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Abstimmungszeit beendet
Autor Martin Schütz am 23. August 2016
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Innenpolitik

"Die Deutschen weg machen"

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

ich (30 Jahre, Student) bin seit einiger Zeit in der ehrenamtlichen örtlichen Flüchtlingshilfe aktiv und habe engeren Kontakt zu einem Afghanen. Der Kontakt ist durch allerlei Deutsch lernen, Schach spielen, Briefverkehr und Minijob organisieren gekennzeichnet. Letzten Samstag habe ich erst wieder über zwei Stunden im Flüchtlichgsheim Fahrräder repariert und heute mit ihm eine Wohnungsbesichtigung wahrgenommen, da er eine dreijährige Aufenthaltsgenehmigung hat und aus der Gemeinschaftsunterkunft raus muss. Beim Warten erzählt er so vor sich hin, dass es in Österreich besser ist, weil man dort mehr Bafög (angeblich 800 € statt wie hier ca. 670 €) bekommt und wenig später, dass die Flüchtlinge die "Deutschen weg machen wollen"!

Selbst, wenn das nur so daher gesagt war, ist das nicht zu dulden, finde ich. Durch solche Äußerungen erscheint mir meine Hilfsbereitschaft naiv. Auf der einen Seite glaube ich nicht, dass Sie solche Äußerungen begrüßen, aber gegen ein Gedankengut, das darauf aus ist Deutsche in ihrem Heimatland zu unterdrücken, wird auch nichts getan.
Was glauben Sie wo das hinführt? Ich ärgere mich gerade wirklich, weil ich denke, dass ich ausgenutz werde von Menschen von denen ich denke, dass sie hier einfach friedlich leben wollen.

Ich hoffe, dass Sie die Menschen, die hier schon lange zu Hause sind und sich mit dem Land identifizieren nicht hintanstellen zugunsten von Menschen, die sich über andere erheben.

Natürlich habe ich auch positive Erfahrungen mit Flüchtlingen gemacht, aber die sprechen nicht für eine Bedrohung

Mit freundlichen Grüßen
Martin Schütz