Sehr geehrte Frau Daniels,
vielen Dank für Ihre E-Mail, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Sicherlich stimmen Sie mit uns darin über ein, dass die Behandlung von Menschen mit Blutgerinnungsstörungen insbesondere bei schwereren Formen eine besonders qualifizierte Erfahrung und eine hochspezialisierte Therapie erfordern. Diagnostik und Therapie der Krankheit bedeuten in der Regel eine fachübergreifende Zusammenarbeit und Behandlung in spezialisierten Zentren.
Gerade deshalb haben die Patientenvertreter im gemeinsamen Bundesausschuss ausdrücklich die Behandlung von Menschen mit Blutgerinnungsstörungen in besonders qualifizierten Behandlungseinrichtungen begrüßt.
Auch wer wegen anderer Erkrankungen stationär behandelt wird, ist in einem Krankenhaus, das auf solche Patienten spezialisiert ist, besser aufgehoben. Dafür spricht eine Reihe medizinischer Gründe. Beispielsweise muss bei Operationen eine ausreichende und passende Behandlung der Blutgerinnungsstörungen gesichert sein. Die Voraussetzungen zur sicheren Verabreichung der Gerinnungsfaktoren müssen vorliegen.
Gerade die operative stationäre Versorgung von Patienten mit Blutgerinnungsstörungen ist besonders schwierig. Das ist in diesen Zentren möglich. Weiterer Vorteil: In speziellen Zentren gibt es die Arzneimittel, die für die medikamentöse Therapie von Menschen mit Blutgerinnungsstörungen erforderlich sind – Arzneimittel, die andere Krankenhäuser schon aus Kostengründen nicht vorhalten können.
Daher ist es auf jeden Fall empfehlenswert – wann immer möglich – betroffene Patienten an ein entsprechendes Zentrum zu verweisen. Die behandelnden Ärzte, aber auch der Bundesverband Interessengemeinschaft Hämophiler e.V. als Mitgliedsverband in der BAG Selbsthilfe können Auskunft geben, wo das nächstgelegene Zentrum ist.
Sehr geehrte Frau Daniels, es geht nicht um Profit, Kostenersparnis oder Leistungsverweigerung, sondern im Gegenteil darum, dieser Patientengruppe bestmöglich zu helfen und ihre medizinische Versorgung auf hohem Niveau sicherzustellen. Ausdrücklich möchten wir uns an dieser Stelle auch für Ihr soziales Engagement bedanken.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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