Sehr geehrter Herr Politowski,
vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Seien Sie unbesorgt: Die von der Bundesbank verwalteten Gold- und Devisenreserven der Bundesrepublik Deutschland standen im Zuge der Euro-Krise zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion.
Bei der Euro-Stabilisierung geht es nicht um unser Gold. Es gibt daher keinen Grund, die Zukunft der deutschen Goldreserven in Frage zu stellen.
Richtig ist: Beim G20-Gipfel in Cannes haben einige Länder vorgeschlagen, den Rettungsschirm EFSF mit einem Teil der Gold- und Währungsreserven der Euro-Notenbanken aufzufüllen. Deutschland hat diesen Vorstoß aber strikt abgelehnt, da das die Unabhängigkeit der Bundesbank untergraben würde.
Die Währungsreserven der Bundesbank stehen aus rechtlichen, geldpolitischen und wirtschaftlichen Gründen nicht zur Finanzierung solcher Vorhaben zur Verfügung. Die Verwendung der Währungsreserven unterliegt ohnehin sehr strikten Vorgaben.
Derzeit verwaltet die Bundesbank von Frankfurt aus 3.401 Tonnen Gold. Der größte Teil dieser Goldreserven lagert – historisch und markt-bedingt – bei der Federal Reserve Bank in New York sowie bei den Zentralbanken in London und Paris. Die Lagerung im Ausland ist betriebswirtschaftlich sinnvoll, solange sie kostengünstiger ist als der Transport nach Deutschland und der Bau zusätzlicher Tresoranlagen.
Die deutschen Goldreserven sind essentieller Bestandteil der Währungsreserven. Verfügen kann darüber nur die unabhängige Bundesbank. Und es gibt keinen Grund und auch keinen Versuch, daran etwas zu ändern.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 15. November 2011
1.
am 06. Dezember 2011
2.
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