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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Ursula Edelmann am 03. März 2014
8570 Leser · 4 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Die kostengünstigste Entsorgung radioaktiver Altlasten

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, ich würde Ihnen gerne eine Frage stellen.
In meiner letzten Anfrage über die günstigste Entsorgung atomarer Altlasten erhielt ich eine ausweichende Antwort auf
meinen Hinweis auf den"Dual-Fluid-Reaktor. Diese deutsche
geniale Entwicklung ist Anwärter auf den "Greentec-Award"
Preis und erspart der deutschen Volkwirtschaft Milliarden-und
aber-Milliarden Kosten für die Endlager nuklearer Altlasten,
ist völlig ungefährlich und verwandelt hochradioaktive Stoffe
zu schwachradioaktiven Wertstoffen die nach 300 Jahren
weiterverwendet werden können. Eine Gefahr für die Allgemeinheit wird durch diesen Kraftwerkstyp ausgeschlossen. Diese Reststoffe enthalten seltene Erden
und seltene Metalle. Die Deutsche Bundeskanzlerin ist durch
Ihren Amtseid verpflichtet Schaden-auch finanziellen Schaden-
von Deutschalnd abzuwenden. Es ist deshalb Ihre Pflicht den
Hinweisen zu dieser genialen, Innovativen Kraftwerkentwicklung nach zu gehen und und genau zu prüfen!
Eine Nichtbeachtung des DFR. aus ideologischen GRÜNDEN
muß für eine deutsche Bundeskanzlerin ausgeschlossen sein. Zählen kann nur,den Nutzen Deutschlands zu mehren
und Kapital-und Kaufkraftverluste in billionenhöhe
für die Bevölkerung zu vermeiden. Deshalb, Frau Bundeskanzlerin bitte ich um genaue, tiefgehende Prüfung
des Dual-Fluid-Reaktors in deutschem Interesse.
Auch für unsere Exportwirtschaft ist diese Innovation von
grossem Nutzen.

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 24. März 2014
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Edelmann,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.

Der Deutsche Bundestag 2011 im Atomgesetz beschlossen, die Nutzung der Kernenergie zur gewerblichen Energieerzeugung zu beenden. Unter anderem verbietet das Gesetz den Neubau kommerzieller Atomkraftwerken. Der letzte Kernreaktor wird in Deutschland 2022 vom Netz gehen.

Der Deutsche Bundestag wird bald eine Kommission „Lagerung hochradioaktiver Stoffe“ einrichten. Sie soll Vorschläge erarbeiten, nach welchen Kriterien die Suche nach einem geeigneten Lagerstandort erfolgen soll. Das Gremium soll sich aber auch mit der Frage befassen, ob es andere Möglichkeiten für eine geordnete Entsorgung dieser Abfälle gibt. Möglicherweise wird die Kommission auch die Technologie erörtern, die Sie vorschlagen.

Wir hatten übrigens Ihre Frage bereits am 21. Februar 2014 umfassend beantwortet: http://www.direktzu.de/kanzlerin/messages/die-kostenguens...=only_answered&order=date&sorting=desc.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (4)Schließen

  1. Autor Helmut Krüger
    am 08. März 2014
    1.

    Sehr geehrte Frau Edelmann,

    "... ist völlig ungefährlich und verwandelt hochradioaktive Stoffe
    zu schwachradioaktiven Wertstoffen die nach 300 Jahren
    weiterverwendet werden können. Eine Gefahr für die Allgemeinheit wird durch diesen Kraftwerkstyp ausgeschlossen."

    so schreiben Sie es in Ihrer Eingabe.
    Ich finde, schon die Notwendigkeit eines sicheren Einschlusses über 300 Jahre und die Behauptung, dass eine Gefahr völlig ausgeschlossen werden kann, stellt die Quadratur des Kreises dar.

    Gewiss haben wir Kirchenbauten und weitere Bauwerke, die über 700, manchmal gar über 2.000 Jahre auf dieser Erde stehen. Dennoch sind deren mögliche Gefahren mit unseren Sinne erfahrbar, sichtbar, riechbar, fühlbar. Das ist beim lebensnotwendigen Einschluss radioaktiver Zerfallsprozesse nicht der Fall.

    So faszinierend es erstmal klingt, ohnehin zum Einschluss Bereitstehendes "nur" auf andere Weise einzuschließen, so ist die Sache dennoch schillernd. Besteht die Gefahr doch auf andere Weise in einer Art "Rebound-Effekt" nach dem Motto: Es geht ja. Da haben wir doch den Entsorgungsnachweis, der bisher fehlte.

    Es gibt keinen ungefährlichen Entsorgungsnachweis von Radioaktivität. Und dies genau deshalb, weil sie, die Radioaktivität, unseren Sinnen anders als andere Stoffe nicht zugänglich ist, wir also gar nicht adäquat im Gefahrenfall reagieren können.

    Freundliche Grüße
    Helmut Krüger

  2. Autor Helmut Krüger
    am 08. März 2014
    2.

    P. S. Die Tatsache, dass diese angeblich grüne Erfindung auch noch Exportschlager werden soll, lässt deren Schillernheit nur noch größer werden.

    Ökologische oder "grüne" Technologien sind nicht grün lackierte im sonst omnipotenten Sinne, ökologische oder "grüne" Technologien sind in erster Linie solche, die zuallererst möglichst alle unsere Sinne bedienen und dem Gebot der Überschaubarkeit dienen. Dazu gehört ein großes Maß an unmittelbarer Handhabe, nicht aber an bloß technisch ablesbarer Abstraktion.

  3. Autor Ursula Edelmann
    am 08. März 2014
    3.

    Zu Autor Hellmut Krüger, Sie sind sich Ihrer Sache sehr sicher und
    von wissenschaftlicher Innovation halten Sie auch nicht viel?
    Der DFR wird von Wissenschaftlern in aller Welt anerkannt und ich
    frage Sie, ist das kein Fortschritt: Entweder milliardenteure Endlager
    wo die hochradioaktiven Abfäll mit nicht absehberen Risiken 10 000
    Jahre für Verfallszeit benötigen, oder die Verwertung und Mutierung im
    Dual-Fluid-Reaktor zu schwach radioaktiven Abfällen die nach 300
    Jahren bereits als Rohstoffe verwendet werden können. Ehe Sie hier
    pauschalen, ideologiebegründeten Unglauben verbreiten, könnte es
    nicht schaden, wenn Sie sich diese geniale Innovation erst mal selbst
    ansehen in www.Dual-Fuid-Reaktor.de. Was mich an den "grünen"
    Heilslehren so stört, ist das die Welt auf dem Erkenntnistand von 2014 stehen bleibt. Was wollen Sie Ihren Nachkommen mal erzählen,
    wenn Sie denen sagen müssen "Es gibt zwar etwas besseres als die
    Endlager, aber das entsprach nicht meiner damaligen ideologischen
    Verblendung. (Ausserdem gibt es bis heute noch kein von allen
    akzeptiertes Endlager). Wenn Sie sich erstmal genau über den DFR
    informiert haben, bin ich gerne bereit mit Ihnen weiter über den DFR
    zu diskutieren, aber über wissenschaftliche Realität und nicht über
    grüne Ideologien, von denen halte ich nichts, aber auch garnichts.
    Ich hasse alle Ideologien, ob grün, ob rot. Ideologien haben die
    Menschen bisher in Not und Armut getrieben, aber noch nie einen
    Fortschritt gebracht. Nun muß ich unterscheiden, was für den einen
    Fortschritt, ist für den anderen Rückschritt. Ich wundere mich immer
    mit welcher dogmatischen Gewissheit, die schon als Ersatzreligion
    gelten kann an Ihrem glauben festhalten. Ich frage Sie: sind alle
    Industrienationen blöd, weil diese an der Kernenergie festhalten?

  4. Autor Helmut Krüger
    am 10. März 2014
    4.

    Sehr geehrte Frau Edelmann,

    auf die vorherigen Sätze von Ihnen will ich selbstverständlich nicht eingehen, vielmehr sehe ich den Tenor Ihrer Antwort auf meinen Kommmentar in ihrem allerletzten Satz widergespiegelt:

    "Sind alle Industrienationen blöd, weil diese an der Kernenergie festhalten?"

    Das ist die Begründung für den Dual Fluid Reaktor, geehrte Frau Edelmann, nicht aber die unkritische "technische Innovation".

    Nein, blöd sind die anderen Industrienationen nicht, auch die nicht, die außer Deutschland, Österreich und auch Italien immer noch an der Milch-und-Honig- und Zauberstab-Technologie Atomkraft festhalten. Aber im höheren Maß von technischer Omnipotenz geprägt, das lässt sich schon sagen und das muss auch so gesagt werden.

    Es ist kein Zufall, dass nach dem Griff zur omnipotenten Weltmacht nun in bewusster Abkehr davon eine Ethik der Demut, also die Frage nach den Grenzen von Technik in Deutschland einen höheren Stellenwert besitzt als in vglw. anderen Ländern.

    Mit freundlichen Grüßen
    Helmut Krüger

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