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Beantwortet
Autor J. Kellenberger am 06. Mai 2016
10858 Leser · 7 Kommentare

Die Kanzlerin direkt

Frau Erdogan und die Frauenrechte

Guten Tag Frau Merkel

Wie ich den Nachrichten entnehme, hat Emine Erdogan öffentlich für ein Harem geworben.

Sie als ehemalige Frauenbeauftragte und heutige Bundeskanzlerin sind sicher nicht der Meinung, dass wir wieder ins Mittelalter befördert werden sollen. Frauen nur als Ware und zur Freude der Männer zu sehen, höchstens noch als Mütter zu akzeptieren und der Rest ist Männersache, sollte doch nun ein für alle Mal vorbei sein.

Da klagt ein Herr Erdogan ein Satiriker von Deutschland ein, wegen ein paar frechen Sprüchen.

Aber mehr als die Hälfte der Bevölkerung - alle Frauen - zu beleidigen, indem man sie zu 'Huren' und Gespielinnen der männlichen Schöpfung zurück buchstabiert, das ist erlaubt?

Tut mir leid, das kann ich nicht nach vollziehen. Da wäre eine internationale Klage gegen die Erdogans viel angebrachter, als wenn sich einer im Spass einmal etwas daneben benimmt.

Was denken Sie? Sollten wir unsere FRAUENRECHTE nicht öffentlich verteidigen?

Freundliche Grüsse
Judith Kellenberger

Antwort
im Auftrag der Bundeskanzlerin am 10. Juni 2016
Angela Merkel

Sehr geehrte Frau Kellenberger,

vielen Dank für Ihre Frage, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten. Frauenrechte sind der Bundesregierung seit Jahrzehnten ein wichtiges Anliegen. In diesen Tagen feiern wir den 30. Geburtstag des Bundesfrauenministeriums: Im Juni 1986 bekam das damalige Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit die neue Abteilung "Frauenpolitik". Seitdem gibt es in der Bundesregierung offiziell eine Ministerin, die für die Belange von Frauen zuständig ist.

In Deutschland sind Männer und Frauen nach dem Grundgesetz gleichberechtigt. In der Praxis sind in den vergangenen Jahrzehnten viele Fortschritte erzielt worden, um den Verfassungsgrundsatz in die Realität umzusetzen. Jüngstes Beispiel ist die Frauenquote, die seit Anfang des Jahres gilt und die dafür sorgt, dass mehr Frauen in Führungspositionen von Wirtschaft und Verwaltung gelangen.

Auch international setzt sich die Bundesregierung konsequent für die Belange von Frauen ein. So war die Stärkung von Frauen (und Mädchen) bei Selbstständigkeit und beruflicher Bildung ein Schwerpunkt der deutschen G7-Präsidentschaft im vergangenen Jahr. Auf Schloss Elmau beschlossen die Staats- und Regierungschefs, die Investitionen in Aus- und Weiterbildung von Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern erheblich zu steigern.

Internationale Übereinkommen wie das UN-Frauenrechtsübereinkommen (CEDAW) unterstützen die Rechte der Frauen. So verbietet das CEDAW von 1979 die Diskriminierung von Frauen in allen Lebensbereichen. Gleichzeitig verpflichtet es die Vertragsstaaten, die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Frauen umzusetzen. Inzwischen haben mehr als 180 Staaten unterzeichnet, darunter auch Deutschland und die Türkei.

Weitere Informationen:

30 Jahre Familienmisterium
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=225526.html

Deutsche G7-Präsidentschaft
https://www.g7germany.de/Webs/G7/DE/G7-Gipfel/g7-gipfel_n...

Gleichstellung im Rahmen der UN
http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=67162.html

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Kommentare (7)Schließen

  1. Autor Erhard Jakob
    am 23. Mai 2016
    1.

    Judith,
    .
    andere Länder, andere Riten, andere Gebräuche
    und andere Gesetze. Das ist nun mal so.
    .
    Zu den Menschen- bzw. Frauenrechten:
    .
    **Es gibt Länder, in denen (vorallem reiche)
    Frauen auch mehrere Männer haben. Das
    wird zwar nicht *Harem* genannt.
    Trotzdem gibt es diese Fälle.
    .
    Desweiteren gibt es Fälle, in denen der Mann
    mit der einen Frau verheiratet ist und mit
    der anderen durch die Welt reist. Da
    brauch ich gar nicht so
    weit suchen.

  2. Autor Erhard Jakob
    am 24. Mai 2016
    2.

    Hallo Judith,
    .
    wir Frauen und Männer sollten uns nicht auseinander dividieren lassen.
    Wir gehören zusammen und sollten gemeinsam für eine besere
    und eine gerechtere Welt kämpfen.
    .
    Es geht nicht nur um FRAUENRECHTE es geht auch um MÄNNER-
    RECHTE > kurz es geht um MENSCHENRECHTE!
    :
    Und da muss die Bundeskanzlerin nicht auch noch nach China,
    Türkei, Korea, USA, Rußland > oder sonst wohin reisen.
    Und dort die Regierungen auf die Einhaltung der
    Pressefreiheit aufmerksam machen.
    .
    Da sollten wir erst einmal vor
    der eigenen Haustür kehren!

  3. Autor Judith Kellenberger
    Kommentar zu Kommentar 2 am 24. Mai 2016
    3.

    Guten Tag Erhard

    Ich finde, mein Kommentar klar und hinreichend argumentiert.
    Darin geht es keineswegs gegen die Männer, sondern lediglich um eine spezielle Sorte von Mann, vor dem die eigene Frau sich so fürchtet, dass sie lieber in Kauf nimmt, die anderen Frauen zu beleidigen, anstatt sich direkt und mutig zu wehren, vor allem für sich selbst.

    Menschenrechte gelten immer für Frauen und Männer und natürlich für alle Kinder ebenso, das ist für mich selbstverständlich.

    Wenn jede(r) mutig und ehrlich genug wäre, so wie ich mir ein erfülltes Leben vorstelle, dann müssten wir niemanden auf irgendwas aufmerksam machen. Dann können wir dies in einem freien, offenen Gespräch direkt tun.

  4. Autor Martin G.
    am 03. Juni 2016
    4.

    Frau Erdogan ist ihrem Gatten untertan, und das ist gut fuer tuerkische Maenner.

  5. Autor Erhard Jakob
    am 03. Juni 2016
    5.

    Martin,
    .
    ich bin mir nicht sicher, ob sich Frau Erdogan als Untertan
    ihres Gatten fühlt. Es kann auch sein, dass sich beide
    lieben und jeder den anderen stützt und hilft
    wo er nur kann.
    .
    Eine Frau, die ihrem Mann in den Rücken
    fällt, hat aus meiner keinen Wert.
    .
    Auch ein Mann, welcher seiner Frau
    in den Rücken fällt, ist aus meiner
    Sicht wertlos.
    .
    Ich denke hier vorallem an die Frau
    unseres Bundespräsidenten,
    bzw. umgekehrt.

  6. Autor Erhard Jakob
    am 04. Juni 2016
    6.

    Einen guten Freund erkennst du in Dreien Stücken!
    In Not, in Tod und hinter deinem Rücken!

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