Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Beantwortet
Autor Thilo Roth am 14. Juni 2011
12857 Leser · 3 Kommentare

Wirtschaft

Elektroautos Subventionen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

in Bezug auf die aktuellen Pläne zur Subvention von Elektroautos.

In wie weit ist es gerechtfertigt das der Staat 1 Milliarde Euros für die Entwicklung von Elektroautos bereitstellen will, wenn im letzten Jahr BMW den "höchsten Gewinn aller Zeiten" eingefahren hat und Daimler deutliche Gewinnsteigerungen hingelegt haben? Sind Deutsche Autobauer nicht durchaus in der Lage die Forschung und Entwicklung von Elektroautos aus eigener Tasche zu bezahlen?

Außerdem würde durch eine erhöhte Anzahl von Elektroautos der Stromverbrauch doch auch deutlich steigen. Wie ist das vereinbar mit ihrem Energiekonzept? Durch das Abschalten von umweltfreundlichen Atomkraftwerken wird die Stromproduktion in Deutschland doch deutlich zurückgefahren und im Moment durch umweltschädliche Kohlekraftwerke ersetzt, ist dies nicht eher ein Schuss der nach Hinten losgeht?

Vielen Dank für ihre Zeit,

Mit freundlichen Grüßen
Thilo Roth

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 26. Juli 2011
Angela Merkel

Sehr geehrter Herr Roth,

viele Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Namen der Bundeskanzlerin beantworten.

Zu Ihrer ersten Frage: Unser Ziel ist es, Deutschland bei der Elektromobilität zum Leitanbieter und Leitmarkt für die Elektromobilität zu machen. Die Bundesregierung verdoppelt dafür die Mittel für Forschung und Entwicklung auf zwei Milliarden Euro. Und die Wirtschaft will in den nächsten drei bis vier Jahren weitere 17 Milliarden Euro investieren. Bis 2020 sollen rund eine Million Elektro-Autos fahren. Dabei geht es nicht nur um attraktive Produkte und Exportchancen, sondern auch um 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze in Deutschland.

Zur Frage des Stromverbrauch: Elektromobilität ermöglicht eine CO2-freie Fortbewegung, wenn die Fahrzeuge mit Strom aus erneuerbaren Energien geladen werden. Die Verwendung von Strom als Energieträger macht es möglich, die unterschiedlichsten regenerativen Energiequellen für die Mobilität zu nutzen. Wir werden unabhängiger von fossilen Brennstoffen und können auch in Zeiten knapperen und teureren Öls eine erschwingliche Mobilität gewährleisten.

Zudem können die Fahrzeuge als mobile Speicher dienen, um Strom aus erneuerbarer Energie zu speichern. Mittelfristig ist auch ein Rückspeisen des Stroms in das Netz denkbar. Elektrofahrzeuge können so in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten. Elektromobilität ist damit ein zentrales Handlungsfeld für die neu ausgerichtete Energiepolitik der Bundesregierung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (3)Schließen

  1. Autor Bastian Lutterjohann
    am 24. Juni 2011
    1.

    Sie haben ja Recht, dass die Autobauer das selber zahlen sollen,
    aber "umweltfreundliche" Atomkraft???

    Wieviel Japan brauchen Sie noch, ...
    und wohin mit dem Müll für die nächsten Millionen Jahre???

  2. Autor Thilo Roth
    am 27. Juni 2011
    2.

    Naja im Vergleich zu den alternativen ist Atomkraft ziemlich umweltfreundlich, keine CO2 Emissionen, nimmt wenig Platz weg und belastet die Menschen in der Umgebung wenig.
    Im vergleich, Kohlekraftwerke lassen riesige Mengen an CO2 und anderen Schadstoffen ab, durch Kohleabbau werden immense Landstriche verunstaltet und durch den Kohlestaub, sterben nicht nur in den Minen zig tausende Arbeiter jedes Jahr, sondern auch Menschen die in der Umgebung von Kraftwerken wohnen können auf die Dauer Schäden erleiden.
    Windkrafträder, zerraspeln nicht nur tausende Vögel jedes Jahr, sind extrem laut und brauchen große Stromleitungen die viele Landstriche zerstören.
    Gas, bläst ordentlich Emissionen aus, sowie sterben durch Gas Explosionen tausende Menschen jährlich.
    Ich glaub über Biokraftstoffe wie Palmöl und deren Holz, sowie Stauseen muss ich gar nicht reden, dadurch werden riesige Landstriche zerstört.
    Was in Japan passiert ist, ist natürlich eine Katastrophe, sie ist aber bis jetzt ziemlich glimpflich ausgegangen im Vergleich zu den Schäden die die alternativen mit sich bringen.
    Was den Müll angeht, wer weiß was wir in Zukunft damit anfangen können.
    Man mag Atomkraft ablehnen, aber ich halte es für wenig gerechtfertigt Atomkraft als umweltschädlicher als die alternativen zu bezeichnen.

  3. Autor Tony Katz ddp-partei
    am 10. Juli 2011
    3.

    Ganz einfach: Batterietechnik fördern und innovative kleine Autoschmieden (die nebenbei neue Arbeitsplätze schaffen, da sich die mit Sicherheit nicht gleich teure Roboter kaufen) fördern. Das sollte politisch Mehrheitsfähig sein. Außerdem: wo ist das Problem, wenn Elektroautos mit erneuerbaren Stromquellen angetrieben werden? (z.B. wenn man wieder ZUVIEL Strom produziert wird - immer wenn es sehr windig oder wendig und sonnig ist - deswegen: Speicherung lösen, vieles gelöst.

  4. Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie angemeldet sein.