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Abstimmungszeit beendet
Autor Karin Strauß am 03. Oktober 2016
6201 Leser · 5 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Flüchtlingsdebatte mit Seehofer: einfache Lösung

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

warum löst man die Flüchtlingsdebatte in Europa nicht so, dass zugleich ein Kompromiss mit Seehofers Forderung nach einer Obergrenze in Deutschland und Ihrer Position, dass Asyl keine Obergrenzen kennen darf, entstehen kann?
Sie sagten: WIR schaffen das, und mit "wir" war, soviel ich weiß, Europa gemeint. Aber nicht alle europäischen Länder erfüllen ihr "Soll". Dafür kann jedoch Deutschland nichts. Könnte man nicht so vorgehen: Man errechnet (aus dem Vorjahr oder aus aktuellen Quellen) wie groß das Flüchtlingsaufkommen in Richtung Europa insgesamt ist. Dann stellt man fest, wie viele Flüchtlinge jedes Land aufnehmen müsste, wenn es zu einer möglichst gerechten Verteilung käme. Und die Quote, die dann auf unser Land zukäme - die nehmen wir auf.
(Zusätzlich könnten wir noch eine kleinere Quote von Menschen aufnehmen, die zu uns einwandern wollen und besonders qualifiziert und motiviert sind - das könnte nach einem Punktesystem funktionieren.)
Bei dieser Regelung gäbe es für Europa insgesamt KEINE Flüchtlingsobergrenze. Aber für unser Land nur unseren Anteil.
Ich glaube, das wäre allgemein vermittelbar.

Mit freundlichen Grüßen
Karin M. Strauß

Kommentare (5)Schließen

  1. Autor Karin Strauß
    am 04. Oktober 2016
    1.

    Ich bin dafür, dass Deutschland Flüchtlinge entsprechend der EU-Quote aufnimmt - ABER NICHT MEHR! Was dann die anderen Länder entscheiden, ist nicht unser Problem. Wer sagt, dass wir die Flüchtlinge aufnehmen müssen, die Ungarn nicht haben will?
    Ansonsten stimme ich Ihnen weitgehend zu.

    Darüber hinaus könnten wir noch eine gewisse Anzahl von Menschen aufnehmen, die wir uns aussuchen. Ich denke da an ein Punktesystem - je nach Alter, Ausbildung etc. Einer von mehreren Punkten könnte durchaus auch die Religionszugehörigkeit sein. Mit der Begründung, dass gerade Menschen, die keine Muslime sind, in ihren Herkunftsländern besonders verfolgt werden: Christen, Jesiden und andere.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 05. Oktober 2016
    2.

    Wir sollten als erstes den Begriff *Flüchtling*
    genauer unter die Lupe nehmen. Bei 99,9 %
    handelt es sich um Wirtschaftsflüchtlinge.
    Diese Leute haben aufgrund Artikel 16a
    Abs. 2 kein Recht bei uns einen Asyl-
    antrag zu stellen.

  3. Autor Karin Strauß
    am 05. Oktober 2016
    3.

    Ich weiß nicht, wie viele Menschen, die zu uns kommen, Kriegsflüchtlinge sind und wie viele aus anderen Gründen ihre Heimat verlassen haben. Dem von Ihnen angegebenen Prozentsatz halte ich nicht für realistisch.

    Soweit ich weiß, dürfen Kriegsflüchtlinge zumindest so lange bleiben, bis in ihrer Heimat wieder Frieden herrscht.

    Die anderen, nennen wir sie "Asylbewerber", fliehen aus recht unterschiedlichen Gründen aus ihrem Land. Sie flüchten vor Elend und Verfolgung, vor Vergewaltigung, sie erhoffen sich medizinische Hilfe für sich oder ihr Kind usw. Manche fliehen auch, weil sie Straftaten begangen haben; andere wieder - ein kleiner Prozentsatz - planen Anschläge in Europa.

    Ich würde z. B. auch aus Nigeria flüchten, wenn das meine Heimat wäre. Dennoch kann D nicht alle aufnehmen, die sich hier ein besseres Leben als in der Heimat wünschen.

    Dass wir hier in Europa in dieser Zeit geboren wurden, ist nicht unser Verdienst. Wir haben Glück gehabt.
    Andere hatten weniger Glück.

  4. Autor Ingeborg von Platen
    am 05. Oktober 2016
    4.

    eine Aufnahme von "Flüchtlingen" in der EU oder speziell D löst kein Problem, es schafft nur neue. Sinnvoll ist Hilfe vor Ort bzw. heimatnah. Eine Übersiedlung ganzer Völkerscharen nach EU schwächt deren Heimatländer und destabilisiert die europäischen Länder.
    Das Asylrecht war für Einzelfälle vorgesehen, nicht für Hunderttausende. Was in D ankommt sind schlicht Menschen, die ein besseres Leben wollen (und sei es als Drogenhändler im Frankfurter Hauptbahnhof). Es gibt aber weder einen Anspruch auf ein gutes Leben für alle, noch die freie Wahl, von welchem Land (und dessen Bevölkerung) man sich dieses Leben gerne finanzieren lassen würde.

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