebnisse des IPCC, des sogenannten „Weltklimarates“, der das CO2 für die Erderwärmung verantwortlich macht, nicht wissenschaftlich, sondern wirtschaftlich und politisch begründet seien.

Die Bundesregierung versucht, möglichst viele Länder auf den Kurs der CO2-Vermeidung zu bringen. Auch die Berliner Klimakonferenz im März dieses Jahres sollte dazu dienen.

Wenn es so viele Skeptiker der CO2-Theorie gibt, müsste dann die Regierung nicht versuchen, die Gegner an einen Tisch zu bringen?

Müsste es dann nicht einen öffentlichen Dialog über diese Auseinandersetzung geben?

Ist es richtig, dass man Gegner der CO2-Theorie einfach ignoriert oder sogar diskriminiert?

Kann es nicht sein, dass CO2 so wenig mit der Erderwärmung zu tun hat, wie AKWs sicher sind?

Ich bin kein Klimaforscher und kein Meteorologe. Ich weiß nicht, wer recht hat. Aber müsste es nicht eine Klärung dieses Streits geben, bevor man viele Gesetze zur CO2-Vermeidung erlässt (Glühbirnenverbot, E10-Treibstoff und vieles mehr).

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Mücke

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 17. August 2011
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Dr. Mücke,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Das von Ihnen erwähnte IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) führt selbst keine wissenschaftlichen Untersuchungen durch, sondern sammelt die Resultate von Forschungen verschiedener Disziplinen. Als sogenannter Weltklimarat hat es die Aufgabe, Risiken der globalen Erwärmung zu beurteilen sowie Vermeidungs- und Anpassungsstrategien zusammenzutragen.

Im Abstand von etwa sechs Jahren werden in sogenannten Sachstandsberichten die weltweiten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Klimaveränderung zusammengefasst und von über 100 beteiligten Forschern kommentiert oder kritisiert. Diese Berichte bilden damit den aktuellen Wissensstand auf dem Gebiet der Klimatologie ab. Auch Skeptiker der CO2-Theorie haben so die Möglichkeit, ihre Meinungen einzubringen.

Einig sind sich die Experten darin, dass die Emissionen von Kohlendioxid einen wichtigen Bestandteil des Klimasystems darstellen und zu einem gewissen Grad zur Erwärmung der Erdatmosphäre beitragen. Würde daher der CO2-Ausstoß ungebremst bis zur – möglicherweise Jahrzehnte dauernden – Klärung des CO2-Streits fortgesetzt, könnte es für regulierende Maßnahmen bereits zu spät sein.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Tony Katz ddp-partei
    am 10. Juli 2011
    1.

    Tja, eine ehrliche sachorientierte Auseinandersetzung mit der CO2 Thematik ist in der Tat schwierig. Für meine persönliche Einschätzung reicht mir die Erkenntnis darüber, was z.B. die Herren Al Gore und Pachauri für wirtschafliche Interessen haben, wie schlampig sie mit wissenschaftlichen Daten um gehen und was die CO2 "Propheten" eigentlich sonst noch für konkrete Empfehlungen geben. Also, auch ich bin kein Fachmann, aber ein 100% für erneuerbare Energien (außer Biosprit) überzeugter - nur nicht aus CO2 Gründen...

  2. Autor Thilo Roth
    am 10. Juli 2011
    2.

    Ich stimme ihnen vollkommen zu, das muss diskutiert werden. Wissenschaftler die eine andere Meinung äußern werden Mundtot gemacht. Dabei lebt die Wissenschaft von der ständigen Hinterfragung der Fakten und Theorien.
    Eines finde ich besonders kritisch, das Klima hat sich schon immer geändert und das wird total vergessen. Man bedenke das um 1400 die Wikinger noch Ackerbau in Grönland betrieben haben und es Weinanbau in Großbritannien gab, heute noch nicht möglich, zu kalt. Also war es vor gut 600 Jahren wärmer als heute. Nur gab es damals noch keinen durch die Industrialisierung verursachten CO2 Ausstoß also kann man doch durchaus andere Aspekte in betracht ziehen die durchaus einflussreicher als CO2 erscheinen. Wieso soll ein natürlicher Klimawandel der immer stattgefunden hat auf einmal vom Menschen ausgehen?
    Man kann auch in die 70ger zurückschauen, damals glaubte man an Global Cooling, weil von 1945-70 die Temperaturen sanken. Trotz stetig steigenden CO2 Ausstoßes.
    Gute Frage, hoffen wir auf eine gute Antwort

  3. Autor Wolfgang Mücke
    Kommentar zu Kommentar 1 am 11. Juli 2011
    3.

    Natürlich müssen wir sparsam mit Kohle, Erdöl und Erdgas umgehen, weil die Ressourcen endlich sind. Früher oder später werden diese Energieträger immer teurer.
    Natürlich ist es sinnvoll, möglichst weitgehend unabhängig von Erdöl und Erdgas zu werden, weil wir damit von anderen Staaten oder Organisationen wie der OPEC abhängig sind. Das gilt übrigens auch für Uran.
    Aber beispielsweise brauchten wir keine CO2-Speicher, wenn CO2 gar kein Problem ist. Genau die Erprobung der CO2-Speicherung hat die Regierung jetzt beschlossen.

  4. Autor Bernd Pfeiffer
    am 01. August 2011
    4.

    Auch wenn Co2 der Klimaauslöser ist,sollten wir ernsthafter an der Lösung chemischer Bindungen des Co2 arbeiten,nicht nur so nebenbei,sondern als Auftrag der Regierung,da die Gefahr beiCCS absolut besteht ,nicht kalkulierbar und jedes Warten die Situation wie bei AKW`s unverantwortlich bestätigt.Jedes jammern und entschuldigen,(wie in Japan) hinterher,ist für uns unzumutbar.Wir wollen Taten und Erfolge sehen,die von einer verantwortungsvollen Regierung ausgehen und nicht von ökonomischen Aspekten getragen ,Gefahren mit vielen Menschenopfern einfach einkalkuliert.Es wäre schön,wenn die angesprochenen Regierungsmitglieder auch hierzu einen Kommentar schreiben.

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