Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Peter Schmidt am 06. Juni 2013
13174 Leser · 7 Kommentare

Familienpolitik

Ehe für alle

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

heute hat das BVerfG über die steuerliche Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft entschieden.

Ich meine, unsere Politikerinnen und Politiker sollten den gesellschaftlichen Wandel in unserem Land durch neue Gesetze begleiten und gestalten, anstatt sich durch ein anderes Verfasssungsorgan dirigieren zu lassen.

Wann beabsichtigt die Union ihre bisherige Blockadehaltung aufzugeben und die alle anderen Fraktionen umfassende Mehrheit zur vollständigen Gleichstellung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu nutzen -- und endlich das ungelenke Hilfskonstrukt der sog. eingetragenen Lebenspartnerschaft abzuschaffen?

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Peter Schmidt

Kommentare (7)Schließen

  1. Autor Jessika Brinkmann
    am 12. Juni 2013
    1.

    Also ich bin auch dafür - Ehe für alle!
    Ich würde gern meinen Hund Lufti heiraten. Den liebe ich, er liebt mich, er ist treu und bescheiden. Wir haben zwar keine Kinder mitenander, aber wir könnten einen Hamster adoptieren. Lufti verdient nichts, so dass wir mit dem Ehegattensplitting viel sparen könnten und die Hundesteuer könnten wir als Werbungskosten von der Einkommenssteuer absetzen. Die Krankenversicherung wird als Familienversicherung für ihn billiger und zu dritt sind wir eine glückliche und moderne Familie!

  2. Autor Helmut Krüger
    am 14. Juni 2013
    2.

    Ich kann Sie darin nur unterstützen. So richtig es ist, dass Kinder nur aus gegengeschlechtlichen Beziehungen hervorgehen können und dies der URSPRUNGSgedanke der Ehe war, so wenig können wir dies ausschließlich sehen, dass dies in allen Fällen und immer so sei. Jede kinderlos gebliebene Familie - gleich. ob aus Zeugungsunfähigkeit des Mannes, gleich ob aus Empfängsnisunfähigkeit der Frau oder aus freiem oder materiellem Willen heraus - müsste nach der Ausschließlichkeitslogik die Nichtgeltung der Ehe zur Folge haben.

    Was niemand will und auch ich nicht befürworte.

    Also muss das Auseinanderfallen von Kinderzeugung und Ehe - dies in beide Richtungen - anders gefasst werden. Auch wenn Sie es auf die CDU/CSU konzentriert haben, so glaube ich, dass das Durchstellen von NORMalität keine Angelegenheit dieser Partei alleine ist, sondern Homosexuellenfeindlichkeit in vielen Bereichen vertreten ist. Bei den Künstlern nicht, im politischen Bereich - trotz Skepsis und Denkkonservatismus hier und da - eigentlich auch nicht, allerdings aber in Autowerkstätten und in Bauarbeiterbuden, in der Mehrheit des katholischen Klerus und auch in den Domänen des männlichen Leistungssports, den mit Millionengagen hochbezahlten Balltretern. Bis da völig selbstverständlich ein Mann an der Seite abgelichtet wird, wenn es um Familienfotos geht, wird noch etwas dauern.

    Insofern sind nicht so sehr "die Politiker" oder "bestimmte Poltiker" verantwortlich, dass sich nur im Schneckentempo etwas verändert, im Grunde genommen sind sie sogar - was besagte Bereiche angeht und auch den hier geschriebenen Nachbarbeitrag Nr. 1 - nicht gerade kleinen Bevölkerungsgruppen weit voraus.

  3. Autor Helmut Krüger
    am 14. Juni 2013
    3.

    Geehrte Frau Brinkmann,

    Ihr innigster Ehe-Wunsch dürfte allein an der mangelnden Rechtsfähigkeit ihres Hundes scheitern und an Ihrer vermutlichen Weigerung, den allerengsten (im wahrsten Wortsinne verstanden) ehelichen Gepflogenheiten von Zeit zu Zeit nachzukommen.

  4. Autor Peter Schmidt
    am 15. Juni 2013
    4.

    Ha ha, schön, dass Sie so kreativ sind, Frau Brinkmann. Nur schade, dass Ihnen nichts Substantielleres zum Thema eingefallen ist. Na,jeder wie er kann...

    Danke, dass Sie sich einer Antwort angenommen haben, Herr Krüger.

  5. Autor Irmgard Sönnichsen
    am 01. Juli 2013
    5.

    Ich denke, dass diese Plattform hier nicht für Witze geeignet ist. Es gibt genug ernstere Probleme!

  6. Autor Erhard Jakob
    am 03. Juli 2013
    6.

    Jessika,
    hat das Problem ironisch aufgegriffen
    und rüber gebracht. Und aus meiner
    Sicht sehr gut!

    Früher wurde Ehe und Familie (Mann, Frau, Kinder)
    unter den besonderen Schutz des Staates gestellt.
    Dieser Schutz ist jetzt weg gefallen. Jetzt kann
    jeder mit jedem eine Familie aufmachen und
    die Vergünstigungen einstreichen.

    Ps.: Jessika, du hast noch einen Punkt vergessen.
    Wenn dein Hund stirbt, dann hast du noch das
    Recht auf eine lebenslange Witwen-Rente.

  7. Autor Helmut Krüger
    am 06. Juli 2013
    7.

    Geehrte Frau Sönnichsen,

    das würde ich gar nicht sagen, denn es lässt sich ja durchaus als Kunst verstehen, Humor mit Inhalten zu verbinden und davon gibt es in diesem tendenziell immer noch sauertöpfisch veranlagten Deutschland viel zu wenige Beispiele.

    Die wenigen positiven Beispiele bleiben um so wirkungsvoller hängen.

    Allerdings unterscheide ich zwischen Humor als Waffe, die gegen einen anderen geführt wird und Humor, der versucht, Verkrampfungen aufzulösen, wobei dann auch die eigene Person liebevoll da hineingenommen wird.

    In diesem Fall würde ich allerdings weit mehr von Humor als Deckmantel von verbaler Bewaffnung reden, weil die ganze Richtung ohnehin nicht passt.

  8. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.