Sehr geehrter Herr Böck, sehr geehrter Herr Dey,
vielen Dank für Ihre Fragen, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Da Ihre beiden Fragen das Thema Flüchtlinge betreffen, beantworten wir sie auch in dieser Woche zusammen:
Die Zahl der Flüchtlinge ist wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen in vielen Krisenregionen und politischer Verfolgung so hoch wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Wir Deutschen wissen aufgrund unserer Vergangenheit, welches menschliche Leid hinter jedem einzelnen Flüchtlingsschicksal steht. Gerade vor diesem Hintergrund wird Deutschland seiner Verantwortung gegenüber Menschen, die politisch verfolgt werden, gerecht. Wir bieten politisch Verfolgten in unserem Land Schutz, solange sie in ihrer Heimat nicht sicher sind.
Unser Grundgesetz sagt in Artikel 16a ausdrücklich: "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht" und unser Grundgesetz schützt in Artikel 1 ebenso ausdrücklich die Menschenwürde, gleichgültig aus welchem Land die Menschen kommen.
Klar ist, dass Zuwanderung und steigende Asylantragszahlen Bund, Länder und Gemeinden in vielen Bereichen derzeit vor große Herausforderungen stellen. Ebenso klar ist, dass die Zuwanderung nach Deutschland Auswirkungen auf eine Vielzahl von Bereichen in Politik und Gesellschaft hat, sei es die demographische Entwicklung, der Arbeitsmarkt oder der Bereich Bildung und Ausbildung.
Die Verantwortung für die Unterbringung von Asylbewerbern - und damit auch die Finanzierung - liegt bei den Ländern und bei den Kommunen. Die Bundesregierung unterstützt sie dabei finanziell.
Bund und Länder werden gemeinsam umfassende Maßnahmen umsetzen. Besonders dringend ist die Beschleunigung der Asylverfahren. Bei denjenigen, die keine Chance auf eine Bleibeperspektive haben, das betrifft vor allem Flüchtlinge vom Westbalkan, werden künftig schnellere Entscheidungen getroffen. Wichtig ist auch, dass Flüchtlinge mit einer hohen Bleibeperspektive in Zukunft noch stärker bei der Integration unterstützt werden.
Es stimmt aber auch, dass wir die Not von Bürgerkriegen und vergleichbaren humanitären Katastrophen nicht hier in Deutschland lösen können. Deshalb ist es nach wie vor notwendig, die Hilfe vor Ort zu verstärken. Insbesondere die Menschen in Nordafrika sollen rasch auf eine bessere Lebensperspektive vertrauen können. Deutschland hilft dabei bilateral und gemeinsam mit den anderen EU-Staaten. Ein Schwerpunkt der deutschen Flüchtlingshilfe liegt in der Hilfe vor Ort.
Deutschland sucht gemeinsam mit der EU nach einer Antwort auf die Flüchtlingsströme. Wir setzen uns dafür ein, dass Fluchtursachen und Schlepperbanden bekämpft und schutzbedürftige Flüchtlinge gerecht verteilt werden.
Weitere Informationen:
http://www.bundesregierung.de/Webs/Breg/DE/Themen/Fluecht...
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Infodienst/2015/...
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/...
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Bulletin/2015/01... http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Rede/2015/06/201...
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