Sehr geehrter Herr Wilke,
vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Einen kritischen Blick auf die Qualität von Lebensmitteln zu werfen, ist immer sinnvoll. Ihre pauschale Kritik hingegen teilen wir nicht.
Wir haben heute in Deutschland und Europa bei der Lebensmittelsicherheit ein hohes Niveau erreicht. Die zunehmende Globalisierung – auch der Märkte für Nahrungsmittel – stellt dabei alle Beteiligten vor neue Herausforderungen.
Für sichere Lebensmittel sind viele verantwortlich: die Landwirtschaft selbst, die verarbeitenden Betriebe, der Handel sowie Wissenschaft und Politik. Aufgabe der Bundesregierung ist es, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Überwachung der Lebensmittel vom „Acker bis zum Teller“ zu schaffen.
Über das Zusammenwirken der verschiedenen Stellen und die staatlichen Kontrollen gibt die Broschüre „Strategien der Lebensmittelsicherheit“ Auskunft: http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Broschueren/Stra...
Zu Ihren Kritikpunkten nehmen wir gerne Stellung:
Bei der sogenannten „Massentierhaltung“ wird die Mehrzahl der Tiere in modernen und hygienischen Ställen gehalten. Ausschlaggebend ist, dass der Landwirt jedes Tier gut versorgt und die Tierschutzbestimmungen einhält. Sie zählen europa- und weltweit mit zu den höchsten. Mit dem neuen Tierschutzgesetz hat die Bundesregierung die Haltungsbedingungen und -kontrollen für Nutztiere weiter verbessert. Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung wird auf das therapeutisch absolut notwendige Maß eingeschränkt.
Die Pasteurisierung von Kuhmilch trug wesentlich dazu bei, dass zwei schwerwiegende lebensmittelmitbedingte Infektionskrankheiten, nämlich Tuberkulose und Brucellose, verschwanden.
Die Zulassung und Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist umfassend und streng geregelt. Mit dem Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln werden die Risiken noch weiter reduziert.
Mit einer gemeinsamen Initiative wollen Bundesverbraucherministerium und Lebensmittelwirtschaft Transfettsäuren in Lebensmitteln vermindern.
Die Bundesregierung setzt auf eine transparente Nährwertkennzeichnung. Die neue Lebensmittel-Informationsverordnung enthält deutliche Verbesserungen für die Verbraucher: http://www.bmelv.de/DE/Ernaehrung/Kennzeichnung/kennzeich...
Das Portal www.lebensmittelklarheit.de bietet weitere Informationen zur Lebensmittelkennzeichnung. Es ermöglicht den Austausch mit Verbraucherexperten und der Lebensmittelwirtschaft. Darüber hinaus kann jeder auf www.vig-wirkt.de bei den zuständigen Behörden Informationen zu Lebensmitteln und Futtermitteln abfragen.
Die Ursachen für die Entstehung von Übergewicht sind komplex und lassen sich nicht auf einzelne Inhaltsstoffe von Lebensmitteln reduzieren. Fest steht aber: Eine gesunde Ernährung und Bewegung beugt Krankheiten vor. Die Bundesregierung unterstützt deshalb über die Initiative "IN FORM - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung" zahlreiche Projekte zur ausgewogenen Ernährung: http://www.in-form.de/
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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