Sehr geehrter Herr Wolf,
besten Dank für Ihr Schreiben, das wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Sie plädieren für die Einrichtung eines "Vollgeld-Systems". Ihrem Gerechtigkeitsempfinden in Ehren, aber die Grundannahme, dass Wirtschaftswachstum nur zu Lasten und nicht auch zum Wohle der Handelspartner möglich sei, teilen wir nicht. Konsequent zu Ende gedacht, bedeutet der von Ihnen favorisierte Weg die Rückkehr zu Edelmetallen als Zahlungsmittel und Einführung der Tauschwirtschaft.
Nur die Knappheit des Geldes ist Grundlage für seinen Wert, also seine Kaufkraft. Deshalb muss eine Instanz mit hoher Autorität für Knappheit sorgen. Das sind in modernen Volkswirtschaften die Zentralbanken. In Deutschland war das bis Ende 1998 die Deutsche Bundesbank. Anfang 1999 hat im Euro-Währungsgebiet das Eurosystem die Zentralbankfunktion übernommen. Es besteht aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der Euro-Länder, darunter die Bundesbank. Vorrangige Aufgabe des Eurosystems ist es, die Preisstabilität zu sichern, d. h. den Wert des Euro stabil zu halten.
Neben diesem vorrangigen Ziel der Preisstabilität soll die Geldpolitik auch die allgemeinen wirtschaftspolitischen Ziele (zum Beispiel Vollbeschäftigung, Wirtschaftswachstum) im Blick haben.
Die sozioökonomische Entwicklung in Deutschland ist der beste Beweis dafür, dass die Soziale Marktwirtschaft eben nicht statisch ist. Der „zu verteilende Kuchen“ kann durchaus wachsen. „Wohlstand für alle" war seinerzeit die Maxime und hat sich auch in Deutschland im Grundsatz bewahrheitet.
>> Weitere Informationen zur Geldpolitik:
http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_39824/DE/BMF__St...
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
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am 24. November 2011
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am 16. Dezember 2011
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