Sehr geehrter Herr Lips, vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten. Ziel der Bundesregierung ist es, das Vertrauen der Märkte durch Handeln zu gewinnen. Schritt für Schritt. Alle Eurostaaten haben begriffen, dass die Schuldenkrise nur durch harte Sparanstrengungen und Reformen zu lösen ist.
Wie Sie schon richtig schreiben, ist ein stabiler Euro für Deutschland von unschätzbarem Wert. Als Exportland mit erheblichen internationalen Verflechtungen sind wir auf den Euro besonders angewiesen. Allein in den letzten beiden Jahren hat uns der Euro nach Berechnungen der KfW-Bankengruppe einen Wohlstandsgewinn von 50 bis 60 Milliarden Euro gebracht. Um diesen Betrag wäre die wirtschaftliche Leistung weniger gestiegen, wenn wir die D-Mark gehabt hätten:
• Deutsche Firmen exportieren mehr als 40 Prozent ihrer Ausfuhren in Euro-Länder – ohne Währungsrisiko und ohne komplizierte Wechselkurse. Hätten wir noch die D-Mark, wäre ihr Kurs in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit gestiegen und deutsche Exporte deutlich teurer geworden. • Dazu kommt eine beachtliche Preisstabilität: Die Inflation sank seit Euro-Einführung auf durchschnittlich 1,5 Prozent pro Jahr – deutlich weniger als zu D-Mark-Zeiten, als sie bei 2,6 Prozent lag. Dank Euro bleibt die Inflation also moderat. • Die Börsenturbulenzen finden in der Realwirtschaft nicht statt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist nach den letzten August Zahlen in allen Staaten der Eurozone im Vergleich zum Vorjahr um 1,6 Prozent gestiegen. Wir erwarten in Deutschland ein Wachstum in 2011 sogar von 3,0 Prozent.
Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone haben mit allen Maßnahmen zur Stabilisierung des Euro eine gute Grundlage dafür gelegt, Ansteckungsgefahren frühzeitig entgegenzutreten. Die strikten haushaltspolitischen Vorgaben des reformierten Stabilitäts- und Wachstumspakts werden wirtschaftlichen Fehlentwicklungen einzelner Euro-Länder früher entgegenwirken. Mit dem Euro-Plus-Pakt haben sich die Staats- und Regierungschefs verpflichtetet, die nationalen Wirtschaftspolitiken stärker zu koordinieren und Ungleichgewichte abzubauen.
Die Bundesregierung hat mit ihrem jüngsten Kabinettsbeschluss zum Schutzschirm ihre Entschlossenheit bekräftigt, die Stabilität des Euro mit einem schlagkräftigen Instrumentarium zu sichern, und auch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 7. September schickt ein klares Signal an die Finanzmärkte.
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.bundesregierung.de/nn_987416/Content/DE/Artike...
http://www.bundesregierung.de/nn_1264/Content/DE/Artikel/...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 29. August 2011
1.
am 02. September 2011
2.
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