Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

SpiegelOnline, die Ausgabe vom 24.12.2016, schreibt:
Eine Passage blieb Merkel besonders im Gedächtnis haften, sie zitierte die Sätze wörtlich: Trump sagte: "Es gibt keine Welthymne, keine Weltwährung und keine Weltbürger.“ "Wir verneigen uns vor einer Flagge. Und das ist die amerikanische. Und ich nehme an auch Sie, Frau Merkel, verneigen sich vor der deutschen Flagge!

Warum verweisen Sie gerade auf diese Aussage? Gibt es eine Welthymne? Haben wir eine Weltwährung? Wer sind die Weltbürger dieser Erde? Der Prozentsatz der Befragten in Deutschland, die sich eindeutig oder wenigstens überwiegend als Weltbürger fühlen, sank seit 2009 um 13 Prozentpunkte auf derzeit 30 Prozent ab. Nur 4 Prozent sehen sich eindeutig als Bürger der Welt.

Die Globalisierung braucht Weltbürger. So ist kritisch zu hinterfragen, ob die heutige Form der Globalisierung den Menschen als Weltbürger zugutekommt? Nein, die Globalisierung der Märkte favorisiert einseitig die materielle Produktion. Die Begeisterung in der Regierungskoalition für CETA und TTIP dokumentieren das beispielhaft. Geistige Erzeugnisse, wie die Menschenrechte, Gerechtigkeit, Demokratie und Ökologie spielen eine untergeordnete Rolle. Und der Einfluss der Bürger schwindet in dem Maße, wie rein wirtschaftlich orientierte Lobbygruppen an Einfluss gewinnen.

Warum muss ich Weltbürger sein und meine Zugehörigkeit zur deutschen Nation von untergeordneter Bedeutung ansehen? Schaue ich mir das konservative und bodenständige Bayern an und zelebriere ihnen, dass sie in erster Linie Weltbürger sind. Was werden sie zu mir Deppen sagen?