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Abstimmungszeit beendet
Autor Fredi Hofmann am 19. Oktober 2011
18804 Leser · 7 Kommentare

Gesundheit

Fleischsubvention und Gesundheit

Guten Tag Frau Bundeskanzlerin

Meine Frage lautet :

Warum wird die Fleischproduktion subventioniert obwohl bekannt ist das der Fleischkonsum ungesund ist ?

Auch unter dem Aspekt gesehen das damit sieben mal soviel pflanzliche Lebensmittel vernichtet werden um ein Kilogramm Fleisch zu erzeugen!

Über eine kurze konkrete Antwort würde ich mich freuen .

Vielen Dank

(http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/landw...)

Kommentare (7)Schließen

  1. Autor Clemens Schulz
    am 25. Oktober 2011
    1.

    Sehr geehrter Herr Hofmann,

    ich bin immer wieder über die Unkenntnisse von Landwirtschaft fernen Verbrauchern irritiert. Insbesondere über die Leichtgläubigkeit gegenüber Behauptungen von sog. NGO (hier BUND).

    Der Futterverbrauch je kg Fleisch beträgt bei Fischen rd. 1 zu 1,4, bei Geflügel 1 : 1,9, bei Schweinen 1 : 2,5 und bei Rindern 1 : 3,5. Dabei stammen rd. 85 % des Futters aus heimischen Anbau und bei Rindern sogar aus Rohstoffen, die wir Menschen nicht verwerten können (z.B. Gras). Verfüttert wird zudem nur das, was der Mensch nicht nutzt (im Falle von Getreide z.B. Weizen, der nicht als A-Klasse verkauft werden kann oder z.B. Gerste, die aufgrund zu geringer Fallzahlen oder Eiweißgehaltes für die Brauereien oder die Brotherstellung wertlos sind. Und selbst wenn dieses Getreide nicht an Tiere verfüttert werden müsste, wäre es auf dem Weltmarkt nicht verwertbar. Also landet es in Biogasanlagen oder in der Heizung oder im Tank. Es ist schier hirnrissig, anzunehmen, dass der Verzicht von Futteranbau in Deutschland, eine wirksame Maßnahme gegen den Welthunger ist oder sein kann. In Äthiopien regnet es auch nicht mehr, wenn ich weniger dusche oder auf den Bau von Autos verzichte.
    Auch die Behauptung, Fleischverzehr sei für die Gesundheit schädlich, ist Blödsinn. Im Gegenteil: als Bestandteil einer gesunden Ernährung soll der Fleischverzehr sogar gegen Darmkrebs helfen.
    Kaum zu glauben? Hier ist es nachzulesen: http://www.ajcn.org/content/early/2009/03/18/ajcn.2009.26....

  2. Autor Clemens Schulz
    am 25. Oktober 2011
    2.

    Ab und zu lohnt auch ein Blick auf die Empfehlungen der DGE:" Eine kohlenhydratreduzierte, eiweiß- und fettreiche Kostformen für Menschen mit Übergewicht, Metabolischem Syndrom und Typ-2-Diabetes sind mittlerweile wissenschaftlich hinreichend belegt."
    ( http://www.dge.de/modules.php?name=St&file=w_leitlinien )
    Man könnte solche Links beliebig auflisten. Personenkreisen, die die Tierhaltung per se ablehnen, werden sich aber kaum die Mühe machen, nachzulesen. Auch die Tatsache, dass mehr als fünfzig Prozent der Landwirte auf den Tierdung als Wirtschaftsdünger angewiesen sind (insbesondere Biobetriebe) und damit jährlich mehr als 1 Mrd. Euro an Mineraldünger eingespart wird und somit zur Ressourcenschonung beiträgt, interessiert Ignoranten kaum.
    Daher ist eine Diskussion leider zwecklos. Schade.

  3. Autor Richard Rosenstolz
    am 25. Oktober 2011
    3.

    ... ich glaube die Frage tendiert eher zu den unsinnigen Subventionen. Und über Massentierhaltung müssen wir nicht wirklich diskutieren. Wenn der Bauer seine Kuh oder sein Schwein auf dem Hof hält gerne. Aber in Deutschland muss ja das Fleisch unwahrscheinlich billig sein. Warum dann noch die Fleischindustrie subventionieren?

  4. Autor Clemens Schulz
    am 25. Oktober 2011
    4.

    Hallo Herr Rheinschau,

    auch diese Behauptung geht an der Realität vorbei. Hähnchen, Eier und Schweinemarkt sind ein freier Markt. Das zeigt der Rückgang der Selbstversorgung in Deutschland mit Eiern nach dem Käfigverbot; Konsumeier kommen nur noch aus der Bodenhaltung; Verarbeitungsware (Käfigeier) aus dem Ausland. Der Milchmarkt wird gerade liberalisiert; der Ausstieg aus der Milchquote ist beschlossene Sache. Ziel: unsere Bauern sollen sich am Weltmarkt orientieren. Wie das funktionieren soll, ist mir ein Rätsel. Jetzt wollen Bündnis90/Die Grünen eine Ökologisierung der Landwirtschaft - über finanzielle Anreize (sprich Subventionen) erreichen. Der Verbraucher zahlt damit zweimal: für den Umbau der Landwirtschaft und für teurere ökoprodukte. Mit den WHO-Forderungen, Produkte aus Drittländern auf den Markt zu lassen, ist das nicht vereinbar. Das ist Protektionismus in Reinform und auch nicht sonderlich solidarisch, weil Ressourcenverschwendung. Schon heute ist Deutschland bei vielen (Agrar-)Produkten Nettoimporteur.

  5. Autor Tilman Kluge
    am 25. Oktober 2011
    5.

    Wohin die Frage tendiert, ist reichlich marginal, solange ihr das unsinnige, weil falsche Statement samt Rechtschreibfehler zugrundegelegt wird, daß bekannt sei, „das der Fleischkonsum ungesund ist“.

  6. Autor Uwe Wünsch
    am 25. Oktober 2011
    6.

    Eine glaubwürdige Recherche sollte doch die Dinge nicht so einseitig beleuchten. Förderung erhalten nicht nur Großbetriebe, per Hektar erhalten Biobetriebe die höchsten Subventionen. Über den Nutzen dieser Art landwirtschaftlicher Produktion kann man auch insgesamt durchaus geteilter Meinung sein.
    In anderen Ländern gibt es kein EEG, Ökosteuer, Umweltauflagen, strenge Tierschutzbestimmungen und vieles mehr. Da erscheint mir ein Ausgleich angebracht.
    Wenn, z.B. in Sachsen nur etwa 40% des deutschen Mittelwertes je Hektar bei Schweinen erreicht wird (also etwa 50% Selbstversorgungsgrad), warum sollte die Tierhaltung nicht auch unterstützt werden? Die Ablehnung dieser Massnahme mit allgemeiner Nitratbelastung zu begründen ist nicht schlüssig.
    Die negativen Behauptungen in Bezug auf Förderung und Tierschutzniveau sind nicht nachzuvollziehen. Wenn in Biobetrieben etwa 25% der lebend geborenen Ferkel in den ersten Wochen sterben (also doppelt so viele, wie in den 'normalen' Betrieben), so sind diese Vorstellungen von Tierschutz generell zu hinterfragen.
    Das größte Problem in Bezug auf Mais-Monokulturen stellt inzwischen nicht der Appetit der Rinder, sondern der von Biogasanlagen dar.
    Auch sollten nicht nur die Emmisionen der LW dargestellt werden, sondern auch die Aufnahme! Das Gras hat vorher CO2 aufgenommen!
    Und so könnte ich noch den ganzen Abend schreiben ....

  7. Autor Tilman Kluge
    am 28. Oktober 2011
    7.

    @ Richard Rheinschau 25. Oktober, meine Replik dto.

    .
    >> ich glaube die Frage tendiert eher zu
    >> den unsinnigen Subventionen.
    .

    Bei meiner Replik habe ich wohl den Wald vor Baeumen nicht gesehen. Der Beitrag ist unter "Gesundheit" und nicht unter "Wirtschaft" gepostet worden. Das bedurfte dann ja dann angesichts einer derartigen Eindeutigkeit weder Ihner noch meiner weitergehenden Kommentierung.

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