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Abstimmungszeit beendet
Autor Werner Buhne am 12. Dezember 2016
7424 Leser · 5 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Das Riesen-Mitleid mit den Syrern (Aleppo) -- VERLOGENHEITSPOLITIK wird zur Farce.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
im Jemen bombardieren unsere 'Freunde' die Zivilbevölkerung tot oder in's allerschlimmste Elend. Obama-Drohnen morden, von Deutschland aus gesteuert, Familien in großem Maße. Aber jetzt wird der Focus, wie gewohnt(!), auf eine ganz bestimmte Stelle dieses großen an unzähligen Orten von Grausamkeiten geprägten Globus gelenkt, unter Ausblendung allen massenhaften Schreckens und Unrechts auf der ganzen übrigen Welt.

Bereits zu Beginn des Konfliktes sprach im Deutschen Fernsehen, anlässlich einer Preisverleihung, ein syrischer Schriftsteller eine unmissverständliche Warnung aus: Die 'guten' Rebellen dürfe man auf gar-keinen Fall(!) mit Waffen ausrüsten---sonst mache man aus Syrien "einen zweiten Irak". Niemand darf also behaupten, die gegenwärtigen Folgen der 'westlichen' Politik waren nicht bekannt. Und Assad erklärte von Anfang an---unter Weglassen des eigenen Mitverschuldens natürlich---dass dieser 'Bürgerkrieg' von äusseren Mächten betrieben würde. Völlig zu Recht---wie jetzt nicht mehr abzuleugnen ist.

Was tat man aber hierzulande--trotzdem?? Wider besseres Wissen---die syrische Armee war stark und hoch gerüstet, und auf die Niederschlagung von Aufständen in diesem problematischen, immer gespannten Staate bestens orientiert---wurde der unmittelbar bevorstehende Fall Assad's völlig wahrheitswidrig(!) ständig propagiert. Alleine durch dieserart 'Propaganda', irreführende Information, wurden die Bürgerkriegs-Willigen in ihren blutigen Plänen bestärkt. Und es war auch keiner Information darüber wert, dass große und starke Teile der Bevölkerung fest auf Assad's Seite stehen mussten(!), alleine deshalb, weil sie nur das Schlimmste und Blutigste von einer Machtumkehr zu befürchten hatten.

[......]

[Frage:] Halten Sie diese überfokussierte Sorge um die Bevölkerung Aleppos und das ständige Bestehen auf Feuerpausen, welche die Rebellen wieder stärken, wirklich für ehrliche Humanität?

Kommentare (5)Schließen

  1. Autor Werner Buhne
    am 12. Dezember 2016
    1.

    ERGÄNZUNG:
    (Auch dieser Artikel war wieder zu lang. Aber diesmal war es einfach: Ich konnte die letzten drei Kapitel vor der [Frage] einfach streichen. Und die trage ich jetzt hier nach:)

    Letztlich waren es auch dann nur die anerkanntermassen 'bösen', internationalen Terroristen, welche die legale Regierung überhaupt in Bedrängnis brachten, und auch jetzt noch dafür sorgen, dass die Regierung diesen Krieg des Elends der Bevölkerung noch nicht beendet hat.

    Als Assad-Senior 1982 einen Aufstand durch das "Massaker von Hama" kurzerhand blutigst(!) beendete, berührte es uns nicht - das Gegenteil war der Fall: Als Verbündeter gegen den angeblichen "Schlächter ((des Oel-Landes)) von Bagdad" wurde er höchstwillkommen. Assad-Junior aber war mit seinen Liberalisierungsversuchen an diesem schwierigen Lande einfach gescheitert; und zur sofortigen Niederschlagung der Aufstandsbewegungen fehlte ihm seines Vorgängers Brutalität.

    Über jede russische Bombe wird nun reportiert, jedoch keine Berichte darüber, dass die Menschen von den 'Widerstandskaempfern' an Flucht gehindert werden. Aber kaum nur begann überhaupt der Vormarsch der west-orientierten Streitkräfte auf Mosul - sogleich ist auch das Zauber-Wort der Exculpation wieder da: "Zivilisten als Schutzschilde".

    [Frage:] Halten Sie ... ... (wie oben)

  2. Autor Klaus Fink
    am 12. Dezember 2016
    2.

    In Aleppo findet derzeit der kriegerische Super-Gau statt, an systematischen und massenhaften Gräueltaten kaum mehr zu überbieten. Fraglos ist daher das Eintreten der internationalen Gemeinschaft für Feuerpausen und massive humanitäre Hilfe für die geschundene Bevölkerung ein Gebot der Stunde. Daran ändert sich auch nichts wenn man den Blick in den Jemen oder viele andere Kriegsgebiete weltweit richtet, in denen Menschenrechte auch gröblichst verletzt werden. Ein Unrecht rechtfertigt doch kein anderes. Dass es leider auf dieser Welt schon immer eine doppelte Moral gab und gibt, sieht man z.B. des Öfteren am Eintreten bzw. Nichteintreten der Weltmacht USA in kriegerische Konflikte. So sah man dem Völkermord in Ruanda 1994 weitgehend tatenlos zum wobei damals schätzungsweise eine Million Menschen den Tod fanden. Ihre Ölinteressen in Nigeria haben die USA dagegen durch massive militärische Interventionen stets verteidigt. Aber auch Russland greift nur dort ein wo eigene geostrategische Interessen auf dem Spiel stehen. Menschlich, moralisch und humanitär jeweils eine schreiende Ungerechtigkeit aber dem menschlichen Streben nach Machterhalt geschuldet. Leider. Assad zu verteidigen fällt mir schwer. Er ließ systematisch foltern und hat auch mit Giftgasangriffen und anderen Kriegsverbrechen Menschenrechte mit Füßen getreten.

  3. Autor Werner Buhne
    am 14. Dezember 2016
    3.

    Klaus, -- "Assad zu verteidigen fällt" selbstverständlich jedem vernünftigen Menschen "schwer". Aber den braucht man nicht zu "verteidigen" - der 'verteidigt' sich einfach selbst, d.h. er gewinnt eben diesen 'Krieg'. Mein Punkt dabei ist ja dieser: Ohne das Eingreifen des 'Westens', z.B. Waffenlieferungen und Ausbildung von - sagen wir einmal: - Terroristen durch die Amerikaner hätte Assad die Abwesenheit(!) eines solch verheerenden Kriegszustandes längst wiederhergestellt. Und eine gewisse Humanisierung des Verhaltens der Machthaber könnte der 'Westen' durch seine politischen und insbesondere finanziellen Machtmittel bewirken. Dafür hätte er Jahrzehnte(!) bereits Zeit und Anlass(!) gehabt. So etwas macht er aber nicht, sondern er führt oder fördert Krieg, und dann wird er aber ganz schnell zum Pazifisten, wenn die Gegenseite auf dem Vormarsch ist.

    Aber woher wissen Sie eigentlich, dass dies der "kriegerische Super-Gau" ist, ich vermute eher, dass Sie, wie fast alle bei uns, gar nicht wissen, was in einem solchem Krieg, an dessen Ausmaß 'der Westen' entscheidenden Anteil hat, geradezu regelmäßig vorgeht - insbesondere in einem solch gespanntem Lande, welches immer nur durch brutale Gewalt zusammengehalten wurde. Die 400.000(!), die bisher schon gestorben sind - als man noch Hoffnung hatte, dass unsere 'Guten' die Macht im Sinne unserer Interessen verändern würden, die hatten, wie ich annehme, wohl kaum positivere Umstände. --- Und woher haben Sie eigentlich diese genauen Informationen - und vor allem: warum(!) bekommen Sie die jetzt. Als Falludscha von den Amerikanern niedergemacht wurde, bekam man bei uns überhaupt keine Informationen mehr. Nach Aussagen von Soldaten muss das dort noch grausamer gewesen sein - und das war noch nicht einmal ein Bürgerkrieg, sondern ein eigentlich regulärer zwischenstaatlicher, in dem das internationale Kriegsrecht Geltung besitzt.

    Mein Fokus liegt ja auch nicht auf [Fortsetzung, da zu lang - aber unter Antwort, da vorher vergessen.]

  4. Autor Werner Buhne
    Kommentar zu Kommentar 2 am 14. Dezember 2016
    4.

    [Fortsetzung von 'Kommentar']
    Mein Fokus liegt ja auch nicht auf Steinmeiers Forderung nach humanitären Feuerpausen . (In meinem, wie Sie es ja richtig benennen, "Stakkato-Stil" konnte ich das lediglich als Schlagwort ganz un-ausdifferenziert noch in die 250 Worte einbringen.) Allerdings sieht man im Moment ja doch gerade, dass dieser Zustand des absoluten Elends für die Zivilbevölkerung durch das konsequente Fortschreiten der überlegenen Kräfte schnell und auch wohl anhaltend bereinigt wird - also durch Putins Unterstützung und nicht durch Steinmeiers Forderungen.

    PS: Jetzt sehe ich gerade selber die neueste Medien-Lage. Aber darauf wiederum jetzt noch einzugehen, führt zu weit. Ich schreibe besser einen extra Beitrag mit dem Titel: Die Humanität ist die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln??? (Die Kommentare werden sowieso kaum gelesen.)

  5. Autor Werner Buhne
    Kommentar zu Kommentar 2 am 15. Dezember 2016
    5.

    Herr Fink, es tut mir Leid: der trotz des Zeitverlustes durch das Herunterloeschen und Neu-Eintippen des 'überschuessigen' Textes (des obigen Kommentares) noch geschriebene und eingestellte 'Beitrag' ((und dabei auch noch komplett mit "Stakkato"-Technik umgewandelt)) enthält eigentlich nicht wirklich das, was ich als Antwort für Sie im Kopf hatte. Aber das Format ist für ein solches Thema auch einfach zu kurz.

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