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seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

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Abstimmungszeit beendet
Autor Helmut Krüger am 10. Januar 2013
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Kultur, Gesellschaft und Medien

Eigenbezeichnung, Wertschätzung der eigenen Sprache, bei Austausch mit anderen: Opel Adam statt Ädäm

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel,

Teamwork, soweit es seinen Namen verdient, bezeichnet eine Arbeitsorganisation quer zur Hierarchie, das unübersetzbare Brainstorming zeigt uns, dass erst einmal unsinnig Erscheinendes seinen Sinn haben kann, anstatt dass alles immer nur VON VORNHEREIN vernünftig und daher selbstzensiert laufen muss. Meschugge, Yoghurt, Tachales und das kaufmännische Tara bereichern unsere Sprache seitens des Jüdischen und Arabischen ebenso wie es umgekehrt ist, dass Kindergarden die englische Sprache bereichert und Scheckkarte die spanische.

Weshalb ein ausschließlich in Eisenach bei der Adam Opel AG hergestellter Kleinwagen nun mit Namen Adam heißt, aber Ädäm ausgesprochen wird, will mir nicht in den Kopf.

Eisenach ist Ort der lutherschen Bibelübersetzung und Ort der frühen demokratischen Bewegung weit vor dem Vormärz, Ort eines Teils der hiesigen Sozialdemokratie und der Bewegung mit den Füßen auf dem Rennsteig.

Inwieweit gerät die Kultur unter die Räder der Wirtschaft und inwieweit versteht sich Wirtschaft als eingebettet in die Kultur?

Wenn Männer und hoffentlich mehr und mehr Frauen der Wirtschaft Teil von deutschen Delegationen im Ausland sind, in anderen Ländern so praktiziert umgekehrt auch, Wirtschaften also von POLITISCHEN Beziehungen profitiert:

Welche Chance sehen Sie als Regierung, dass - auch angestoßen durch die Regierung - die eben genannte Frage in Richtung der zweiten Alternative beantwortet wird? Auch wenn es sich um ein US-amerikanisches Management handelt: Wenn auf kulturellem Gebiet Sprache sich schon immer gegenseitig bereichert hat, warum soll deutsch, wenn es um das Wirtschaften geht, international verkaufshemmend sein?

Mit freundlichen Grüßen
Helmut Krüger