Liebe Besucherinnen und Besucher,

seit 2006 beantwortete das Bundespresseamt Ihre Fragen auf dieser Plattform im Auftrag der deutschen Bundeskanzlerin. Im Zuge einer Neustrukturierung entwickelt das Bundespresseamt sein originäres Angebot weiter im Sinne eines Bürgerservices mit Dialogmöglichkeiten. Auf dieser Plattform wurden am Montag, den 30. April 2018, die letzten drei Fragen beantwortet. Neue Beiträge und Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht.

Wir danken Ihnen für Ihre rege Teilnahme auf www.direktzurkanzlerin.de.

Ihr Moderationsteam

Abstimmungszeit beendet
Autor Hans-Dieter Wege am 19. Oktober 2009
38165 Leser · 0 Kommentare

Soziales

Gegen die moralische und sittliche Verelendung

Geehrte Frau Bundeskanzlerin!

Viele Bürger in Deutschland sind auf die so genannten Tafeln angewiesen. Diese werden auch von vielen erwerbslosen und finanziell benachteiligten Menschen in Anspruch genommen.
Eigentlich ja gezwungener Maßen, da die staatlichen Transferleistungen unzureichend sind, wie ja auch schon von vielen Gutachtern und auch einem Landessozialgericht festgestellt wurde.

Wenn aber nun Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer, die aufgrund oftmals viel zu geringer Löhne, diese Tafeln schon allein aufgrund der Arbeitszeiten nicht aufsuchen können, in den Müllcontainer ihrer Arbeitgeber greifen um abgelaufene Waren mit nach Hause zu nehmen, dann wird ihnen, wie im "Maultaschenfall"l einer Altenpflegerin fristlos gekündigt.

Hier kann man das ganz genau nachlesen:

http://www.jungewelt.de/2009/10-17/022.php

Mir ist nicht bekannt, wie vielen Personen, die die Tafeln in Deutschland organisieren bereits ein Bundesverdienstkreuz oder eine Ehrenmedaille
verliehen wurden, wohl aber der Fall dieser Altenpflegerin, der für die Mitnahme von "Müll" die Kündigung ausgesprochen wurde.

Und deshalb folgende Frage an Sie, die ich Sie bitte mir zu beantworten:

1."Darf es in Deutschland sein, dass auf der einen Seite Menschen Orden und Medaillen verliehen werden, dafür dass sie abgelaufene, aber noch essbare Lebensmittel unter die Armen in Deutschland bringen und das auf der anderen Seite arme ArbeitnehmerInnen eigentlich genau hierfür bestraft werden, nämlich nur dafür das sie etwas mitnahmen, was ansonsten niemand mehr haben wollte und was ja auch überhaupt keinen Wert mehr da stellte und man ihnen dann kündigt?"

2. "Halten Sie das nicht auch für eine moralische und sittliche Verelendung in unserem Staat und was wollen Sie, falls ja, dagegen unternehmen?"

Freundliche Grüße

Hans-Dieter Wege